Elektrik in einer Mietwohnung, wer übernimmt kosten?
Hallo zusammen,
wir haben mit meinem Verlobten eine Wohnung angemietet und eine Küche zusammen gestellt, dafür haben wir ein plan erhalten wie die Steckdosen etc. liegen müssen, als wir uns in Kontakt mit einem Elektriker aufgenommen haben hat er gesagt das die Stromleitungen veraltet sind, das keine vernünftiger Strom durchfließt und das der Starkstrom keine Erdung hat. Meine frage ist jetzt muss in dem Fall ich als Mieter die Kosten übernehmen oder mein Vermieter ?
4 Antworten
Wenn es nur ein schwarzes und ein blaues/braunes was-auch-immer-ist , das ist die klassiche Nullung., sprich das Erdungskabel fehlt.
Klassiche Nullung war nach dem kriege durchaus üblich, hat man sich doch durchgehend das gelbe Erdungskabel gespart - grossartig was passiert ist den Leuten nicht. Heutzutage darf sowas nicht mehr gemacht werden. Der Betreiber (also der Vermieter) einer solchen Anlage haftet übrigens bei sämtlichen Schäden, die daraus entstehen. Da man früher auch keine Leerrohre verlegt hat ist das ändern extrem aufwendig, ausserdem müssen solche Anlagen nicht geändert werden.
Absichern kann man sich, indem man in jedem(!) Stromkreis einen FI Schalter anbringen läßt.
Ich würde an Eurer Stelle als erstes das Gespräch mit dem Vermieter suchen
Vielleicht ist er nicht abgeneigt , für funktionierende Stromleitungen zu sorgen und soviel Umbau ist nicht nötig, ein erfahrener Elektriker erledigt dieses prompt .
Solche Umbauten tätigt man , bevor ein neuer Fliesenspiegel gefliest wird und es sollte auch gleich vereinbart werden schriftlich, dass Eure Investition Küche in der Wohnung verbleibt und ihr eine Abstandssumme vom Nachmieter erhaltet .
Für Vermieter lohnt sich der Aufwand , steigert es den Wert des Mietobjektes .
Sorry, aber der Küchenmensch kann halt eine Küche nicht einfach frei planen. Das man in eine alten Wohnung nicht alles modern hat, ist normal. Wir hatten auch den Ofen und Herd an einer Leitung. Dass nicht je 3 Leitungen mit 16 A Absicherung für Ofen und Herd da sind, ist häufig so. Das lässt sich nicht günstig ändern und das habt ihr bei der Besichtigung gesehen.
Geht zum Küchenbauer und lasst das entsprechend umplanen. Nur eine wirklice nicht Nutzbarkeit fällt in dem bereich des Vermieters..
Der Vermieter hat zu gewährleisten, dass für die Wohnung, für die er jeden Monat Geld haben möchte, auch eine übliche Nutzung möglich ist. Das ist in der Küche halt auch der Anschluss und der Betrieb von Elektrogroßgeräten und nicht nur einem keinen Toaster. Ihr konntet bei Anmietung nicht wissen, dass die elektrische Versorgung so desolat ist. Eine fehlende Erdung stellt definitiv ein Sicherheitsrisiko dar.
Ich kann euch nur raten, dringend einem Mieterverein beizutreten oder eine Rechtsschutzversicherung ohne Wartezeit abzuschließen. Der Vermieter wird möglicherweise abstreiten, dass es seine Pflicht ist, sich zu kümmern! Wenn ihr die Wohnung nicht vertragsgemäß nutzen könnt, seid ihr zur Mietminderung berechtigt, aber das sind Streitigkeiten, die ihr vermeiden wollt. Trotzdem solltet ihr professionelle Unterstützung in der Hinterhand haben, wenn der Ärger kommt.
Warte mal die anderen Antworten hier ab und dann sprecht ihr gang normal und vernünftig mit dem Vermieter, wie es aussieht wegen der Elektrik und was er vorschlägt, da ihr vorher die Küche nicht machen könnt. Wenn ihr in Vorleistung gehen solltet mit irgendwas (bitte nicht!!!) lasst euch das schriftlich bestätigen. Wenn er sagt, er kümmert sich, dann würde ich festhalten, am Folgetag nochmal zu sprechen, damit er euch einen Zeitplan nennen kann, sonst schiebt er das wochenlang vor sich her...
Die Frage ist, ob die Wunschküche nicht geht oder ob keine funktionelle Küche geht. Nur darauf besteht Anspruch.
Also unsere moderne Küche bekommt 12 getrennt abgesicherte Stromkreise. Wenn Rohbauarbeiten und Fliesen beauftragt werden, kostet das mind. 5000 €. Eher mehr. Und zeitlich wird das dieses Jahr auch fast unmöglich.