Lohnfortzahlung vom Arbeitgeber ausgesetzt?
Hallo,mein Arbeitgeber hat die Entgeltfortzahlung trotz Krankschreibung ausgesetzt ,mit der Begründung,dass ich die Arbeitsunfähigkeit durch einen groben Verstoß im Arbeitsprozess selbst verschuldet habe.
Die Sozialversicherungsbeiträge werden somit auch nicht abgeführt.
Muss ich diese nun selbst entrichten?
4 Antworten
Versteh ich nicht?!? "Du hast die Arbeitsunfähigkeit durch groben Verstoß im Arbeitsprozress selbst verschuldet"? … Also auch wenn du Schreiner wärst und schneidest dir vorsätzlich den Finger ab, dann ist das trotzdem ein Versicherungsfall.
Ich würde an deiner Stelle die Krankenkasse darüber informieren, bei Rechtsschutz würde ich auch direkt zum Anwalt gehen. Ohne Rechtsschutz erstmal abwarten, was die Krankenkasse dazu sagt.
Die Lohnfortzahlung läuft 6 Wochen lang, danach gibts das Krankengeld. Es ist völlig egal wie der Unfall zustande kam.
Wo steht das?
Und vor allem, wie will der Arbeitgeber diesen Vorsatz beweisen? Er steht mit dieser Behauptung ja in der Beweispflicht. Und wenn nicht andere Mitarbeiter behaupten, dass die "Angeklagte" freudig seinen Finger absägte, um mal 10 Wochen auf Kosten der BG frei haben zu dürfen... (Gibt es wirklich solche Leute? XD) …. naja es ist schwer.
Meine Erfahrungen zu Zeugenaussagen: Das Gericht findet Aussagen von heute gar nicht mehr so interessant, wie vielleicht vor 10 Jahren es mal war.
Wo steht das?
Entgeltfortzahlungsgesetz EntgFG § 3 "Anspruch auf Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall" Abs. 1 Satz 1.
Selbstverschuldet ist eine Arbeitsunfähigkeit, wenn sie Folge grob fahrlässigen (z.B. Unfall wegen Übefahrens iner roten Ampel) oder vorsätzlichen (Dein Beispiel) Verhaltens ist, grundsätzlich immer, wenn die Arbeitsunfähigkeit Folge eines Verhaltens ist, das dem Verhalten eines "verständigen" Menschen widerspricht.
Das Gericht findet Aussagen von heute gar nicht mehr so interessant, wie vielleicht vor 10 Jahren es mal war.
Das ist ja wohl Unsinn.
Meine letzte Gerichtsverhandlung sagt was anderes aus. Trotz 3 Zeugen hab ich verloren, obwohl die Angelegenheit siegessicher schien. Ist halt nur meine Erfahrung.
In Großstädten werden Zeugen heutzutage immer mehr gekauft und der Richter kann immer schlechter feststellen, wer die Wahrheit sagt. (ungefähr so war den ihr Zitat) ... Die Beweislast ist schwerwiegender, wenn sie eine andere Form als Zeugenausssagen umfasst.
Eben, nur Deine sehr subjektive, voreingenommen Einschätzung aufgrund eines verlorenen Prozesses.
Du hast den Zeugenaussagen zu Deinen Gunsten wohl eine Bedeutung beigemessen, die das Gericht Ihnen eben nicht gegeben hat. Aber das Gericht entscheidet nicht willkürlich nach Lust und Laune, sondern nimmt auch "nur" eine Einschätzung nach Plausibilität, Wahrheitsgehalt, Glaubwürdigkeit vor.
Der "Kauf" von Zeugen mag in spektakulären Fällen mal vorkommen, trotzdem ist Deine allgemeine Aussage dazu unzutreffend.
Deine "Erfahrungen" kann ich im Übrigen nicht beurteilen, weil ich Deinen Fall selbstverständlich nicht kenne.
Ok. Klar ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Aber das triftet nun zu sehr ab. ;)
Wie gesagt, "Vorsatz" muss bewiesen werden und das ist schwerer als man glaubt.
Es "reicht" auch grobe Fahrlässigkeit, das Missachten von zwingenden Sicherheitsvorschriften.
Durch einen groben Verstoß im Arbeitsprozess:
Also noch ein Arbeitsunfall: Beweise, Zeugen, was sagt die BG?
Ist die Krankenkasse informiert?
Es handelt sich nicht um einen Unfall.
Meine Sorge sind die Beiträge zur Sozialversicherung.Die muss ich nun wohl selbst zahlen!?
nimm ein paar Tage bezahlten Urlaub dann muß AG zahlen
Urlaub werde ich nicht bekommen.Ich arbeite im medizinischen Bereich,da kann ich nicht einfach Urlaub nehmen.
In diesem Fall müsste der Arbeitgeber keine Lohnfortzahlung leisten!
Dazu ist der Arbeitgeber nur bei Arbeitsunfähigkeit verpflichtet, die nicht selbstverschuldet ist!