Widerspruch gegen Ausbildungszeugnis von Aldi. Tipps?

6 Antworten

Ok hier komplett :

‘Ausbildungszeugnis 

Frau x, geboren am x in x, absolvierte vom 1. September 2016 bis zum 15. März 2017 eine Ausbildung zur Verkäuferin in unserem Unternehmen.

Frau x wurde nach dem Ausbildungsplan entsprechend dem Berufsbild in allen Bereichen eines Lebensmittelfilialbetriebes ausgebildet. Hierzu gehörten in der Filiale insbesondere die Bereiche Warenannahme, Verkaufsvorbereitung, Kassen- und Belegwesen.

Frau x konnte sich aufgrund ihrer guten Auffassungsgabe und ihres großen Interesses rasch in ihr aufgabengebiet einarbeiten. Während der Dauer ihrer Ausbildung lernten wir Frau x als eine auszubildende kennen, die ihre aufgaben zu unserer vollen Zufriedenheit erledigte.

Sie war ehrlich, fleißig und pünktlich.

Ihr Verhalten gegenüber Vorgesetzten, Ausbildern und Kollegen war vorbildlich. Unseren Kunden gegenüber verhielt sie sich freundlich und hilfsbereit.

Frau x verlässt uns auf eigenen Wunsch. Wir wünschen ihr für ihre berufliche Zukunft alles Gute.'

Der Rest des Zeugnisses ist wenn ich mich nicht täusche, richtig schlecht, eine beurteilubg von einem Fachmann wäre hilfreich, damit ich weiss gegen welche der Grundsätze sie verstoßen und was ich von Aldi letztendlich an Korrektur einfordern kann.


Wäre nett, wenn hier jemand Tipps hat wie ich da jetzt am besten vorgehen kann. 

HerrRaabe  21.04.2017, 16:50

Wäre nett, wenn hier jemand Tipps hat wie ich da jetzt am besten vorgehen kann. 

Gerne, aber erst einmal müsste man das gesamte Zeugnis kennen und nicht nur diesen Ausschnitt.

Wolf12345678 
Beitragsersteller
 22.04.2017, 00:23
@HerrRaabe

Ist drin

Hallo Wolf12345678,

dass man deine Entscheidung, frühzeitig zu gehen, nicht gut fand, kann man dem Zeugnis auch anmerken, wenn es denn objektiv stimmt, dass du sehr gute oder gute Leistungen dort erbracht hast.

Nun ist Aldi (-Süd) kein "Tante Emma Laden", bei dem der Zeugnisautor aus mangelnder Kenntnis ein schlechteres ausstellt als er eigentlich möchte... ganz im Gegenteil: du kannst davon ausgehen, dass jede Formulierung -und jede weggelassene auch- bewusst gewählt wurde, da dem Zeugnisautor dort ein umfassender Pool von Textbausteinen, aus denen er auswählen kann, zur Verfügung steht. Auch sind die juristisch einwandfreien Formulierungen dort bekannt.

Konkret zu deinem Zeugnis:

1. In der Gesamtleistungsbeurteilung hast du eine durchschnittliche/ befriedigende bekommen, also genau das, was einem AN zusteht. Willst du eine bessere Benotung, so bist du in der Beweispflicht, nicht Aldi.

2. Die Schlussformulierung ist freiwillig und nicht einklagbar. Dass man deinen Weggang nicht bedauert, sich nicht für deine Arbeit bedankt und auch dort keinen Erfolg bescheinigt, kommt eigentlich einem "Axxxxtritt" gleich.

3. Die Reihenfolge der Tätigkeiten sollte immer alle Aufgaben enthalten und bei einem guten Zeugnis von wichtig nach unwichtig abwärts gelistet sein... auch das scheint mir bei deinem Zeugnis nicht der Fall zu sein. Warenannahme/ Lager gehört nicht an erster Stelle...

