Geladen vor Gericht?
Guten Tag, ich bin vor Gericht gelanden als Zeuge auszusagen. Ich habe eine anzeige aufgegeben wegen betrug und nun klagt die Staatsanwaltschaft gegen den Betrüger und ich muss zeuge sein. Ich habe ehrlich gesagt große angst vor dem Verfahren. Und der Termin ist schon in einem Monat.
Was kann alles passieren? Was wenn der andere recht bekommt? Kann mir etwas passieren?
Wahrt ihr schonmal vor Gericht?
Vor was hast du Angst ?
Vor dem Beschuldigten, vor dem Termin (Aufregung), vor allem
6 Antworten
Grüß dich,
ich kann dich beruhigen - ich bin jetzt schon ca. 200 Mal vor Gericht gewesen und bin immer noch immer etwas nervös ;-) Das ist nichts schlimmes.
Aber eigentlich gibt es keinen Grund dazu: Vorm Angeklagten musst du schon rein physisch keine Angst haben, der ist ja "gesichert" und in dem Moment ganz andere Probleme, als deine Zeugenaussage...
Und die Richter/Staatsanwälte/Verteidiger sind in der Regel auch verständnisvoll, die wissen ja, dass der Großteil ihrer "Kunden" nicht jeden Tag vor Gericht sitzt.
Ablauf: Du wirst nach deinen Personalien befragt, du wirst belehrt, dass du die Wahrheit sagen musst. Du sagst einfach mal alles frei weg von der Leber, was du zu dem Fall noch weißt. Der Staatsanwalt, der Verteidiger und der Richter stellen zu Details nachfragen. Du wirst entlassen. Fertig.
Wichtig 1: Wenn du was nicht mehr weißt, sagst du das. Es gibt keine richtige und falsche Antwort, aber wenn du dir nicht mehr sicher bist, einfach auf diesen Umstand verweisen.
Wichtig 2: Du bist Zeuge! Dir steht Zeugenentschädigungsgeld zu ;-) Also entstandene Kosten durch die Anfahrt, Verdienstausfall, etc. Einfach dann bei der Kostenstelle vor Ort informieren lassen, die sind recht umgänglich.
Unterm Strich: Ruhig Blut, du bist Zeuge, du hast nichts zu verlieren. Einfach sagen, was du weißt und auf dich zukommen lassen... alles Gute dir.
Der Beschuldigte wird dir nix tun, die sind mehr eingeschüchtert als du es bist. Anskosten ist das relativ entspannt. Du gehst rein, wirst belehrt das du nicht lügen darfst, dann erzählst du die Geschichte, dann kommen paar nachfragen und dann wirst du entlassen. Kriegst nen Zettel für die Kosten( wenn du willst) und kannst dann gehen oder zuschauen.
Ja, musste schon selbst die Staatsanwaltschaft im Rahmen des Referendariates vertreten.
Heist du hast dort gearbeitet?
Quasi ja
Du hast eine Anzeige aufgegeben, also musst Du auch dazu stehen und Deine Aussage vor Gericht machen.
Die Staatsanwaltschaft ist kein Beteiligter des Betrugsvorganges. Woher sollte sie also der Vorgang - aus eigener Erfahrung - schildern / darlegen ?
Wovor hast du Angst?
Was kann alles passieren?
Nein. Was sollte dir passieren?
Was wenn der andere recht bekommt?
Dann gilt er nicht als Betrüger. Da die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben hat, trägt die Staatskasse die Kosten des Verfahrens.
Kann mir etwas passieren?
Nein. Nach der Verhandlung darfst du wieder gehen.
Wie lange geht sowas
10-30 Minuten. Kommt drauf an wie genau die Geschichte ist. Teilweise sind es auch nur 5 Minuten. Ja der hat bei mir angerufen, hat das dahin auf den Namen bestellt und dann hieß der anders und hat auch nicht bezahlt.
Zwischen 5 Minuten und 23 Verhandlungstagen. Das kann doch nun wirklich niemand wissen. Vielleicht ist das ein gewerbsmäßiger Betrüger mit tausenden von Opfern und dutzenden von Mittätern oder ein "Einmaltäter" der lediglich "vergessen" hatte die Ware zu schicken.
Dass du als Zeuge geladen wirst, war abzusehen, denn schließlich kam die Anzeige von dir.
Grundsätzlich hast du vor Gericht die Wahrheit zu sagen.
Es ist sehr unwahrscheinlich, dass du vom Angeklagten etwas zu befürchten hast.
Hast du Erfahrungen damit?