Warum ist der deutsche Lebensmittel markt so schlimm

5 Antworten

Das nennt man Verhandlungsmacht.

Es hat schon einen Grund wieso Landwirte sich darauf einlassen oder einlassen müssen. Nur so ist ein Zugang zum Endverbraucher möglich. Die von manchen Landwirten betriebenen Hofläden nämlich dürften sich nur rechnen, wenn man sich ordentlich in die Tasche lügt und die Arbeitsleistung des Landwirts und seiner Familie nicht mit berechnet.


wfwbinder  04.07.2024, 13:44
Die von manchen Landwirten betriebenen Hofläden nämlich dürften sich nur rechnen, wenn man sich ordentlich in die Tasche lügt und die Arbeitsleistung des Landwirts und seiner Familie nicht mit berechnet.

Das ist aber bei vielen Familienbetrieben so.

Kaum ein Dönerladen in Berlin, könnte ohne die mitarbeitenden Familienmitglieder leben.

Es hat schon einen Grund wieso Landwirte sich darauf einlassen oder einlassen müssen.

Der Bauernverband ist eine gute Lobby in Berlin und Brüssel, aber bei Preisverhanlungen sind die Bauern schlecht organisiert.

Das nennt man Preisverhandlung. Soweit ein Landwirt tatsächlich direkt an einen Supermarkt verkauft - was nicht so häufig ist, meist geht das über Zwischenhändler, die die Kartoffeln aus Deinem Beispiel noch sortieren, reinigen, verpacken, etikettieren - handelt er den Preis aus. Daran ist nichts "schlimm" und das ist auch nicht nur in Deutschland so, das ist Marktwirtschaft.


wfwbinder  04.07.2024, 13:52
was nicht so häufig ist, meist geht das über Zwischenhändler, die die Kartoffeln aus Deinem Beispiel noch sortieren, reinigen, verpacken, etikettieren - handelt er den Preis aus.

Das könnte sogar Teil des Problems sein. Wir alle kennen doch Nahrungsmittelmarken. Wiesenhof, Iglo, Danone, Dr. Oetker usw. usw.

Einige Produzieren selbst, andere kaufen und verpacken. wenn die, die Produkten von Landwirten kaufen, ihre Preise absprechen würden, gäbe es Ärger mit den Kartellbehörden.

Ich denke die Bauern müssten mehr über Bauernverbände versuchen ihre Marktmacht zu stärken.

Für das Basisjahr 2020 lag der Verbraucherpreisindex von Nudeln im Jahr 2023 bei 145,2,. Dies entspricht einer Preissteigerung von 45,2%. Für andere Grundnahrungsmittel wie Speiseöl war der inflationäre Anstieg höher. Produkte, welche zuvor unter 1 € gehandelt worden waren erreichten Preise bis zu 4,50 € (Eigene Erfahrung

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

wfwbinder  14.07.2024, 09:16

Ja, bei einigen Produkten gab es Auswüchse, keine Frage.

Aber der Preiskrieg der Discounter hat da schon wieder vieles preiswerter gemacht.

Interessant ist für mich aber, dass höherwertige Produkte preisstabiler geworden sind. Da gibt es auch weniger Sonderangebote als früher.

Die Verbraucher in den Nachbarländern beneiden uns um die günstigen Preise.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

wfwbinder  16.07.2024, 21:35

Aber die Frankzosen, Schweizer und Briten sind auch bereit für Qualität ,mehr zu zahlen.

Preissteigerung bei Eigenmarke 150 %?

Welche Kette, welcher Artikel?

Das höchste, was mir in Erinnerung ist, waren die Nudeln bei Lidl, von 59, auf 89 Cent, also ca. 50 %.
Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Dr.iur./Steuerberaterprüfung

frosstrubin  02.07.2024, 21:24

Vor der durch den Ukraine-Krieg ausgelösten Inflation (2919) kostete 1 kg Nudeln der Hausmarke von ALDI NORD 1,70€. Aktuell (06/2024) beträgt der "Dauertiefpreis für 1kg CUCINA NOBILE" 3,99 €. Die Preise von Nudeln, sind gegenüber den Preisen in der ersten Spitze der Inflationswelle rückläufig. Anlass der Preiserhöhung waren die um 20% gestiegenen Kosten für Hartweizen.

wfwbinder  02.07.2024, 21:48
@frosstrubin

Ich kaufe zwar auch bei Aldi, aber nicht die Nudeln, daher ist es mir eben nicht aufgefallen, auch wenn es statt 150 % nur 135 % mehr sind.

Bei Lidl ging es bei den Nudeln um besagte 50 % hoch, ist aber inzwischen schon wieder nach unten korrigiert.