4. Ganz KRITISCH sehe ich bei dir die Formulierung zur Ehrlichkeit und Pünktlichkeit. Zwar gehört der Ehrlichkeitsvermerk in ein Zeugnis von Leuten, die Umgang mit Bargeld haben, aber so, wie er hier formuliert wurde, ist er sehr schlecht, da er viel Spielraum für Spekulationen bereit hält. "Stets ehrlich" wäre da schon besser und da dem "püntlich" keine weiteren positiven  Ausführungen folgen, kann man auch dies so verstehen, dass du immer "pünktlich gegangen bist. Um Spekulationen vorzubeugen schreibt man z.B. den Zusatz: "Der Vollständigkeit halber sei zu erwähnen, dass XY stets ehrlich,.., und .... 

Hier mal als Vergleich ein (sehr) gutes Ausbildungszeugnis von Aldi-Süd, lies dir das mal durch, dann merkst du deutlich den Unterschied zu deinem und generell den Schreibstil von Aldi in Zeugnissen:

http://www.bewerbung-forum.de/forum/qualifiziertes-zeugnis-verkaeufer-sehr-gut%3F-t38312.html

Tja, ich würde daher an deiner Stelle tatsächlich einen Fachanwalt für Arbeitsrecht, der sich aber auch mit Zeugnisformulierungen auskennt, zuhilfe nehmen, wenn du dagegen vorgehen willst. Alleine wirst du es schwer haben.

Wolf12345678 
Beitragsersteller
 22.04.2017, 21:39

Was du in Punkt 4 ansprichst, hat mir bereits ein anderer personaler mitgeteilt. Ich weiss gar nicht wo ich anfangen soll mich bei dem Zeugnis zu rechtfertigen. Diese Aussage ist eine bodenlose unverschämtheit. Ich war IMMER 20-30min vor meiner Schicht in der Filiale und hab selbst nach 10 stunden schichten noch ungestempelt gearbeitet. Und ja auch dafür gibt es zeugen. Natürlich ist bei Aldi nicht immer alles rund gelaufen. Der stellvertretende filialleiter war ein richtiger xxx und hat teilweise saChen von mir verlangt, die gegen die Norm sprechen und die ich mir auch nicht gefallen lassen habe. Mal ein kurzes bsp was auch meine Ehrlichkeit unterstreicht: ich habe im tresor Geld gefunden welches nicht zu meiner Kasse gehörte. Chefin sagt machs in die Kasse wir schauen später wo es hingehört. Dann hatte sie Feierabend und abends ist mir eingefallen , dass das Geld noch in meiner Kasse ist. Ich es dem Stellvertreter gemeldet und seine Reaktion darauf war, dass das Geld dann einfach meine kassendifferenz ist (als hätte ich falsch rausgegeben). Dann meinte ich ne das finde ich nicht in Ordnung und er hat trotzdem mehrmals versucht mit schreien das Gegenteil zu bewirken. Auch das hat eine andere Kollegin mitbekommen. Jedenfalls gab's mit diesem Herren dann noch 2-3 Vorfälle, wo er zb der Meinung war, dass wenn er mich anschreit ich die schlechten Brötchen in Backofen stecke anstatt sie weg zu schmeissen, aber im grossen und ganzen hab ich mich mit allen Kollegen super verstanden, nur hat sich dann eben nach der Zusage und diesen Vorfällen (das ging aber erst im Januar los, davor war nichts ) meine Motivation und gute Laune in grenzen gehalten, aber ich bin trotzdem normal meiner Arbeit nach gekommen 

Wolf12345678 
Beitragsersteller
 22.04.2017, 21:42
@Wolf12345678

Aber mich wundert es ehrlich gessgt, dass du dieses zeugnis als befriedigen siehst. Für mich liest sich das alles im 4-5 Bereich 

rotreginak02  23.04.2017, 10:49
@Wolf12345678

Hallo Wolf12345678, da hast du mich wohl falsch verstanden: ich sehe es insgesamt keineswegs als befriedigend, allein durch den Schlussatz wird es deutlich herabgesetzt.Aber wie gesagt, der ist nicht einklagbar.

