Wie läuft eine Gerichtsverhandlung ab?
Also ich wurde geschlagen und meine Nase gebrochen das alles war vor fast 2 Jahren heute ist die Verhandlung und ich bin total nervös 😝
4 Antworten
Eine Gerichtsverhandlung ist immer ein bischen so, als wäre man in der falschen Kirche gelandet...
Zunächst versammelt sich mal zum Termin alles im Gerichtssaal.
Dein Platz als Geschädigte(r) - (wobei ich anmerken muß, Du hast für diese Eigenschaft schon einen grenzwertigen Nick hier) - soweit Du nicht Nebenkläger bist (was ich nicht annehme) ist im Bereich der vorderen Reihe der "Zuschauerbestuhlung", da hockst Du Dich einfach mal hin.
Angeklagter und Staatsanwalt wissen genau, wo sie hinmüssen.
Dann geht die Nebentür auf und der Richter kommt rein.
Hierbei stehst Du (und alle anderen) auf und bleibst erstmal stehen, bis sich alle anderen hinsetzen, dann setzt Du Dich auch hin.
Dann prüft der vorsitzende Richter, ob auch alle da sind.
Ist das gemacht, wird er Dich bitten, den Raum zu verlassen. Du gehst raus und wartest vor dem Gerichtsaal so lange, bis man Dich wieder reinruft - Du bist Zeuge.
Das kann ein bischen gehen, drin fängt man an, die Anklage zu verlesen, dem Angeklagten die Möglichkeit einzuräumen, sich selbst erstmal zu äußern, etc.
Wirst Du reingerufen, trittst Du zum Tisch / Pult / Sessel, der direkt vor dem Richter steht. Auf der einen Seite von Dir ist dann der Staatsanwalt, auf der anderen Seite der Beschuldigte mit Anwalt.
Setze Dich aufrecht und anständig hin, flätze Dich nicht herum
Der Vorsitzende wird Dich um die Angabe Deiner Personalien bitten.
Du gibst an:
Mein Name ist Fighter2000 (öhm, natürlich nicht, sondern Deinen richtigen Namen), soundsoviel Jahre alt, Wohnhaft, Familienstand, mit dem Angeklagten weder verwandt noch verschwägert (wenn dem so ist).
Hernach wird man Dich belehren, dass Du als Zeuge die Wahrheit zu sagen hast, nichts verschweigst, nichts hinzufügst und tust Du es doch, bestraft werden kannst.
Dann wird der Richter Dich erst einmal die Angelegenheit aus Deienr Sicht erzählen lassen.
Danach wird man Rückfragen stellen, der Anwalt, der Staatsanwalt und auch der Vorsitzende.
Bei Deinen Angaben, bleib dabei, was Du sicher weißt. Mach keine Mutmaßungen, Vermutungen oder eigene Herleitungen. Worte wie vielleicht und eventuall oder "ich meine" haben nichts zu suchen dort. Wenn Du etwas nicht mehr weißt, weißt Du es nicht mehr, dann sag das auch so.
Zudem benimm Dich, Selbst auf herausfordernd gestellte Fragen des Anwalts oder Vorhaltungen reagiere gelassen und rein faktisch. Als Zeuge hast Du Dich zu benehmen und ALLE! Fragen ausnahmslos zu beantworten.
Ist das erledigt, wird man allenthalben im Raum fragen, ob man auf Deine Vereidigung verzichtet. Verzichtet man drauf, bist Du entlassen (ist zumeist so).
Verzichtet man nicht darauf, steht der ganze Saal auf, Du hast die rechte Hand zu heben und den Eid zu schwören, dass Du die Wahrheit gesagt hast, die ganze Wahrheit (so wahr Dir Gott helfe (was Du weglassen kannst, wenn Du willst). Du bist verpflichtet, auf Anforderung diesen Eid zu schwören und der ist nicht ganz Humbug, denn dann könntest Du bei Falschaussage wegen Meineid belangt werden, was bedeutet, ertappt man Dich beim Lügen, durch diesen Eid fähst Du ein Jahr in den Knast ein.
Sodele, bist Du dann entlassen, gibst Du Deine Ladung vorne beim Richter ab, der vermerkt darauf die Zeit, in welcher du da warst.
Dann kannst Du rausgehen und durchatmen oder aber aus reinem Interesse Dich hinten rein setzen und weiter zuhören.
Danach gehst Du zur Zahlstelle und lässt Di das Zeugengeld auszahlen, fahrkosten, Ausfallkosten, etc.
Achso so ist das also danke :)
Du bist wahrscheinlich Zeuge. Da kann Dir passieren, dass Du Dir erst mal über Stunden auf dem Flur die Füsse platt treten mußt. Zeugen dürfen nämlich zumeist erst in den Saal wenn sie aufgerufen werden. Dann machst Du Deine Angaben zur Person und erzählst hiernach auf Befragen des Gerichts was passiert ist. Vergess nicht, Dir anschließend bei der Gerichtskasse das Zeugengeld abzuholen.
Und im übrigen: Bei jedem größeren Gericht gibts ne Kantine und die ist zuweilen garnicht schlecht.
Das geht jedem Zeugen so. Sag einfach, was Dir noch einfällt.
Das hängt vom Amtsgericht ab. In manchen Gerichtssälen tritt man sich gegenseitig auf die Füße. Wenn Du einen Anwalt hast, trifft man sich vorher und er zeigt Dir schon, wohin Du Dich setzen sollst.
Sonst macht das der Richter.
jetzt erst, nach 2 jahren? ich fasse es ja echt nicht!
Ja ich auch nicht
Mhmm aber ich erriner mich nicht mehr 100% an das was passiert ist