Was tun, wenn der Ausbilder meinem Aufhebungsvertrag nicht zustimmt?

5 Antworten

Wenn man die Gründe kennen würde, kann man auch sagen ob man Dir helfen kann oder nicht :-)

Im Zweifelsfall wendest Du Dich an die zuständige Kammer, die wird das prüfen und Dir auch bei der Suche nach einem neuen Betrieb behilflich sein.

louvyan 
Beitragsersteller
 21.08.2017, 11:34

Die Kammer hilft einem da überhaupt nicht weiter. Das wurde in meiner Klasse schon versucht, da passiert leider gar nichts. Gründe siehe im kommentar weiter unten.

JaBu84  21.08.2017, 12:30
@louvyan

Gerade in solchen Fällen muss die Kammer in meinen Augen tätig werden....
Ich hatte bei einem Bekannten mal einen ähnlichen Fall und da hat die Kammer sich eigentlich um alles gekümmert.

louvyan 
Beitragsersteller
 21.08.2017, 14:36
@JaBu84

Mach dich mal schlau. Da muss man an einen sehr engagierten Mitarbeiter geraten, damit man da etwas "wuppen" kann. Aber trotzdem danke für die Idee.

Dem Aufhebungsvertrag muss der Ausbildungsbetrieb überhaupt nicht zustimmen.

Was heißt denn, Du bist unzufrieden? Lernst Du dort nichts?

Angenommen, es werden dir nicht alle Dinge beigebracht, dann wäre tatsächlich nur die Kammer dein Ansprechpartner. Die können dann auch vermitteln.

Geht es hier aber nur darum, dass Du dir das Betriebsklima nicht passt, hast Du keine Chance. In dem Fall heißt es: Augen zu und durch.

louvyan 
Beitragsersteller
 21.08.2017, 15:04

Dann habe ich deine Aussage falsch aufgefasst, Entschuldigung. Ich dachte du meinst, dass ich einfach mit dem Aufhebungsvertrag hingehen kann und dann das Ausbildungsverhältnis beendet ist ohne seine Zustimmung. Sorry. Ja dann liegst du natürlich richtig aber das beantwortet meine Frage ja nicht.

louvyan 
Beitragsersteller
 21.08.2017, 14:27

Doch, muss er. Das muss einvernehmlich sein!

ChristianLE  21.08.2017, 14:42
@louvyan

Doch, muss er. Das muss einvernehmlich sein!

 

Du widersprichst Dir gerade... Einvernehmlich heißt, dass man sich einig ist.

Das scheint hier ja nicht der Fall zu sein, da ein Zwang kaum einvernehmlich sein kann.

Nochmal: Er muss ohne weiteres keinen Aufhebungsvertrag unterschreiben. Wenn Du raus willst, gibt es theoretisch die Möglichkeit einer Kündigung.

Erst wenn der Ausbilder keine Inhalte vermittelt, gibt es die Möglichkeit die Unterschrift über die Aufhebungsvereinbarung gerichtlich zu erstreiten.

Das kommt unter anderem ein bisschen auf die Gründe an, warum du mit dem Betrieb unzufrieden bist. Kannst du da etwas genauer ins Detail gehen? :-)

Lernst du dort nicht das, was die Ausbildung vorschreibt? Wirst du ungerecht behandelt?

louvyan 
Beitragsersteller
 21.08.2017, 11:30

Ich habe noch eine Mitauszubildende im 3. Lehrjahr. Sie und ich werden regelrecht  schikaniert. Mein Chef und gleichzeitig Ausbilder ist, wie er sagt, eine sehr offene und ehrliche Person. Aber der Ton spielt die Musik und das ist unter aller Sau. Er hat uns beiden bereits mit einer Abmahnung gedroht und bei Fehlern werden wir sofort fertig gemacht. Dann ignoriert er uns oder knallt die Türen... er ist sehr nachtragend! Er verdenkt ein wenig, dass wir in der Ausbildung sind und Fehler machen. 

