Wie viel Provision zahlt ein Arbeitgeber einem Jobvermittler in der medizinischen Branche?
Ich weiß, dass es an sich für Jobvermittlung das Maximum von 2000 € gibt, allerdings weiß ich auch, dass das in der medizinischen Branche ne ganze Menge mehr ist. Mehrere Monatsgehälter und da ist man bei Facharzt-Stellen schon sicherlich fünfstellig.
Kennt jemand den Rahmen, in dem sich die Vermittlungsprovisionen befinden? Gibt es ein Limit nach oben oder ist das generell Verhandlungssache zwischen Arbeitgeber udn Vermittler?
5 Antworten
Die Krankenhäuser täten besser dran, die Löhne der Ärzte zu erhöhen, ganz im Ernst. Hier bei uns in einem kleineren KH war eine OA Stelle 1 1/2 Jahre vakant. Warum nur??? Soll der Makler ne fette Provision kriegen, nur weil er nen Dummen findet?
Klar, es ist VB zwischen AG und Vermittler
Welche Moral?
Mir scheint, du missverstehst das Problem. Wir haben keinen Ärztemangel, sondern schlechte Rahmenbedingungen, that's it. Genauso wie bei der Zeitarbeit, das hat sich auch bald erledigt, weil sich die ZA Firmen gegenseitig das Wasser abgraben auf der Suche nach Billiglöhnern...
Aus welchem Grund sollte ein fähiger Mediziner, der sich in Ort A wohl fühlt, wechseln?? Nur bei besserer Bezahlung. Und das Ärzteblatt ist voll von Stellenanzeigen, freie Auswahl sozusagen. Da braucht es kaum Vermittler.
Jobvermittler in der Medizinerbranche arbeiten üblicherweise anders, als die normalen Headhunter. Wer als Arzt eine neue Stelle sucht, hat es nicht nötig, die Dienste eines Vermittlers in Anspruch zu nehmen, da er unter einer Vielzahl offener Stellen frei wählen kann, und wer eine offene Stelle zu besetzen hat, spricht den Wunschkandidaten entweder selbst an, oder hofft auf sein Glück mit Stellenanzeigen in den üblichen ärztlichen Medien.
Einen Boom gibt es aber im Honorararztbereich, den man weitgehend mit der Zeitarbeit vergleichen kann. Allerdings werden die vermittelten Ärzte hier keinesfalls ausgenutzt. Im Gegenteil: im Honorararztbereich können Ärzte, die zeitlich und örtlich ungebunden sind, sehr gut verdienen, normalerweise deutlich besser als ein angestellter Arzt. Der Nachteil ist der häufige Wechsel des Einsatzortes und ggf. Probleme mit der Anerkennung der Weiterbildung im Assistenzarztbereich.
Es gibt mittlerweile viele Agenturen, die sich auf die Vermittlung von Honorarärzten spezialisiert haben. Die Honorierung für die Vermittlung erfolgt zu einen bestimmten Prozentsatz des Arzthonorars. Der Arbeitgeber (Krankenhaus, Praxis etc.) bezahlt das Honorar an die Vermittlungsagentur. Diese zieht einen Teil ab und bezahlt den Arzt. Je länger der Honorarzteinsatz dauert, desto mehr verdient somit die Agentur. Fixe Vermittlungsprovisionen sind in dieser Branche eher unüblich.
Ein Honorararzt verdient hierbei je nach Qualifikation pro Arbeitsstunde zwischen 60 und über 150€, ist aber de facto Freiberufler, d.h. er muss alles versteuern und die für freiberuflich tätige Ärzte üblichen Sozialabgaben und Krankenversicherungsbeiträge komplett selbst tragen. Vielviel Prozent des vom Arbeitgeber gezahlten Honorars der Vermittler einbehält, ist sicher Verhandlungssache, der Marge wird aber schätzungsweise zwischen 5 und 20% liegen.
Kenne jemand, der das macht, allerdings ohne Agentur. Alleinstehend, im Wohnmobil, Praxisvertretungen D-weit. Anzeigen im ÄB gibt es zuhauf. Auch die Ärtzekammern oder Kreisverbände geben Auskunft zu zu besetzenden Vakanzen.
