Baugrundstück der Schwiegereltern: Wie verhält es sich bei einer Scheidung?
Hallo zusammen!
Ich hoffe, mir kann jemand helfen. Es geht um folgenden Fall: Mein Freund und ich (noch nicht verheiratet) denken über den Erwerb bzw. den Bau eines Hauses nach. Da die Grundstückspreise bei uns allerdings durch die Decke schießen, würde es sich anbieten, neben seinen Eltern zu bauen. Das benachbarte Grundstück befindet sich im Besitz seiner Eltern und sie würden es meinem Freund schenken, die Finanzierung des Hauses würden wir gemeinsam zu gleichen Teilen übernehmen. Daher möchte ich mich natürlich auch ins Grundbuch eintragen lassen, da mir das Haus ja sonst nicht gehört, obwohl ich es mitfinanziere.
Wie geht man hier am besten vor? Wenn ich zu 1/2 im Grundbuch stehe und wir uns irgendwann scheiden lassen würden, dann müsste er mir die Hälfte des Werts von Grundstück und Haus auszahlen, oder? Das wäre ihm gegenüber aber wirklich unfair, schließlich ist es ja sein Grund. Außerdem würde es sich dann ja um eine Schenkung bzw eheliche Zuwendung handeln, die er mir im Falle der Scheidung ja wieder nehmen könnte (da zweckgebunden). Dann würde mir ja wieder nur das Haus gehören ohne Grundstück...
Allerdings möchte ich natürlich auch nicht das große Nachsehen haben, schließlich investiere ich ja in die Immobilie und es sollte eigentlich auch der Altersabsicherung dienen. Wenn mir nur die Hälfte des Hauses gehören würde, dann wäre ich aber auch die Dumme, weil der Wert ohne Grund ja tendenziell sinkt aufgrund des Alters des Hauses.
Ich kann mir grad keine Lösung vorstellen, die die Interessen beider Parteien berücksichtigt...
2 Antworten
Hallo,
super, dass du dir darüber Gedanken machst. In der Tat sind Immobilien ein wichtiger Bestandteil der Altersvorsorge, den du nicht einfach so verschenken solltest.
Sachenrechtlich werden Grundstück und Haus zu einer Sache (§ 93 BGB), somit würde dir die Hälfte an Haus und Grundstück zustehen. Das ist aber so oder so der Fall, da du dich im Grundbuch eintragen lassen möchtest. Es ist auch nicht per se unfair, da ihr beide oder nur er das Grundstück von seinen Eltern geschenkt bekommt. Daher entsteht ihm nur dann ein finanzieller Nachteil, wenn er dich ausbezahlen muss und der Wert des Grundstückes miteingerechnet wird.
Daher könnt ihr eine vertragliche Vereinbarung treffen, nach der die Kosten des Hauses, jedoch nicht des Grundstücks (wegen der Schenkung) im Falle einer Trennung aufgeteilt werden sollen. Das ist auch nicht unromantisch, sondern fair. Allerdings solltest du beachten, dass der Zugewinnausgleich erst dann greift, wenn ihr verheiratet seid. Davor zählt nur die Eigentumsinhaberschaft. Und die sicherst du dir am besten zur Hälfte zu. Ansonsten könnt ihr bei eurer Hochzeit noch über einen Ehevertrag nachdenken.
Viele Grüße.
Weder haus noch grund würde dir gehören.
Lass dir die hälfte schenken.
Die Schenkung könnte man im Falle der Scheidung aber doch zurücknehmen, oder? Dann würde mir das Grundstück ja wieder nicht gehören. Mir geht es auch wirklich nicht um persönliche Bereicherung, möchte nur eben auch meine Interessen wahren...