Dann wird er sehr persönlich.. im Moment bekommt meine Mitauszubildende mehr ab als ich. Er wird ausfallend und man hat das Gefühl, dass man nichts ist oder nichts kann und man zweifelt an seinen Fähigkeiten. Er demotiviert einfach total. Wir haben jeden Tag ein blödes Gefühl zur Arbeit zu gehen... 

Außerdem wird mir wenig erklärt und vieles muss ich selbst herausfinden. Mein ausgelernter Büronachbar schiebt dann gerne mal etwas auf mich... "ich dachte sie schaut da nochmal nach..."

Dabei weiß ich gar nicht wie und wo ich da genau schauen muss. Es hat mir nie jemand gezeigt.

Ich fühle mich einfach nicht richtig ausgebildet. Ich befürchte auch, dass er den Aufhebungsvertrag nicht unterschreiben wird. Er ist einfach eine totale Zicke...

Sanctuaria  21.08.2017, 11:45
@louvyan

Nun ja. "Mobbing am Arbeitsplatz" ist durchaus ein Thema, womit du aus dem Betrieb rauskommen könntest. Da braucht sich kein Chef weigern - in dem Fall sollten deine Eltern dich insofern unterstützen, dass sie ihren Anwalt bitten, einen entsprechenden Brief an die Firma zu schreiben. Abmahnungen darf man auch nicht so leicht raushauen, wie du vielleicht denkst.

Ich spreche hier aus einer Erfahrung in meiner Familie - meine Schwester hat ebenfalls einen solchen Aufhebungsvertrag vorgelegt. Es ging ähnlich wie bei dir mit Schikane zu, teilweise Einschüchterung, und eine Abmahnung aufgrund des Misachtens einer Vorschrift, die heimlich geändert wurde, die meine Schwester nie so unterschrieben hat - also man kann gegen sowas auch rechtlich vorgehen. Die Abmahnung wurde zurückgezogen, nachdem der Anwalt eingeschaltet wurde. Sowas darf man in seiner Akte auf keinen Fall haben. ;-)

Arbeitgeber können sich nicht einfach alles herausnehmen. Und dann gibt es noch die IHK bzw. deine für die Ausbildung zuständige Kammer. Dort muss so etwas ebenfalls gemeldet werden, und das solltest du dem Chef auch mitteilen, wenn du das planst. So können Firmen wenn es sehr weit geht auch mal das Recht verlieren, auszubilden. Wenn du beispielsweise Reifen wechseln musst, obwohl du einen Bürojob lernst, der nichts mit KFZ zutun hat, etc.

Wichtig ist, dass du dich nicht einschüchtern lässt. Der Chef kann noch so cholerisch sein und toben - er ist ein Mensch und du bist einer, und er hat dich als solchen zu respektieren. Wenn du den Schwanz einziehst und ihm nicht die Stirn bietest, wird es immer so weitergehen. Mit Stirn bieten meine ich nicht zurückbrüllen, sondern sofort das persönliche Gespräch fordern. Ruhig, höflich, beherrscht - dazu musst du dich zwingen und entsprechend freundlich sein.

Bevor du dir einen neuen Betrieb suchst, empfehle ich, das persönliche 4-Augen-Gespräch zu suchen. Du hast ja nicht viel zu verlieren - und das ist, was vernünftige Erwachsene zuerst tun. Versuchen, das Problem von Mensch zu Mensch zu lösen, und nicht als erste Lösung weglaufen - das machen kleine Kinder. ;-)

Wenn du nicht richtig ausgebildet wirst, musst du das der Liste nachprüfen, die du am Anfang der Ausbildung üder die Ausbildungsinhalte erhalten hast, vorlegen und diese Inhalte fordern! Das ist übrigens auch ein Grund, den Betrieb zu wechseln, allerdings muss das alles nachweisbar sein - dann kommst du mit einem Anwalt auch ohne Probleme raus. Aber wie gesagt - geh zuerst den Weg des persönlichen Gesprächs. Sonst verhältst du dich selbst auch nicht fair.

