Einkommen vom Stipendiengeber verstecken?
Ich erhalte ein Stipendium von einer nicht-staatlichen Organisation. Die Bedingungen verlangen, dass ich keine andere bezahlte Arbeit außer Studentenjobs annehme. Da ich aber vor kurzem geheiratet habe und meine Frau noch kein Einkommen hat, suche ich einen Job, weil das Stipendium nicht ausreicht. Allerdings sind die Jobs in Teilzeit fast genauso gut bezahlt wie mein Stipendium. Es macht also keinen Sinn, das Stipendium abzulehnen und eine Beschäftigung anzunehmen. Kann ich theoretisch mein neues Einkommen verschweigen und das Stipendium weiterlaufen lassen? Kann der Stipendiengeber meine Einkommensdaten vom Finanzamt anfordern oder darf das Finanzamt diese unaufgefordert weitergeben? Wie könnten sie sonst von meinem Einkommen wissen?
Danke im Voraus.
4 Antworten
DEr Stipendiengeber bekommt keine Auskünfte vom Finanzamt (Steuergeheimnis).
Aber er kann Dich auffordern Deinen jährlichen Einkommensteuerbescheid, respektive die eventuellen Einkommensunterlagen hereinzureichen. Das könnte unter Umständen eine Bedingung in dem Vertrag über das Stipendium, oder in der Zusage für das Stipendiums sein.
Wenn es dann herauskommt, dass Du eine andere Tätigkeit hattest, wäre es ein Problem.
Aber wo siehst Du den Unterscheid zwischen dem erlaubten "Studentenjob" und der "anderen bezahlten Arbeit?"
Studentenjob ist aus meiner Sicht, jede Arbeit, die ein Student macht, wo die Bedingungen für Werkstudenten (20 Stunden, oder weniger pro Woche in der Vorlesungszeit) eingehalten werden.
Bei dieser sogenannte Studentenjobs (gem. Rahmenbedingungen von Förderung) kann man maximal 150 EUR verdienen.
Kann der Stipendiengeber meine Einkommensdaten vom Finanzamt anfordern oder darf das Finanzamt diese unaufgefordert weitergeben?
Nein ... Auskünfte seitens des FA können nicht eingefordert werden ....
Nur der Stipendiengeber kann Nachweise wie Lohnabrechnungen aus einer Werkstudententätigkeit, die Vorlage einer / der elektronischen Steuerbescheinigungen eines Kalenderjahres etc. .... oder auch einen Einkommensteuerbescheid fordern.
Das hat der Stipendiumgeber zwei Jahre lang nicht gefordert. Ich sehe kein Grund warum sollen sie das dieses Mal fordern.
Du wirst ja nach dem Studium vermutlich nicht als Putzhilfe arbeiten wollen.
Ich weiss beispielsweise, dass Bafög-Betrug ein Ausschlusskriterium für Lehrer ist.
Wie das in der Privatwirtschaft aussieht, weiss ich nicht. Vermutlich ist auch dort ein eintragungsloses Führungszeugnis eher positiv.
Soweit zu möglichen Konsequenzen. Das Risiko der Entdeckung kann ich nicht einschätzen.
Ich glaube so eine Führungszeugnis ist von meiner Projektleiter einfach zu anfragen. Er wird kein Steuerbescheid dafür von mir verlangen. Wichtig ist Projekt erfolgreich abzuschließen.
Du studierst.
Du hast ein Stipendium bekommen.
Du hast geheiratet.
Weil Deine Frau keine Arbeit hat, suchst DU eine weitere Arbeit, welche unter Umständen das Stipendium gefährdet und DU bist notfalls bereit Deine evtl. entstehende Vertragsverletzung mit Mitteln zu verschleiern, die ein Strafverfahren nach sich ziehen könnten.
Finde nur ich da einen Fehler?