Vereinsgelände unerlaubt betreten?
Mit meiner Partnerin betrat ich nach Besuch der Segel-Vereinsgaststätte (jedem erlaubt) das eigentliche Anlegergelände (Fremden nicht erlaubt), um bei der Hitze einmal kurz die Füße ins Flusswasser abkühlend hängen zu lassen.
Ein Vereinsmitglied auf prominentem erstem Liegeplatz (i Ggs zu anderen ohne Namen auf der Liegeplatztafel, also vermutlich eine wichtige Person) pfiff uns an, "ob wir es toll fänden, wenn jemand durch unser Wohnzimmer ginge?"
Da ich das Verbotsschild gesehen und missachtet hatte, blieb ich natürlich defensiv, da er ja auch recht haben konnte. Ich sagte, ok, dann gehen wir halt wieder. Ohne dass er uns sehen konnte, hielten wir unsere Füße an anderer Stelle dann trotzdem noch ins Wasser.
Wie seht Ihr das? Ich kann den Mann insoweit verstehen, sofort loszuschlagen, da wir ja auch Leute hätten sein können, die zwecks eines späteren Einbruchs auf einem Boot alles von der Nähe hätten anschauen können. Das ist heute nicht ganz wegzuleugnen. Andererseits: Was ist mit Freunden, die ein Liegeplatzinhaber dort erwartet? Wie hätten die sich anmelden müssen? Möglicherweise über Abholung vom Eingang?
Wenn wir mal die Stege mit einem Hausflur gleichsetzen, wäre ja auch in manchen Häusern, obwohl Gemeinschaftseigentum, das Betreten durch Fremde durchaus möglich.
Habt Ihr Kommentare dazu? Vielleicht ja auch eigentumsrechtlicher Art? Rein rechtlich ist es natürlich irrelevant, dass man heutzutage in Städten kaum noch an den Fluss herankommt, da Grundstücke den Zugang versperren. Aber dieser verbotene Zugang war eben mein Ziel.
7 Antworten
Mein Onkel lud mich bereits vor über 20 Jahren mal ein, sein (damals neu erstandenes) Segelboot zu besichtigen. Liegeplatz war in Kiel am Ostufer der Förde. Er warnte mich bereits vorweg, ich würde vermutlich argwöhnisch beäugt werden von anderen Mitgliedern. Hintergrund war ganz einfach, dass auf dem Gelände auch viele gebrauchte Ersatzteile gelagert wurden, wo es bereits damals schon zu vielen Diebstählen kam (nur bei den Ersatzteilen).
Danke für Deine Antwort, die als erste etwas hinzugibt, statt meine eigene Schilderung nur zu bestätigen!
Wenn man zuvor nett fragt, kann man viel Ärger umgehen.
Günter
Da hast Du natürlich auch recht :-)
Einerseits kann ich Euch verstehen. Ihr wolltet nur mal eben . . .
Andrerseits kann ich auch den Eigentümer verstehen. Er ist Besitzer und hat das Hausrecht.
Er hätte es aber auch in einem freundlicherem Ton sagen können.
Und ja, ich gebe Dir in gewisser Hinsicht recht, das durch Bebauung und Aufkauf von Grundstücken, der öffentliche Zugang zu natürlichen Seen und Flüssen immer mehr versperrt und verboten ist.
Jeder sollte Zugang dorthin haben. Leider muss man die Gesetze beachten.
Aber ich bin mir sicher, das es auch bei Euch weitere legale Zugänge gibt, um an den Fluss zu kommen.
Die Unrechtfrage ist mir schon klar.
Bei einem normalen Eigentümer wäre ich nie auf die Idee gekommen. Beim Verein dachte ich, dass da nicht jeder jeden kennt, bzw. nicht wissen kann, wer grad evtl. von wem Besuch hat. Auch ist ein Grundstück für Freizeitzwecke einer Gemeinschaft etwas anderes, als zum Wohnen eines einzelnen. Das einzelne Vereinsmitglied wird nicht ganz so elementar in seinen Grundbedürfnissen getroffen.
Nun kann man so jmd. wie uns natürlich auch leicht erkennen, wenn er sich, statt ein Boot zu reinigen oder selbstbewusst auf eines drauf zu steigen, nur die Füße ins Wasser hält oder auch nur mit fragendem Blick umher läuft.
Wie dreist bist du denn?
Privatgelände ist Privatgelände und da haben Fremde nix verloren. Punkt.
Egal ob das jetzt Eigentum einer Person eines Vereins oder einer Firma ist...Betreten ohne ausdrückliche Erlaubnis ist für Fremde verboten!
Du kannst sicher sein, dass da jeder jeden kennt.
Stimmt. Aber nicht jeder bei Gemeinschaftseigentum kann jederzeit wissen, ob man jmd. besucht. Daher sind die meisten Leute defensiv. Ich hatte den Schalk im Nacken, dies einfach mal auszutesten.
Der auf dem prominenten Platz sah als einziger, dass wir nicht auf ein konkretes Ziel zusteuerten, sondern einfach nur zum Ende des Stegs gingen. Somit war ihm unser Fehlverhalten 100%ig klar.
Ich will ja gar nicht streiten, sondern mir ist mein unrechtes Tun klar. Ich wollte nur berichten, um die Empörung hier zu sehen! :-)
Grundsätzlich betritt man natürlich keine fremden Grundstücke. Die Besitzer bezahlen für das Privileg, dort ihre Privatsphäre zu genießen. Es gibt ausreichend öffentliche Seen, auch in Städten. Natürlich sind die im Sommer überfüllt, aber deshalb hat man kein Sonderrecht, das Gesetz zu brechen. Wenn das jeder machen würde, gäbe es morgen schon die Anarchie. Kurzum, rechtlich und moralisch verwerflich.
Du hast natürlich vollumfänglich recht. Bei einem Tennisverein ist man da aber nicht so pingelig, wie hier - oder auch in einem Golf-Club. Aber verständlich, da Boote recht einbruchsverletzlich sind.
Die Frage ist natürlich: Wer kann dieses Recht dann auch durchsetzen? Der Vereinsvorstand? Jedes einfache Vereinsmitglied?
Jeder, der dort Hausrecht hat, das sind alle Mitglieder. Schließlich zahlen die für ihre Privatsphäre ordentlich Geld. Wenn die immer "tolerant" wären, wären die Stege bald übervölkert.
Und auf einemTennisplatz liegen keine teuren Boote, auf denen Menschen ihre Freizeit vebringen.
Klar war ich dreist. Habe ich ja auch zugegeben. :-) Ich baute halt auf die Anonymität, wenn mehreren ein Recht zuzuordnen ist ... dass dann der einzelne nicht so den Überblick hätte. :-)