Keine Krankenversicherung im Alter Was tun?
Die Medien waren voll mit der Situation des Schauspieles Heinz Hoenig nicht krankenversichert zu sein und dringende Operationen zu benötigen
Mittlerweile wurde das Spendenziel auf 500.000 € erhöht
Die Operation der Speiseröhre 120.000€
es folgen Operationen der Aorta 160.000€
Pflegekosten , Hubschrauber Transport etc
Warum ist es nicht möglich den Ehemann in die Familienversicherung der Ehefrau aufzunehmen ? welche gesetzlich versichert ist ?
Was macht der Normalbürger , der diese Summe nicht aufbringen kann ?
9 Antworten
Er war und ist als Selbständiger bzw. Künstler schon lange privat versichert, konnte die Beiträge aber offensichtlich nicht mehr leisten. Damit stellt die PKV dann die Leistungen ein. Sowas passiert nicht von heute auf morgen und deutet darauf hin, dass man sich entweder nicht rechtzeitig gekümmert oder schlicht über seine Verhältnisse gelebt hat.
Schon bitter zu sehen, wie es für so einen Mann laufen kann. Das das ganze in der Presse so publik gemacht wird, wird aber zumindest auch für ein paar Einnahmen sorgen.
Im Grunde genommen müßte man da einen Versicherungsberater befragen.
Aufgrund meiner persönlichen Beobachtung kann ich aber sagen, dass es Fälle geben muss in denen keine Krankenversicherung möglich ist. In der Privatpatientenabteilung (!) meines Orthopäden stehen ständig Obdachlose und Drogensüchtige, fast immer begleitet durch einen Sozialarbeiter, vor dem Tresen und sprechen mit dem Personal über Berechtigungsscheine. Die werden vom Sozialamt ausgestellt und von Vertragsärzten eingelöst.
Wie wäre so etwas erforderlich wenn 100% der Bevölkerung Schutz durch eine Krankenversicherung hätten?
Hallo Inkognito,
Ich empfehle allen selbstständigen Personen sich freiwillig gesetzlich versichern zu lassen und sich nicht privat zu versichern.
Das Problem mit den privaten Versicherungen: Die sind super günstig wenn man jung ist, aber im Alter werden die unverschämt teuer. Ich habe einen Arbeitskollegen, der war Freelancer und jetzt wo er 75 ist, zahlt er monatlich 2500 EUR in die private Krankenversicherung. Sein ganzes gespartes wird von der Krankenversicherung aufgefressen.
Mir ist das auch ein Rätsel, welches die Boulevardpresse nicht beantwortet.
Vermutlich war er privat versichert und hat hohe Beitragsschulden über viele Jahre angesammelt. Also nicht bezahlt.
Die KV kann und muss bei Beitragsschulden eine Leistungssperre verhängen. Nur bei Hartz-IV wird das durchbrochen. Die Leistungssperre kann man dann natürlich nicht durch einen Wechsel der KV ändern, das wird mitgenommen.
Aber m.E. ist es seit der Pflichtversicherung gar nicht möglich, nicht versichert zu sein. Also weitere Schulden sammelt man trotzdem an, ohne Leistungen zu erhalten.
Nehmen wir an ein Schuldner in seinem Alter , welcher die PK Beiträge nicht gezahlt hat , geht in ein Angestellten Verhältnis , ist er dann nicht automatisch gesetzlich krankenversichert ?
"ist er dann nicht automatisch gesetzlich krankenversichert ?"
Das geht ab 55 nicht mehr.
Versicherte können nur zurück in die gesetzliche Krankenkasse mit über 55 Jahren, wenn sie nachweisen können, dass sie in den letzten fünf Jahren für mindestens einen Tag gesetzlichversichert waren.
Wie komme ich mit 57 aus der privaten Krankenversicherung raus?
Hierfür müssen zwei Voraussetzungen erfüllt sein: Erstens muss der Ehepartner selbst gesetzlich versichert sein. Zweitens dürfen die Bruttoeinnahmen des Wechselnden PKV – Versicherten 375 Euro im Monat nicht übersteigen. Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, ist ein Wechsel in die GKV auch ab 55 möglich.
Also im Falle Heinz Hoenig ohne Einkommen , da krank und seine Frau ist gesetzlich versichert , ist die gesetzliche Krankenkasse nicht verpflichtet ihn aufzunehmen?
Erstens hat Herr Hoenig vermutlich ein Einkommen über 485,-€ monatlich (Dschungelcamp) und zweitens möchte man wohl nicht auf Hartz-IV-Niveau leben, insbesondere die Frau nicht. Aber ist doch okay, wenn Ralph Siegel, seines Zeichens nicht gerade arm, zu Spenden aufruft.
Besser, als wenn ich das über meine Beiträge finanzieren muss.
Dann musst du alle ärztliche Leistungen selber bezahlen (wie in den meisten Ländern der Welt [zB USA]).
Da schon viele Beiträge vorliegen möchte ich mal auf den letzten Satz konzentrieren:
Der "Normalbürger" der keine Krankenversicherung hat, in keine rein kommt und daran aus rechtlichen Gründen nichts ändern kann steht vor 2 Alternativen.
Entweder, er bezahlt die Krankheitskosten selber oder aber, er sucht um Hilfe beim Sozialamt nach.
Bemerkenswert an dieser Sache finde ich, dass die Frau von Heinz Hoenig nur ganz knapp gesagt hat, das Sozialamt würde ihnen nicht helfen. Die Gründe dafür verschweigt sie. Ich vermute, dass Heinz Hoenig entweder doch nicht so arm ist wie der Öffentlichkeit dargestellt oder aber die ihrem Mann ja unterhaltspflichtige Ehefrau so gut verdient, dass kein Anspruch auf Sozialhilfe besteht.
Echte Notfälle jedenfalls bekommen ihre Arztkosten vom Staat bezahlt. Natürlich muss man da zunächst ein kompliziertes Antragsverfahren durchlaufen.
Ich habe gerade gelesen , dass es einen Notlagentarif von 120 € bei der PKV gibt und diese aufnehmen müssen
Ich zitiere
https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/gesundheit-pflege/krankenversicherung/was-tun-bei-beitragsschulden-in-der-privaten-krankenversicherung-54429