Nachteil: Mit Famile wegen der Flexibiltät kaum machbar. Und die scheinbar hohen Honorare täuschen über die zapfigen Sozialabgaben hinweg. Was bei Krankheit? etc. etc.
Ein Dorf in einer strukturarmen Thüringer Region warb mal offen für einen Hausarztposten mit zig Vergünstigungen: Friseurbesuch frei, günstigere Preise beim Bäcker, Metzger, in der Wirtschaft ... keine Ablöse für die Praxis, Miete frei. Ob der Posten mittlerweile besetzt ist, keine Ahnung.
Die gleichen Sozialabgaben, wie ein Honorararzt hat jeder freiberufliche Arzt, also auch der niedergelassene Arzt. Der hat aber auch noch Fixkosten für Praxis und Personal. Im Krankheitsfall wirds sogar noch komplizierter, da man nicht nur selbst nichts mehr verdient, sondern die Kosten weiter laufen.
Ich habe mir die Tätigkeit als Honorararzt schon vor geraumer Zeit durchgerechnet und bin zum Schluss gekommen, dass ich als Honorararzt unterm Strich deutlich besser verdienen würde, als in meiner eigenen Praxis. Es hätte sich sogar gelohnt, meine eigene Praxis ohne Nachfolger einfach zu schließen und die Zulassung zu verkaufen, doch hätte ich das mit dem Nachteil erkauft, meine Familie nur noch an Wochenenden zu sehen.
Die Suche nach niederlassungswilligen Landärzten treibt mittlerweile seltsame Blüten. Nicht nur Friseurbesuche werden kostenlos angeboten, es gab vor ca. zwei Jahen sogar eine Gemeinde, die hätte ihrem neuen Hausarzt sogar ein Baugrundstück geschenkt. Gefunden wurde meines Wissens niemand. Ebenso wenig fruchtet die Niederlassungspauschale für Landärzte von bis zu 60 000 €, die aktuell von einigen Kassenärztlichen Vereinigungen ausgelobt wird. Deutschland bräuchte pro Jahr ca. 4000 neue Fachärzte für Allgemeinmedizin, um den Hausarztbedarf zu decken. Letztes Jahr haben aber nur etwas über 900 neue FachärztInnen für Allgemeinmedizin ihre Facharztprüfung abgelegt, und die meisten von Ihnen streben keine eigene Praxis an.
In anderen Facharztbereichen sieht es kaum besser aus. Vor allem die "Goudah-Fächer" (Gynäkologie, Orthopädie, Urologie, Dermatologie, Augenheilkunde, HNO) suchen händeringend nach Nachwuchs, von dem weit und breit nichts zu sehen ist. In zehn bis zwanzig Jahren wird daher der Besuch bei einem niedergelassenen Arzt ein seltenes Ereignis geworden sein. Die meisten (Kassen-)Patienten kapieren das aber nicht, weil die sich von der Schönfärberei der kranken Kassen und der Gesundheitspolitik einlullen lassen. Am drastischsten drückte das kürztlich die bewusste Falschinformation des Statistischen Bundesamts bzgl. der angeblichen Honorare der niedergelassen Ärzte aus. Neid kann man ja so wunderbar blenden ...
Falschinformation des Statistischen Bundesamts bzgl. der angeblichen Honorare der niedergelassen Ärzte
Steht da was über 13.000 Euro?
Das wäre nämlich ein Zufall: denn vor zwei Stunden sprach ich mit jemandem, der von 13.000 Euro sprach, aber sich nicht mehr erinnern konnte, wo er das her hatte.
Ob da was über 13000€ stand weiß ich nicht, ich weiß nur, dass die dargestellten Honorare und "Reingewinne", die der Laie ja gerne mit "Brutto vor Steuern" verwechselt (und in diesem Fall verwechseln sollte!) nicht der Realität entsprechen.
In vielen Branchen sind drei Brutto Monatsgehälter , - zahlbar nach der Probezeit , oder gestaffelt zu bestimmten Terminen ein Regelsatz.
Ja nach Anforderungen kann das natürlich variieren .
