Miete an den Freund bezahlen?
Mein Freund hat sich vor etwas mehr als 1,5 Jahren ein Haus gekauft, welches wir 1,5Jahre lang renoviert haben. Das Haus hat er sich ausgesucht, es steht auch alleinig auf ihm.
Nun, da wir fertig sind mit renovieren, sind wir vor ca einem Monat dort eingezogen. Ich habe einige Sachen zur gemeinsamen Nutzung (komplette Küchenutensilien, Schränke, Putzzeug, Bügelsachen, Möbelstücke etc etc) mitgebracht, dies hatte ich (alle noch originalverpackt und unbenutzt) noch von einer vorherigen Beziehung übrig. Die Sachen hatte ich damals gekauft, weil ich mit einem vorherigen Partner zusammenziehen wollten und es dann kurz vorher in die Brüche ging. Ich habe ebenso extra für das Haus Möbel gekauft, Schränkchen, ein neues Bett für uns, Textilien...
Mein Freund sagte nun, dass er dafür, dass ich hier wohne 450€ Miete bezahlen soll. Wir hatten darüber diskutiert, da ich das viel fand, er bleibt jedoch dabei. Ich hatte angeboten, dass ich die Nebenkosten anteilig bezahle. Da er die ganze Woche auf Montage ist, habe ich sogar für mich prozentual mehr eingerechnet, da ich mehr Wasser Strom etc verbrauche. Zudem bleibt der ganze Haushalt an mir hängen, da er nicht da ist. Aber auch wochenends macht er eigentlich kaum etwas im Haushalt. Er hatte um Weihnachten zB 3 Wochen frei, ich nur eine Woche, in diesen 3 Wochen hat er 2 mal "gekocht", mehr Haushalt hat er nicht gemacht.
Und wie erwähnt, habe ich 1,5 Jahre fast täglich und auch an Wochenenden geholfen das Haus zu renovieren. Und mit renovieren, meine ich, wir haben eigentlich alles rausgerissen, inklusive Kabel, Leitungen, Decken, teilweise Böden. Wir haben Wände versetzt, etc etc, keine leichten Arbeiten teilweise. Das habe ich gemacht, ohne etwas dafür bekommen zu haben. Ich hatte dafür auch kein Geld etc erwartet, so bin ich nicht.
Ich sagte, dass ich auch nicht dazu da bin seinen Kredit abzubezahlen. Er meinte nur, ich hätte ja aber schließlich auch das ganze Haus die meiste Zeit (Montag bis Donnerstag, Donnerstag Abend kommt er immer von Montage zurück) für mich alleine und für dieses Geld könnte ich mir in der Gegend nur eine kleine Wohnung leisten.
Ich habe mir dieses Haus jedoch auch nicht ausgesucht, ich selber bräuchte kein so großes Haus, mir würde eine 2 oder 3 Zimmer Wohnung reichen. Mein Freund verdient zudem doppelt soviel Geld wie ich.
Ich hatte ihm dann angeboten, die anteiligen Nebenkosten (aufgerundet auf 200€) zu übernehmen und zusätzlich noch die Einkäufe, egal ob für mich, oder für ihn. Auch damit war er nicht einverstanden.
Ich weiß nun nicht was ich machen soll. Denke ich so verkehrt? Ich berechne ja auch keine Miete für die Sachen, die er von mir mitbenutzt. Ich bin sogar schon am überlegen, ob ich mir nicht einfach selber eine Wohnung suche und wieder ausziehe.
Vielleicht könnt ihr mir helfen? Was denkt ihr darüber?
9 Antworten
Dass man sich die Verbrauchs- und Betriebskosten aufteilt ist ja nur logisch...
Wenn Ihr jetzt in Streit geratet und Du ausziehst hat er 1 1/2 Jahr lang Deine Arbeitsleistung für gratis bekommen - da wäre ich an Deiner Stelle vorsichtig.
