Hilfsbedürftigen Pflegefall (76Jahre) alleine lassen?
Hallo und guten Tag zusammen,
ich habe eine familiäre Frage, die wir leider in der Familie nicht klären konnten. Da die betroffene Person Ihr fehlverhalten nicht einsieht geschweige denn ändern will.
Die Mutter von zehn Kindern ist seit ca 1 Jahr ein kompletter Pflegefall und bettlägerig und kann sich alle gar nicht mehr helfen.
Eine der Töchter wohnt mit im ehemaligen Elternhaus, sie hat auch die Vormundschaft übernommen und bekommt dazu auch Pflegegeld und lebt selbst von hartz4
So doch jetzt immer Sommer vermehren sich die Abende an denen der Vormund die Mutter für Stunden alleine lässt.
Ist das alles rechtlich gesehen so ok? Oder ist mein moralisches Gefühl einfach nur zur sensibel.
Ich denke nämlich immer daran was wohl passiert wenn da echt mal in der abwesendheit etwas passieren sollte.
Persönliche Gespräche sind leider schon alle fehlgeschlagen, da die Tochter abblockt, es wäre Ihre Sache und der Rest sollte sich daraus halten.
Irgendwie kann ich nicht damit klarkommen, das meine frau und ich das ebenfalls wissen und nichts dagegen unternehmen.
Was würdet ihr mir raten?
Schöne Grüße
kelevra
6 Antworten
Man muß bedenken, daß normale Familienmitglieder keine gelernten Fachkräfte für Altenpflege sind. Diese enorme Belastung, sowie ständige Präsenz der Pflegenden Person, gleichzeitig der fehlende gefühlsmäßige Abstand zur pflegbedürftigen Mutter geht eigentlich über die menschlichen Kräfte hinaus. Es gibt doch noch andere Kinder. Nur weil man die Vormundschaft übernommen hat bedeutet es nicht, daß man sich um alles Andere auch kümmern muß. Außerdem sind die Zuwendungen des Pflegegeldes bei häuslicher Pflege sehr gering und decken bei weitem nicht die Bedürftigkeit. Ist leider so. Wenn sie im Heim wäre läge der Pflegesatz bei 1100,00 Euro. Pflegestufe 3 im eigenen Heim liegt nur bei 450,00 Euro. Ich habe ähnliche Fälle in der Familie. Mutter zweier erwachsenen Kinder, alkoholsüchtig, auf 37 kg abgemagert, Demenz, Inkontinenz, Zwangseinweisung ins Krankenhaus. Dort wurde sie 6 Wochen aufgebaut, anschließend 3 Monate Pflegeheim. Als Vormund wurde der Sohn eingesetzt. Hier ist es so, daß sich Bruder, und Kinder gemeinsam diese Angelegenheit teilen. Eine Person allein ist mit dieser Situation total überfordert. Die trotzigen Reaktionen der Tochter sind die Folge. Ich weis leider nicht, in welchem Verhältnis Du zu dieser Nachbarin und deren Familie stehst. Versuche mit eventuellen Geschwistern der Mutter Kontakt auf zu nehmen, wenn Du bei den Kindern nichts erreichst. Auch ist das ROTE KREUZ eine helfende Institution. Sie kommen bis zu 3x täglich um nach dem Rechten zu sehen, die Windeln zu wechseln, die Mutter zu waschen, ihre Medikamente zu verabreichen usw. Das entlastet die Tochter. In der finanziellen Situation wird die Sozialhilfe die Kosten teilweise übernehmen, bzw, wird die Tochter das Pflegegeld ihrer Mutter in Anspruch nehmen müssen. Habe bitte Nachsicht mit der Tochter, ihr wächst dies Situation offensichtlich über den Kopf.
Die Informationen sind zu dürftig.
Man muss den Zustand der Pflegeperson betrachten. Dann kann man über den Fürsorgeaufwand reden. Wenn es tatsächlich problematisch ist, dann ist die Tochter sowieso überfordert und die Frau gehört in ein Pflegeheim.
Nun ja, mal kurz weggehen ist schon möglich, aber wenn du dir Sorgen machst sollte man sich absprechen, dass jemand anders bei ihr bleibt. Ich meine bei zehn Kindern sollte sich doch noch jemand finden, der nach ihr schaut. Man kann von der Tochter auch nicht erwarten, dass sie rund um die Uhr anwesend ist. Sonst geht ihr das zu sehr an die Substanz.
Ich weiss leider nicht genau wie ich den zustand beschreiben soll, aber soweit ich mich erinner ist auf jeden Fall Pflegestufe 3 genehmigt worden.
Ende letzten Jahres hatte Sie noch Hirnschläge und wurde deshalb auch kurz im Krankenhaus behandelt.
Sie hat einen blasenkatheter ist zuckerkrank usw.
Desweiteren ist der Vormund auch nicht wirklich nett im Umgang zumindest wird oft geschriehen, ich würde es schon als seelische Misshandlung bezeichnen.
also ich glaube mal weggehen ist schon okay! aber wenns dich so sehr stört dann übernimm du doch die vormundschaft.
Danke für die überaus hilfreiche Antwort, leider bin ich berufstätig. Ich bin der Meinung wenn man schon die Vormundschaft an sich nimmt sollte man seine aufgaben auch vernünftig erledigen?
Was hättest du mir denn auf die Frage geantwortet wenn jemand seine kleinen kinder alleine lässt, soll ich diese dann auch adoptieren?
ODer wäre deine Antwort vielleicht etwas sinniger gewesen?