Was tun, wenn WG-Mitbewohner Geld veruntreut hat?
Hallo an alle,
mein Freund hat letztes Jahr für 9 Monate in einer WG gewohnt. Die WG bestand aus insgesamt 4 Bewohnern. Bei seinem Einzug teilte ihm ein Mitbewohner mit, dass er die Warmmiete an einen der Mitbewohner überweisen solle, dieser würde sich dann um alles kümmern. Dafür hat mein Freund extra einen Dauerauftrag bei seiner Bank eingerichtet.
Heute bekam er einen Brief von einem Inkassountnernehmen, die im Auftrag der Stadtwerke mit einer Gesamtforderung von mehreren Tausend Euro an ihn herantreten. Er war völlig schockiert. Es wird von jedem der 4 Schuldner der Gesamtbetrag gefordert. Mein Freund sagt, dass er selbst nie einen Vertrag mit den Stadtwerken geschlossen hat. Zwei der Mitbewohner hatten seines Wissens mit den Stadtwerken einen Vertrag für Gas und Wasser abgeschlossen. Ein anderer Mitbewohner hatte mit den Stadtwerken einen Vertrag für Strom abgeschlossen. Mein Freund hatte da nie etwas unterschrieben. Der einzige Vertrag, den er schriftlich abgeschlossen hat, war der Mietvertrag. Trotzdem sollen jetzt alle 4 für die Gesamtforderung gerade stehen. Offensichtlich hat der Mitbewohner, an den mein Freund die Warmmiete regelmäßig und pünktlich überwiesen hat, die Gelder nicht weitergeleitet, zumindest nicht an die Stadtwerke, sonst wären die Schulden ja nicht aufgelaufen.
Muss mein Freund jetzt tatsächlich gesamtschuldnerisch mithaften, obwohl er nie einen Vertrag mit den Stadtwerken hatte?
Und muss er überhaupt etwas bezahlen, wenn er doch nachweisen kann, dass er die monatlichen Zahlungen an den damaligen Mitbewohner geleistet hat, der die Gelder jedoch nicht weitergeleitet hat? Er kann ja nichts dafür, dass die Gelder offensichtlich veruntreut worden sind.
Was kann er jetzt tun? Ich hoffe jemand weiß Rat. Ich würde ihm gerne helfen, weiß aber nicht wie.
6 Antworten
Wenn er nichts unterschrieben hat soll er sich verklagen lassen, die versuchen es halt bei jedem der in Frage kommt in der Hoffnung das etwas fliesst. Woher wissen die nur, dass er da gewohnt hat?
Würde da nicht viel darlegen sondern nur schreiben dass ich die seitens der Stadtwerke behauptete Forderung als unbegründet zurückweise. Wenn ein Mahnbescheid kommt Widerspruch einlegen.
Lass es, kann er später alles noch dem Gericht erzählen - vielleicht bestand ja schon gar kein Versorgungsverhältnis weil der "WG-Häuptling" der das Geld einsammelte Strom und Gas von einem anderen Anbieter bezogen hat, kommt alles vor. Die persönlichen Daten werden die in der Tat beim Vermieter erfragt haben, bei welchem die vermutlich auch Geld anfordern wollten.
Vielen Dank nochmal, das werde ich ihm so vorschlagen.
Am besten wäre wohl einen Anwalt einzuschalten und da er finanziell nicht in der Lage ist diesen zu bezahlen steht im auch ein Verteidiger in diesem Fall sicherlich zu.
Von allen Papieren und belegen Kopien machen und dem Anwalt vorlegen, ansonsten würde die Erklärung der gesamten Prozedur jetzt zu lange dauern, aber kurz gesagt er müsste in diesem Fall eigentlich nicht mit haften, wenn das im Vertrag geregelt ist, dass jemand für die Weiterleitung des Geldes zuständig ist.
Termin zum Anwalt unbedingt und nicht schleifen lassen, nicht vergessen diesem mitzuteilen, dass man sich keinen Anwalt an sich leisten kann, falls dies der Fall sein sollte.
Der Mitbewohner der die Miete kassierte, wäre die Hauptperson , um zu klären , wie so Dein Freund diese Inkasso Gelder zahlen muss.
Danke für die Antwort. Das war auch mein Vorschlag, aber mein Freund hat keinen Kontakt zu dem Mitbewohner. Er hat mit keinem der ehemaligen Mitbewohner Kontakt, sagt er.
Ohne seine Unterschrift, sind die ganzen Verträge nicht gültig. Aufjedenfall solltet ihr mal zu einem Anwalt gehen und euch da genau beraten lassen, bevor hier jemand etwas sagt.
Danke für die Antwort. Ja, das denke ich auch, aber er will nicht zu einem Anwalt gehen, weil das ja wieder Geld kostet. Er ist Student.
mmhh,,, es gibt fast kostenfreie Rechtsanwalt kosten Unterstützung.
http://www.rechtsanwaltsgebuehren.de/Infos/KostenloseBer.html
Also bei den Stadtwerken muss man keinen Vertrag unterschreiben hier bei mir zumindest nicht da könnte eigentlich jeder hingehen und sagen ich bin Klaus Meyer und wohne da und da und es ist gar nicht so
Das ist ja auch überall unterschiedlich wahrscheinlich. Mit einem direkt Vertrag kenne ich es ehrlich gesagt nicht sorry.
Danke für die Antwort. Ja, ich selbst kenne das auch so, dass man sich nur bei den Stadtwerken meldet und sagt, dass man da und da wohnt und so weiter, man schließt keinen richtigen Vertrag in dem Sinne ab. Man teilt die Zählernummer und den Zählerstand mit und bekommt dann zeitnah die zu zahlenden Abschläge mitgeteilt. Aber in seiner Wohngegend scheint das anders zu sein...
Danke für die Antwort. Ich vermute, sie haben sich an den Hauseigentümer = Vermieter gewendet und es so herausgefunden. Außerdem geht aus dem Schreiben der Inkassofirma hervor, dass sie mehrere Einwohnermeldeamtsanfragen (EMA) gestellt haben. Sie wissen sogar sein Geburtsdatum.
Mein Freund will gleich morgen früh zu den Stadtwerken gehen und dort die Geschichte erzählen. Ob das etwas bringt, bezweifeln wir beide, aber er sagt, einen Versuch ist es wert. Oder soll er es lieber lassen?