Klar, er hat auch renoviert. Aber dafür hat er nun sein Eigentum. Pass auf dass Du nicht leer ausgehst.
Am Besten wohnst Du ersteinmal Deine Arbeitsleistung ab (ich weiß was das bedeutet, habe selbst 2 Jahre fast für gratis saniert) und dann wird neu verhandelt. Sonst kriegt er noch Deuine Arbeitsleistung und Dein Geld... bis zu einer nahen Trennung. Viel Glück b
Ich (!) würde hier wohl grob meine Arbeitsstunden, die ich für die Renovierung aufgewendet habe, zusammenstellen und mit einem Stundenlohn, der mir angemessen erschiene, multiplizieren, denn diese Arbeit hat ja den Wert des Hauses erhöht - und dann würde ich gegen die verlangte Miete aufrechnen und diese - soweit sie angemessen ist - erst ab dem Zeitpunkt bezahlen, ab ich bei 0 € gelandet wäre, und ansonsten bei der anteiligen - auch überquotalen -Zahlung der Nebenkosten bleiben. Außerdem würde ich ausrechnen, wie hoch der monatlich auf ihn entfallende Anteil an Lebensmitteln und sonstigen Verbrauchsmaterialien ist, wenn er so viel unterwegs ist und würde ausrechnen, wie viel ihn eine Reinigungskraft + Gartenhilfe kosten würde und würde dann dieses Geld als Haushaltsgeld einfordern.
Ich würde nie kostenlos im Eigentum meines Partners wohnen wollen - aber das, was hier gefordert wird mit der geschilderten Vorgeschichte ginge mir zu weit.
Ich (!) hätte das allerdings auch vorher geklärt, bevor ich anderthalb Jahre lang meine Freizeit in die Renovierung eines Objekts gesteckt hätte, das mir nicht (anteilig) gehört.
Die Forderung deines Freundes scheint mir auch zu hoch.
Du hast da keine Rechte.
Es bleibt dir aber nichts anderes übrig, als sich mit ihm zu einigen oder auszuziehen.
Ich kann beide Seiten nachvollziehen. Allerdings finde ich das total unmännlich und abturnend wenn ein Typ dann Geld von dir verlangt. Vor allem weil er doppelt so viel wie du verdient und du den meisten Haushalt schmeißst. Diesen Haushalt zu schmeißen und auch die Renovierungskosten bzw deine Arbeit hast du ja auch nicht in Rechnung gestellt.
ich finde sowas geht allgemein gar nicht, wenn Freunde helfen oder Partner , verlangt man auch kein Geld. Allgemein ist es unverschämt von dir Geld zu verlangen wenn er doch wollte dass ihr zsm einzieht.
mein Rat wäre auszuziehen und dich von ihm zu trennen. Solchen Menschen kann man es nämlich nie recht machen, bald müsst ihr im Restaurant auch getrennt zahlen. Such dir einen der keine Miete von dir verlangt und alles anrechnet und stattdessen schätzt wie sehr du mitgeholfen hast .
Ich bin sogar schon am überlegen, ob ich mir nicht einfach selber eine Wohnung suche und wieder ausziehe.
Das solltest Du ernsthaft in Erwägung ziehen.
Desweiteren solltest Du ihm eine Rechnung für Deine Mithilfe beim Umbau ausstellen.
Weiterhin ... lege ihm einen Kostenvoranschlag für Deine zukünftigen hauswirtschaftlichen Tätigkeiten ( Haus und nicht zu vergessen Gartenarbeiten, Einkaufszeiten etc. )
Sammle auch mal alle Belege für Einkäufe des täglich Bedarfs, um zu schauen, welche Kosten Du ! real trägst.
Insgesamt schaue einmal näher hin und frage Dich, ob Du bei der Geschichte nicht gehörig "draufzahlst" und er irgendwann ein abbezahltes Haus hat - und Du keinerlei Gegenwert.