Keller eines Hauses aufgeben/stilllegen?
Guten Tag an alle, besonders Architekten und Bauingenieure!
Ist es technisch möglich den Keller eines kompletten Hauses stillzulegen/aufzugeben? Hintergrund: Mein Wohn- und Geschäftshaus, dass ich selbst nicht gebaut, sondern nur gebraucht gekauft habe, steht in einem ehemaligen Sumpf-/Moorgebiet. Rund um das Haus verläuft eine Ringdrainage, die das Grundwasser stetig in einen Pumpenschacht führt, von wo es durch zwei Pumpen (abwechselnd laufend) in das Abwasserrohr der Kanalisation gebracht wird. Ich bin jetzt seit 5 Jahren Besitzer der Immobilie und hatte, trotz regelmäßiger Wartung der Drainage und Pumpen, immer wieder Stress und auch finanziell eine hohe Belastung. Mein Gewerbegrundstück ist sehr groß. Insofern ist meine Frage, ob man den Kellerbereich aufgibt, die notwendige Haustechnik verlegt und an das bestehende Gebäude einen Anbau vornimmt, um die wegfallende Kellerfläche auszugleichen. Konkret gefragt: Könnte man den Keller mit Sand auffüllen, die Pumpen abstellen und den Keller sich selbst überlassen? Würde der Rest des Gebäudes eine solche Maßnahme überleben? Hat jemand schon mal von einer solchen Maßnahme gehört? Ich bin jetzt 35 Jahre alt und habe einfach keine Lust die nächsten dreißig Jahre meines Geschäftslebens mit diesem Grundwasserproblem zu leben. Ein Umzug wird aus vielerlei Gründen nicht in Betracht kommen. Viele Grüße und vielen Dank für alle Antworten. Stokkelaar
4 Antworten
Sicher findest du einen schlauen Architekten, welcher dir den Keller stillegt. Dieser ist dann aber auch nach seinem Vertrag nicht mehr haftbar für die Schäden, welche auf jeden Fall eintreten werden. Die Kellerdecke und andere Bauteile sind für Erdkontakt (oder Sand) nicht gebaut und leiten Feuchtigkeit weiter, welche sich in die Wohnräume ausbreiten und dort erheblichen Schaden anrichten wird. Eine Sanierung durch Bohren und Einpressen einer Dichtschicht an der Außenseite der Wände/Fußboden erscheint mir bei Ferndiagnose das einzig mögliche zu sein. Diese an der Außenfläche angebrachte Dichtfläche wird von innen injeziert und hat gute Referenzen. Mit Angeboten und Auslese verschiedener Technologien wirst du sicherlich schonmal 1 Jahr brauchen um eine Perfekte Lösung für die Bohrvariante von innen auszusuchen. Auf keinen Fall den Keller zufüllen !!
Für meine Begriffe wird das schwierig. Wenn der Keller völlig trocken ist, dann könnte das ggf. gelingen. Wenn der aber nicht ganz trocken ist (und davon gehe ich einmal aus) bedarf der keller natürlich auch einer gewissen Lüftung. Wenn du diesen nun "aufgibst", mit irgendwas verfüllst, dann fällt natürlich auch die Möglichkeit der Lüftung weg. Wenn nun aufsteigende Feuchtigkeit vorhanden ist, dann kannst du die noch nicht mal beseitigen oder geringfügig "weglüften". Für meine Begriffe wird die Situation dann nur schlimmer. Falls der Keller jedoch trocken ist, dann wäre es eher möglich. Aber auch dann kämst du nie wieder an Abwasserrohre dran, die unter der Bodenplatte verlaufen. Ich würde es eher nicht machen.
Grundsätzlich kann man das machen. Ich hab's schon hinter mir. Hat prima funktioniert. Natürlich spielen die speziellen Gegebenheiten eine Rolle. Wichtig bei der Aktion ist z.B. die Abdichtung gegen aufsteigende Feuchte. Ansonsten ist eine Ferndiagnose natürlich immer schwierig. Also such Dir am besten einen erfahrenen Ingenieur order Architekten vor Ort.
Das geht schon und wenn du einen Architekten oder Statiker findest der findig ist und dir das so ausarbeitet, dass es mit der Statik und ENEV alles passt und es technisch und finanziell einfach gehalten wird. Wenn du den Keller füllen wolltest müsstest die Kellerwände und -boden so abdichten und dämmen, dass kein Wasser durch die Kellerdecke nach oben drückt und natürlich auf die Dämmwerte der ENEV entsprechen. Es wäre wahrscheinlich billiger den Keller freizulegen und von außen eine Wasserdichte Abdichtung des Kellers vorzunehmen, da wird aber evtl die Bodenplatte zum Problem, kommt aber darauf an wie alt das Gebäude ist. Da würdest du dir aber das Haustechnikthema sparen, was finanziell auch nicht zu unterschätzen ist. Ich würde dir empfehlen von außen an die Sache ran zu gehen.