louvyan 
Beitragsersteller
 21.08.2017, 14:35
@Sanctuaria

Erst einmal danke für den Kommentar. Ich habe bereits zwei Gespräche unter vier Augen mit ihm geführt. Meine Mitauszubildende ebenso. Dabei kommt einfach nichts raus. Er ist dann sofort eingeschnappt und alles muss nach seiner Nase gehen. Das macht er sogar mit unserem Seniorchef. Er ist der einzige Grund, dass wir bleiben und nicht sofort hinschmeißen.

Vielleicht hört sich das auch nach so wenig an, aber ich kann damit einfach nicht umgehen. Das ist für mich kein angenehmes Arbeiten. Und die Situation in mich reinprügeln halte ich auch nicht für eine gute Idee.. 

An die Kammer können wir uns nicht wenden, genau so wenig wie an den zuständigen Ausbildungsbeauftragten. Die machen nichts und sind mit unserem Chef eher im Einklang als mit uns. Bei meiner Klassenkameradin wurde hinterrücks sogar noch in der Kanzlei angerufen und dadurch wurde es noch schlimmer! Da lasse ich die Finger von.

Ein Problem ist auch, dass mein Chef nach außen hin ein sehr netter und sympathischer Kerl ist. Zu seinen Mandanten ist er äußerst freundlich. Genau wie zu den Lehrern. Deshalb wird uns auch kaum geglaubt.

Als letzten Ausweg hab ich jetzt die Agentur für Arbeit angerufen. Die sollen einem in einem persönlichen und anonym bleibenden Gespräch wohl auch beiseite stehen.

Und zu den rechtlichen Schritten... dem möchte ich ja aus dem Wege gehen. Ich will nicht klagen und streiten.

Sanctuaria  22.08.2017, 08:59
@louvyan

Du willst aus einem Vertrag raus, aus dem man normalerweise nicht so leicht raus kommt, willst aber keine Mühen auf dich nehmen bzw. glaubst nicht an irgendwelche Erfolge. Das heißt, jeden gegebenen Vorschlag möchtest du aus irgendwelchen Gründen nicht anwenden - das ist deine Entscheidung, aber dann kann dir hier auch niemand weiterhelfen.

Was hast du dir eigentlich von der Community hier erwartet, wenn du auf alles schon eine Antwort hast? Wir können hier auch nicht für dich zaubern. Erwachsen werden bedeutet, Entscheidungen zu treffen und auch mal unangenehme Situationen durchzustehen, sei es deine Ausbildung, oder eben die Unannehmlichkeiten um aus dem Vertrag raus zu kommen. Was du machst ist Vermeidungsverhalten. Damit wirst du nichts im Leben erreichen... sorry!

louvyan 
Beitragsersteller
 22.08.2017, 17:52
@Sanctuaria

Da oben steht eine ganz normale Frage, auf die mir hier NIEMAND eine Antwort gegeben hat!

Meine Frage ist bloß: WAS WENN ER NICHT UNTERSCHREIBT? GIBT ES EINE ANDERE AUSSERGERICHTLICHE MÖGLICHKEIT?

Gericht ist mit Kosten und Zeit verbunden. Beides hat man in der Ausbildung nicht! An die Steuerberaterkammer kann man sich nicht wenden, wie oft soll ich das noch sagen?! Klar müssten sie sich kümmern, sie tun es aber einfach nicht! Und wenn da einer kommt zum "Gespräch" dann ist er weg, ich nicht. Mit dem Chef habe ich doch schon lange geredet! 

