Endet Darlehen mit Ablauf der Zinsbindung automatisch oder läuft es variabel weiter?

3 Antworten

Das Ende der Zinsfestschreibung ist nicht automatisch das Ende der Kreditlaufzeit, sondern der Kredit läuft weiter.

Was passiert genau? Dazu musst Du lesen: der Kreditvertrag enthält dazu (stets) eine Regelung, wie der anschließend fällige Zinssatz festgelegt wird. Diese gilt es nachzulesen und zu verstehen, um weitere Entscheidungsoptionen zu entdecken. Eine Option ist Deine Entscheidung für eine neue, z. B. durchlaufende Zinsbindung bis zum Schluss. Eine andere Option ist die Anschlussfinanzierung bei einem anderen Kreditgeber.

Beachtenswert ist das jeweilige Kündigungsrecht nach § 489 Abs. 1 BGB. 

Jan

Allgemein ist es so, dass der Darlehensgeber dem Darlehensnehmer rechtzeitig vor Ablauf des Zinsfestschreibungsfrist ein Verlängerungsangebot zu marktkonformen Zinsen unterbreitet.

Vorrausssetzung ist allerdings, dass die Darlehensbedingungen stets eingehalten wurden. Es darf also keine Verschlechterung der Bonität des Darlehensnehmers eingetreten sein. Ebenso muss die Werthaltigkeit der Immobilie gegeben sein.

Kommt eine Verlängerung nicht zustande und folgt auch keine Rückführung des restl. Darlehens, gilt für die Folgezeit ein variabler Zinssatz für Immobiliendarlehen mit übl. dreimonatiger Kündigungsfrist.

Übrigens:

Bei einer Tilgung von 1,5% (zuzüglich ersparter Zinsen) und einer Tilgungsdauer von knapp 50 Jahren würde der Zins bei unrealistischen 1,25 % liegen.

Ob der Kredit nach Ende der Zinsfestschreibung mit einer neuen Zinsfestschreibung oder mit einem variablen Zins weitergeführt wird, ist Verhandlungssache. Ändert sich der Zins, ändern sich auch die monatlichen Raten. Nur die Gesamtkreditlaufzeit bleibt in der Regel konstant.

Im übrigen ist es hochgradig leichtsinnig, einen Kredit mit so langer Laufzeit mit einer Zinsfestschreibung von nur 10 Jahren zu vereinbaren.