Arbeitgeber will das Geoinformationsdienst System SABRIS einführen?
Hallo, Mein Arbeitgeber hat uns Zusteller einen neuen Änderungsvertrag vorgelegt zum Unterschreiben. Danach wird nur noch nach diesen Geoinformationsdienst System SABRIS abgerechnet. Leider findet mann darüber so gut wie gar nichts in Internet.
Für uns Zusteller heißt das, Gehaltskürzungen ohne Ende, für die gleiche Arbeit kriege aber weniger Kilometergeld, die Zeiten wurden gekürzt.
Habe gelesen muss den neuen Änderungsvertrag nicht zustimmen, Unterschreiben. Aber dann auch gelesen hat Arbeitgeber Recht zu Kündigen.
Ich weiß nicht was ich machen soll?
3 Antworten
Der Grundgedanke von SABRIS ist ja die Optimierung der Zustellzeiten und -strecken.
Genaue Infos findest Du hier:
http://www.sabris.de/download/130820_Sabris_Flyer_2013_WEB_.pdf
Somit erfolgt eine zeitgenaue Abrechnung und Du nutzt die Strecken und damit Zeitvorgaben von SABRIS, wobei es um reelle Zeiten und Strecken geht, denn für das (also DEIN) Tracking wird eine App auf dem Smartphone eingesetzt. Die Frage lautet also, wo enstehen Deine "Verluste"?
Natürlich setzt das gesamte System voraus, dass es keinerlei Strecken oder Zustellungen für Dich gibt, bei denen Sabris NICHT eingesetzt wird! In diesem Fall muss man sogar widersprechen, denn dann fehlen tatsächlich ganze Fahrten!
Kurz & knapp: GPS-Überwachung der MitarbeiterIst die GPS-Überwachung der Mitarbeiter erlaubt?
Die Mitarbeiterüberwachung per GPS kann erlaubt sein, wenn der Betroffene aus freien Stücken seine Einwilligung dazu gegeben hat. Mehr darüber erfahren Sie hier.
Worauf sollten Arbeitnehmer in jedem Fall achten?
Selbst wenn die GPS-Überwachung der Mitarbeiter rechtens sein sollte, darf sie in der Regel ausschließlich während der Arbeitszeit erfolgen.
Welche Rolle spielt der Betriebsrat bei der Überwachung per GPS?
Bei der GPS-Überwachung der Mitarbeiter sollte der Betriebsrat (falls vorhanden) nicht außen vor gelassen werden. Zusammen mit dem Arbeitgeber kann er festlegen, unter welchen Umständen Bewegungsdaten erfasst, gespeichert, verarbeitet und ausgewertet werden dürfen.
Quelle: https://www.arbeitsrechte.de/gps-ueberwachung-mitarbeiter/
Definitv, hier gilt es jetzt sofort Veto einzulegen, also den Änderungsvertrag NICHT zu unterschreiben, sondern diesen aus meiner Sicht direkt mit einem Anwalt zu besprechen, um die Folgen des "Nicht Unterschreibens" zu eruieren. Da das offensichtlich nicht nur Dich betrifft, solltet ihr Euch hier vielleicht auch untereinander austauschen, denn das ist NICHT verboten!
Ich habe noch eine Frage, habe in Dein Schreiben gelesen das eine App erforderlich ist? Aber die hab ich doch noch gar nicht gekriegt . Deswegen verstehe jetzt nicht wie Arbeitgeber in Änderungsvertrag schon mit weniger Zeit Bezahlung festlegen kann? Muss ich dafür die App mein Handy geben?
Natürlich MUSS Dein Arbeitgeber die Geo-Daten erfassen, wie sonst will er denn nachweislich Deine Zeiten und Strecken erfassen und sogar darüber abrechnen!
Dafür gibt es zwei Möglichkeiten:
- Er erfasst die Daten über Dein Smartphone und eine App, das solltest Du also angewiesen bekommen haben, diese App zu installieren.
- Er verwendet einen speziellen GPS Sender im Fahrzeug, die durch den Anbieter der Lösung gestellt wird. Der müsste dann im Fahrzeug verbaut werden, denn der serienmäßige GPS Empfänger für's Navi kann hier nicht verwendet werden.