Und mir ist natürlich bewusst, dass man mit "Vermeidungsverhalten" nichts erreicht aber ihr tut ja als hätte ich nichts getan 😄 Wenn ich keine Probleme hätte, dann würde ich hier nicht um Hilfe bitten! Meine Frage war simpel, darauf wollte ich eine Antwort! Nicht wie man redet, mit wem und eine Moralapostel über das Erwachsen werden wollte ich auch nicht. Lediglich eine Frage, was passiert wenn er es nicht unterschreibt. Zum 100. Mal.  

Sanctuaria  23.08.2017, 09:03
@louvyan

Wir haben deine Frage verstanden und sie auch ordnungsgemäß beantwortet. Es gibt keinen Standard-Fall, wenn er nicht unterschreibt dann kommst du nicht raus aus dem Vertrag, ich denke das war dir klar. Wir haben versucht, dir darüber hinaus zu helfen, und du nimmst absolut keinen Rat an oder hast für alles eine Ausrede, warum du es nicht umsetzt. Dann ist es deine Sache, aber verurteile die Antworter hier nicht, nur weil sie versuchen, über deine plumpe Frage hinaus zu helfen. Die meisten Fragensteller sind genau dafür dankbar.

TonsOfFun  23.08.2017, 11:15
@louvyan

WAS WENN ER NICHT UNTERSCHREIBT?

DANN HAST DU PECH, SCHREIHALS.

Klar genug?

Das beantwortet dir der gesunde Menschenverstand.

Meine F, du bist ja noch ein Kind. Hier deine erste Gutefrage-Lektion: Schreibst du in Großbuchstaben, machst du dir keine Freunde.

Hallo.

Trotz allem rate ich dir, die Lehre zu Ende zu machen, Das ist für dein ganzes leben. Denk daran. Was glaubt du wie oft ich schon vor hatte die Klamotten in die Ecke zu schmeißen.? Das Leben ist kein Zuckerschlecken.

louvyan 
Beitragsersteller
 27.08.2017, 19:19

Will ich doch auch. Aber erfolgreich! Das geht in meinem jetzigen Betrieb einfach nicht.

Bley1914  27.08.2017, 19:34
@louvyan

Dann such dir erst einen anderen Betrieb.. Danke.

Warum willst du denn wechseln?

Versucher erstmal einen anderen Ausbildungsplatz zu finden. Das wird nicht so ganz einfach sein. Eine Kündigungsmöglichkeit wirst du dann schon finden.

louvyan 
Beitragsersteller
 21.08.2017, 11:35

Ich habe schon einen Platz in Aussicht. Gründe siehe Kommentar zu einer anderen Antwort :-)

webya  21.08.2017, 11:41
@louvyan

Dann mache die Sache perfekt. Notfalls an die Kammer wenden.

Dein Chef hat da ja auch noch etwas zu sagen oder auch der Betriebsrat.

louvyan 
Beitragsersteller
 21.08.2017, 14:37
@webya

Ich glaube meine Frage ist nicht klar genug... Was mache ich, wenn er einem Aufhebungsvertrag nicht zustimmt?

webya  21.08.2017, 16:19
@louvyan

Du kündigst ja deinen Ausbildungsvertrag und da muss er schon sehr gute Gründe vorbringen um das zu verhindern.

Wichtiger ist erstmal, dass du einen unterschriebenen Anschlussvertrag hast. 

TonsOfFun  23.08.2017, 11:12
@webya

Muss er nicht. Es ist keine Kündigung, sondern eine einvernehmliche Aufhebung des Arbeitsverhältnisses. Das macht sehr wohl einen Unterschied.
Er braucht auch keine guten Gründe - wenn er nicht unterschreibt, dann ist es so. Dann muss man eben andere Wege finden, aber rein zum Unterschreiben des Aufhebungsvertrags ist der Arbeitgeber ganz und gar nicht gezwungen bzw. muss keine Gründe angeben, warum er nicht unterschreibt.

webya  23.08.2017, 11:29
@TonsOfFun

Der Azubi kann aber kündigen und dieser Kündigung kann der alte Arbeitgeber nur sehr schwer widersprechen. 

Es ist egal wie du es nun nennst.