Diese Headhunter führen potentielle Arbeitnehmer und Arbeitgeber zusammen.
Sofern nicht gewünscht, werden keine Daten des Arbeitnehmers weitergegeben.
Dies läßt sich nicht verhindern, wenn man sich direkt bei einem Unternehmen bewirbt.
Arbeite ich bei Firma A und bewerbe mich bei Firma B direkt, dann muß ich meine Karten auf den Tisch legen,
Wenn ich aber nicht will, daß Firma A von meiner Bewerbung bzw. von meinen Wechselgelüsten erfährt, dann ist so ein Vermittler ne feine Sache.
Bei Ingeneuren sind es ca. 2-3 Monats Gehälter die der Jobvermittler bekommt
Aber was ist denn dann der Haken? Der Jobvermittler hat doch in dem Sinne keinerlei Ausgaben, wofür wird er denn ueberhaupt so fürstlich entlohnt?
Der Haken ist, dass kein Vermittler nötig wäre, wenn die Bezahlung passte
Man darf nicht vergessen das er ja Leute besorgt die nicht auf dem Markt zur Verfügung stehen , somit dringend benötigt werden . Das läuft dann in 80% der Fälle so ab , daß der Jobvermittler sich telefonisch mit dem gesuchten in seiner eigenen Firma in Verbindung setzt und Ihn Versucht trotz ArbeitsVertrtag abzuwerben , hierzu muss er sich erstmal mit Lügen an den Eingang der Firma vorbeischleichen um an den Mitarbeiter zu gelangen
Er kann ihn doch auch privat kontaktieren...oder am Parkplatz abpassen)
Es gibt genügend Mediziner; nicht zu vergessen. Auch genug Altenpfleger und Fachkräfte, wo viele gerne den Mangel vorschieben. Der Mangel hat ein anderes Problem, nämlich schlechte Bezahlung. Abwanderung bei nächstbester Gelegenheit.
Eine Privatklinik in München mit guter Bezahlung braucht sicher keinen Makler...
Und: Was ist der Makler überhaupt von Beruf? Selbst Arzt? Selbst aus der Branche? Wie will der die Leute kompetent beurteilen?
Er kann ihn doch auch privat kontaktieren...oder am Parkplatz abpassen)>
Das ist in den meisten Fällen nicht möglich da die Makler nur die Namen kennen sonst nichts , daher rufen sie inder Firma an wo er beschäftigt ist erzählen irgendeine Story um dann weitergeleitet zu werden .
Wie will der die Leute kompetent beurteilen?>
Das brauch er nicht , daß macht der zuküntige AG , wenn der nach der Probezeit zusagt bekommt der Makler erst seine provision !
Was ist der Makler überhaupt von Beruf? >
In dem Bereich kann das jeder machen , eine Ausbildung wird nicht vorrausgesetzt !
Es gibt genügend Mediziner; nicht zu vergessen.
So isses! Nie hatte Deutschland so viele Ärzte, wie heute. Aber nie hat Deutschland seine Ärzte auch schlechter behandelt, als heutzutage. Dazu kommt ein immer höher werdender Anteil von Ärztinnen die naturgemäß an die Familienplanung denken und für eine gewisse Zeit ganz ausfallen oder Teilzeit arbeiten wollen. Dazu kommt auch eine immer strikter eingehaltende Arbeitszeitregelung, die 80-Stundenwoche für Ärzte ist vollkommen out. Aber die demografische Entwicklung fordert immer mehr ärztliche Leistung (von der pflegerischen Leistung ganz zu schweigen...), bzw. der Deutsche fröhnt immer stärker dem geliebten Hobby des Arztaufsuchens. Darin sind wir bekanntlich unangefochtete Weltmeister.
Also werden immer mehr Ärzte benötigt, welche aber immer weniger arbeiten oder aus dem ausbeuterischen System flüchten, bzw. nach dem Studium gleich einen anderen Weg in die freie Wirtschaft einschlagen.
Heißt rein theoretisch gibt es kein Limit? Man kann alles verlangen - jetzt mal unabhängig von der Moral darin, mir gehts um die rechtliche Situation..