in welchem Alter kommen bei Immobilien die grossen Reparaturen?
wie lange hat man bei einem Neubau Ruhe mit teuren Instanhaltungskosten, sofern es keine grossen Mängel schon beim Bau gibt.
Gibt es hier einen Richtwert?
Die Frage zielt auf eine Kalkulation ab für den Ruhestand und die Kosten, die sich aus einer Immo (Eigenheim) ergeben können.
5 Antworten
Natürlich hängen die Kosten von der Bauweise und der Qualität der Arbeiten ab, aber wenn Du jährlich 1% der Kosten des Neubaus zurücklegst, dann dürfte Dir auch in 20 Jahren, wenn mal grössere Reparaturen auftreten sollten, keine Pleite drohen.
@MrHypo:
Das ist richtig und wenn Du das mal damit vergleichst, dass Du Dir bei normaler Nutzung nach gut 10 Jahren einen PKW neu kaufen musst, weil der alte hinüber ist, dann ist eine ordentlich gebaute Immobilie doch schon sehr langlebig.
Große Reparaturen bei Immobilien: 1.Heizung alle 15-20 Jahre 2.Fenster alle 25-30 Jahre 3. Außenanstrich alle 8-10 Jahre falls nicht verklinkert 4. Sanierung Bäder alle ca. 20-30 Jahre 5. Dach alle 50 - 100Jahre (Betonpfannnen/Tonpfannen) 6. Innenrenovierungen alle 10 Jahre 7. Innentüren alle 30 Jahre. 8. E-Anlage alle 30 Jahre
Man sollte sich überlegen, welche renovierungsbedürftigen Bestandteile denn am Haus zu finden sind.
Fenster, Türen, Teppichböden, Fliesen, Tapeten werden von Rentnern aufgrund eines Unwillens, die eigene Umgebung zu sehr zu verändern, meist nicht mehr renoviert oder wenn, dann zu Rentenbeginn, wenn man frische Energie verspürt :-)
Fassaden, Dächer, Keller sind selten dringend renovierungsbedürftig, wenn nicht ein Sturmschaden oder ähnliches eintritt. Rollläden können ersetzungsbedürftig werden, wenn sie sich z.B. verbiegen oder Kunststoff altert und brüchig wird.
Instandhaltungsbedürftig ist i.a. nur die Heizungsanlage, die man sicher alle 10-15 Jahre gründlich überprüfen sollte, ob sie nicht durch eine neue, effizientere Anlage auszutauschen ist. Photovoltaik ist auch so ein Thema nach 12-15 Jahren.
Kleinreparaturen an Armaturen, Ersatz von Küchengeräten, Lampen, Lichtschaltern etc., sollte sich auf ca. 1.000 EUR p.a. beschränken können.
Ich gehe bei mir davon aus, daß stets eine Rücklage von ca. 10-12 kEUR bestehen sollte, um laufende Wartungen, Instandhaltungen und Anschaffungen zu decken.
So pauschal wie "hildefeuer" würde ich es nicht sehen,, denn ein ganz wesentlicher Faktor ist, welche Materialien bei der Erstellung des Gebäudes verwendet wurden und wie kompetent die Handwerker dabei gearbeitet haben.
1) Heizung - hier ist entscheidend mit welchem Brennstoff die Heizung arbeitet und ob bei der Planung auch schon Solarenergie oder Wärmepumpen vorgesehen waren, wie das Gebäude wärmetechnisch gelegen ist - Einzellage oder Reihenhaus. je nach Anlagentyp wird man den Warmwasserspeicher dann gegen neuere effizienter wechseln. Gleiches gilt für den Brenner. Der Kessel hat bei fossilen Brennstoffen häufig eine deutlich längere Standzeit .
2) Gute Fenster haben durchaus eine Lebensdauer von 50 Jahren - selbst wenn sie aus Holz sind, viel entscheidender ist wieweit die Wärmedämmung der Gläser denen von neuester Technik entspricht.
3) Der Aussenanstrich ist ebenfalls eine Frage der Qualität und Ausführung. Hier ist allerdings viel entscheidender, welcher Witterung sie ausgesetzt sind ( Dachüberstand und Schlagregen) und wie gut die Wand abtrocknen kann. Schattige Lagen sind nicht so günstig, denn hier kommt es schneller zur Verwitterung. Wenn das Mauerwerk auch den neuen Wärmedämmvorschriften standhält, dann kann eine Fassade auch 40 Jahre ohne neuen Anstrich auskommen.
4) Bäder und sanitäre Einrichtung ist eine Frage des persönlichen Geschmacks; bei pfleglichem Umgang sind lange Lebensdauern möglich, aber an den derzeitigen sehr modisch gehaltenen Fliesen wird man sich schnell sattsehen - zeitlose Armaturen und Einrichtungen sind da allemal besser.
5) Dach - Zeitraum ist o.k. Allerdings sollte man bei Betonziegeln damit rechnen, dass diese eine Moosbildung begünstigen, die sich aber nicht schädlich auswirkt.
6) Innentüren -ich habe ein Haus das über 100 Jahre alt ist - ich werde mich hüten diese Türen gegen modernes Geraffel zu ersetzen.
7) Elektrik - Wenn diese voraussschauend installiert wurde, dann ist es immer möglich ddiese kostengünstig den neuesten Vorschriften anzupassen. Wenn ausreichend Steckdosen und Sicherungskreise vorhanden sind gibt es eigentlich keinen Grund diese zu ersetzen - allerhöchstens wird man die Steckdosen und Lichtschalter mal aus modischen Gründen ersetzen.
Grundlegend gilt festzustellen, je vorausschauender bei der Planung des Gebäudes vorgegangen wurde umso geringer sind die zu erwartenden Unterhaltskosten.
Nach Ross Brachmann "Ermittlung des Bauwerts“ beträgt die Lebensdauer von: Tapeten 10 Jahre (nachstehend kurz J.), Fußböden 30 J., Sanitäre Anlagen 60 J., Heizung 40 J., Fenster 45 J., Türen 70 J., Dachdeckung 55 J., Innenputz 60 J,, Außenputz 40 J., Dachkonstruktion 120 J., Treppen 120 J., Innenwände 100 J., Decken 120 J., Außenwände 120 J. u. Fundamente 120 J. Ich bin mir bewusst, dass fast alle Zeiträume in praxi erheblich unterschritten werden. Vielleicht hat der eine oder andere Teilnehmer realistischere Tabellen.
na immerhin. Vielleicht sollte man alle Werte durch 2 teilen? Dann könnte es hinkommen....
Das erscheint mir die sinnvollste Antwort! Ich möchte nur noch hinzufügen, daß die Instandhaltungsrücklage möglichst sicher festverzinslich angelegt werden sollte. Meistens müssen Reparaturen nicht "sofort" ausgeführt werden, weswegen man da auch eine Kündigungsfrist von 6 oder sogar 12 Monaten in betracht ziehen kann.