Sollte keins von beidem bisher erfolgt sein, würde ich meinen AG sofort mit der Frage konfrontieren, woher er denn weiß, dass bspw. 2h Stau, eine Verkehrskontrolle, eine Umleitung oder gar eine Panne auf der Fahrt zum Lieferort waren und sich deshalb die abrechenbaren Zeiten und Strecken verändert haben!?
Manchmal ist Kündigung ( entgegennehmen ) die "ehrlichere" Variante - man kann sich wehren.
Werde Verdi-Mitglied - als Gewerkschaftsmitglied bekommst Du im Fall X Beratung / Unterstützung
Die Verweigerung eine Vertragsänderung zu unterzeichnen ist längst kein Kündigungsgrund.
Die Verweigerung eine Vertragsänderung zu unterzeichnen ist längst kein Kündigungsgrund.
Oh doch! Der Fragesteller arbeitet bei einem Paketdienstleister bzw. Postdienstleister. Da wird bekannterweise mit sehr harten und auch mit arbeitsrechtlich hochgradig unseriösen Bandagen gekämpft. Und nun?
Die Gewerkschaft verlangt 1% vom Gehalt als Mitgliedsbeitrag. Auch das muss man sich als Arbeitnehmer in dieser Branche erstmal leisten können.
Für die Inanspruchnahme vom DGB Rechtsschutz fehlt dem Fragesteller - so er noch nicht Gewerkschaftsmitglied ist - einfach die Zeit. Die Anwartschaft auf die Rechtsschutz wird erst durch drei Monate lang bezahlte Gewerkschaftbeiträge erwirkt.
Vorteil Gewerkschaft: man kann die Mitgliedsbeiträge steuerlich absetzen.
Letzter satz unsinn
Man kann sie steuerminderd geltend machen
Und da müssen sie sich erstmal auswirken.
... siehe unten
Also ich hatte jetzt Kontakt mit meiner Leiterin aufgenommen. Ihren Informationen nach kriegen wir keine App Handy. Firma hat solche SABRIS Software für sich besorgt. Dann in die Software SABRIS unsere Daten wie Kilometer und was wir an Zeit brauchen eingegeben. Und diese Software hat dann andere Daten mit Kürzungen ausgegeben gehabt. Keine Ahnung ob so was rechtens ist.
Muss noch dazu Schreiben, meine Leiterin zwar nicht, aber Ihr Mann ist auch davon betroffen. Deswegen erwägen wir eine Sammelklage mehren Leuten. Aber jetzt sehen wie Firma reagiert weil, wurde mitgeteilt das Änderungsvertrag nicht Unterschrieben wird.
Nichts davon ist Rechtens! Was ist denn das für ein Schmarrn!
Beispiel: Ein Fuhrunternehmer fragt seinen Fahrer, wie lange brauchst Du von Berlin bis Frankfurt? Der LKW Fahrer antwortet und kommt auf ca. 6 Stunden. Daraufhin macht der Unternehmer Google Maps auf, berechnet die Route und die sagt, 5h. Daraufhin sagt der Unternehmer zum Fahrer; "Ich zahl Dir nur 5h, egal wie oft Du anhältst, tanken musst, Stau, Umweg oder nen Unfall hast!"
Was denkst Du antwortet der Fahrer?!
Leider enthält das SABRIS System zu viele Fehler wie gelesen habe. In meinen Fall. Konkret, ich fahre mit Auto 3 Touren. In verschiedene Ortschaften. Das SABRIS System berechnet nur 1 Strecke. Es wird nicht mit berücksichtigt das immer hin Kunden , anderen hin Kunden andere Ortschaften die Wege dahin werden nicht mit berücksichtigt anfahren muss. Umleitungen werden nicht mit berücksichtigt. Was bei meinen Touren leider oft der Fall ist.Es wird nicht mit diesen SABRIS System berücksichtigt das ich Ortschaften Hin und zurück anfahren muss. Bisher real für 26 Kilometer bezahlt gekriegt. Obwohl sich nichts geändert hat Arbeitsmäßig soll nach diesen neuen SABRIS System Arbeitszeit 2 Stunden gekürzt und 10 Kilometer will man nur noch bezahlen. Frage damit beantwortet Troublesh00ter wo meine Verluste sind?