 Die Gesamtbeurteilung von Aldi wurde als befriedigend ausgedrückt...Nach deiner Schilderung hast du ein besseres verdient, wenn dir der ein odere andere das auch bezeugt, wärest du mit deiner Beweislast gut dran.

 Der Ehrlichkeitsvermerk muss unbedingt geändert werden, denn der ist ein Schlag ins Gesicht. Und Aldi kann sich nicht mit Unkenntnis rausreden...das sieht man allein schon an dem Zeugnis, das ich dir über den Link geschickt habe.

Deshalb auch mein Rat, dir von Anfang an einen Fachanwalt zuhilfe zu nehmen und mit ihm einen Gegenentwurf an Aldi zu schicken. Vielleicht reicht das schon. Wenn das nicht fruchtet, notfalls klagen. (auch ohne Rechtsschutzversicherung, die Arbeitsgerichte sind im Zweifel eher arbeitnehmerfreundlich) Ich wünsche dir in jedem Fall viel Erfolg!

Wolf12345678 
Beitragsersteller
 22.04.2017, 21:21

Danke schon mal für deine zeit und deine Antwort. Es ist schwierig zu schreiben was in einem halben jahr alles vorgefallen oder auch nicht ist. Was dis Tätigkeiten betrifft ist das schonmal der erste gute Ansatzpunkt, das zeugnis zu bemängeln. Wie schon eingangs erwähnt waren meine schriftlichen/schulischen Leistungen meistens 100%, für meine Arbeit wurde ich auch ständig gelobt. Wir hatten auch zwischen drin einen Umbau wo ich mit filialleitern aus anderen Filialen gearbeitet habe. Meine Chefin meinte zu denen ich wäre deren 'Maschine' darauf bezogen, wie gut und schnell ich arbeite. Von daher denke ich schon, dass ich mir diesbezüglich schon eine bessere Note als 3 verdient habe.

Man kann nur ein Zeugnis verlangen, was den tatsächlichen Gegebenheiten entspricht. Und da bist du in der schlechteren Beweisposition. 

Ganz davon ab sprechen die Tatsachen schon Bände - da ist es vollkommen egal, was im Zeugnis steht. Jeder Personaler wird dein Verhalten schon richtig zu deuten wissen...

Wolf12345678 
Beitragsersteller
 22.04.2017, 00:15

Welche Tatsachen sprechen bände? Ich sehe mich in keiner schlechten beweissituation, nach deutschem gesetz ist es nämlich so, dass wenn ein Arbeitnehmer möchte, dass sein zeugnis besser als Note drei ist, muss er beweisen, dass dies ihm zusteht, sollte das zeugnis schlechter als eine drei sein, liegt die Beweislast beim Arbeitnehmer. Die Beweise gibt es nicht. 

ErsterSchnee  22.04.2017, 12:11
@Wolf12345678

Wenn der Arbeitnehmer immer beweisen muss, hast du ein Problem. ^^

Eine abgebroche Lehre ist IMMER sehr vielsagend und wird so gut wie nie positiv bewertet.

Wolf12345678 
Beitragsersteller
 22.04.2017, 21:09
@ErsterSchnee

Ich habe meine Lehre für eine stelle im öffentlichen Dienst mit Einstellung auf Lebenszeit und verbeamtung aufgegeben ud nicht weil ich einfach so keine Lust mehr hatte 

Ähh, was willst Du denn.

Das Zeugnis ist nicht soo schlecht. Abgesehen davon warst Du nur kurz dort.

Ich sehe es als Gesamtnote im Bereich 2 / 2-. Dafür, dass Du in der Ausbildung gekündigt hast, ist das völlig in Ordnung.

HerrRaabe  21.04.2017, 16:52

Träum weiter......

Leute, warum bloß kommentiert ihr solche Themen ohne jegliche Sachkenntnis?

rotreginak02  22.04.2017, 13:25

Die Gesamtnote kann man auch als Ahnungsloser deutlich als durchschnittlich, und eben nicht im Zweierbereich, ablesen....