Warum sind Möbel-Verkäufer in großen Möbelhäusern oftmals so desinteressiert am Kunden?
Wir brauchen eine neue Küche. Deshalb haben wir uns vor einigen Tagen auf in ein großes Möbelhaus gemacht und die Küchenabteilung geentert um uns mal ein wenig umzuschauen und auch, um beraten zu werden. An einigen Schreibtischen saßen Verkäufer, doch die waren sehr beschäftigt - der eine musste wohl dringende Dinge auf Facebook erledigen, eine Dame spielte Minesweeper und ein anderer war sehr in sein Smartphone vertieft. Wir haben uns eingehend umgeschaut und können uns wirklich nicht darüber beschweren, es mit aufdringlichen Verkäufern zu tun gehabt zu haben. Niemand hatte auch nur das geringste Interesse, uns etwas zu verkaufen. Und ich bilde mir ein, dass wir sogar ein sehr ordentlichen und solventen Eindruck machen. Wäre ich Verkäufer, wären so Menschen wir wir definitiv meine Zielgruppe.
Ein paar Tage später dann unser nächster Versuch in einem anderen Möbelhaus gegen 17:30 Uhr, an einem Tag, an dem das Haus bis 20.00 ihr geöffnet hat. Resultat - das Gleiche. Keine Beratung, aber auch keine Verkäufer, die als solche erkennbar waren. Nur ein paar Mitarbeiter, die mit unter großem Getöse Möbelstücke auf lauten Trolleys durch die Abteilung schoben.
Gestern dann Versuch Nummer 3 - wieder ein Möbelhaus, wieder eine Küchenabteilung, wieder sehr beschäftigte Verkäufer an Schreibtischen, einer beriet sogar einen Kunden und wieder keinerlei Interesse an uns als Kunden. Wir haben sogar schließlich einen der Schreibtischsitzer angesprochen und ihn nach Lieferzeiten einer Küche auf Maß befragt. Doch außer der Auskunft, dass das zur Zeit wohl Anfang Juni werden würde, kam nichts. Keine Nachfrage, kein Interesse.
Daraufhin sind wir in ein reines Küchenstudio gegangen und wurden auf Anhieb als potentielle Kunden erkannt und sehr zuvorkommend und kompetent bedient. Die Küche ist im Prinzip schon so gut wie bestellt. Ich dachte immer, in den Möbelhäusern bekämen die Verkäufer nur ein Fixum und den Rest als Provision. Wäre das bei mir der Fall, wäre mir jeder Verkauf wichtig. Doch ich habe dieses Desinteresse nun schon so einige Mal erlebt und bin wirklich mehr als verwundert, dass man als Kunde so uninteressant ist.
8 Antworten
Hallo Sallyvita,
sodale, jetzt habe ich mir alles durchgelesen (auch die Kommentare) und möchte auch noch meinen Senf dazu geben :-)
Erst einmal: Du hast deinen Text sehr schön geschrieben! Konnte man gut und flüssig lesen :-)
Ich habe auch diese Erfahrungen damals gemacht, als wir unsere Küche kaufen wollten.
Wir waren auch in einigen Möbelhäusern und bekamen nie so die Beratung (wenn überhaupt), wie wir es uns gewünscht hätten. Teilweise hatten wir den Eindruck, wenn wir doch einmal beraten wurden, dass die uns immer das Teuerste aufschwatzen wollten oder uns schnell "abwickeln" wollten, weil wir ja nicht sooo große Ansprüche an eine "groooße" Küche hatten, wo man viel Geld bezahlen müsste...
Wir wollten eben nur etwas Kleineres^^ Da halten es viele wahrscheinlich nicht für notwendig, jemanden zu beraten :-(
Na ja und im Küchenfachmarkt, wäre die Beratung schon gut, aber allgemein für unser Budget leider zu teuer :-(
Letztendlich haben wir sie uns bei IKEA gekauft, nachdem wir sie uns "selber" zusammengestellt hatten :-)
Hat auch alles "wunderbar" geklappt, bis auf die Tatsache, dass uns die Beratung bzgl. der "schmalen" Schrankplatte für einen 40er Geschirrspüler gefehlt hatte :-( Es gibt dafür nämlich "nur" so eine Metallplatte ... aber egal^^
Ach so, bzgl. deiner Frage: In den größeren Möbelhäusern sind die meisten Mitarbeiter ziemlich demotiviert, aus vielerlei Gründen: Geringes Gehalt, geringe Aufstiegschancen, geringe Provision / Zusatzauszahlungen etc. ... Ausnahmen gibt es aber immer und überall :-)
In kleineren Küchenfachgeschäften leben die Mitarbeiter vom Verkauf! Dort kämpfen sie "wirklich" ums Überleben und geben sich dementsprechend viel mehr Mühe.
Gruß Noidea333
vielleicht ist die politik mancher häuser auch einfach, den kunden nicht zu bedrängen.. ich persönlich mag es nicht, wenn mir verkäufer auf schritt und tritt hinterherlaufen und nerven. wenn ich was wissen will, gehe ich aktiv auf die zu....
Und wenn man sogar auf den Verkäufer zu geht und er nur 3 Wörter rausbringt ... na ja^^
das habe ich oben nicht gelesen...
Wir haben sogar schließlich einen der Schreibtischsitzer angesprochen und ihn nach Lieferzeiten einer Küche auf Maß befragt. Doch außer der Auskunft, dass das zur Zeit wohl Anfang Juni werden würde, kam nichts. Keine Nachfrage, kein Interesse.
Hatte ich so interpretiert gehabt ;-)
So etwas müssten die Vorgesetzten ja auch sehen können. Einfach bei solchen Möbelhäusern nicht mehr kaufen und dann reguliert sich das von ganz alleine und es entsteht Platz für gute Möbelhäuser ;)
Die meisten Leute gehen trotzdem weiterhin dort einkaufen. Das wird nichts helfen, wenn man als Alleiniger die Möbelhäuser boykottiert.
Dann kann das Möbelhaus nicht so schlecht sein oder was auch immer. Ich kaufe nichts oder nirgendwo wieder, wenn ich nicht zufrieden bin.
Das stimmt schon ... aber andere haben eine gewisse Gleichgültigkeit und wissen vorher genau, was sie kaufen möchten und wollen gar nicht beraten werden.
Oftmals gilt leider: Kleider machen Leute.
Das habe ich schon mehrfach (lohnend) ausprobiert.
Im 'Casual Look' kann man sich noch so interessieren, keinen kümmert es. Man kommt sich vor wie im Baumarkt. Verloren und auf sich allein gestellt.
Schmeißt man sich aber in Schale und geht im Anzug in so ein Geschäft, kommen aus allen Ecken die Berater angelaufen und versuchen einen von vorne bis hinten zu beraten. Da kann man noch so desinteressiert wirken, um den Service kommt man nicht herum.
Tasse Kaffee, Stück Kuchen, Sonderkonditionen, Expresslieferung, Gratis-Aufbau/-lieferung, usw..
Und zu allem Überfluss sind die Rabatte größer, wenn man nur andeutungsweise erwähnt, später noch ein Möbelstück kaufen zu wollen.
Mag sein, aber in unserem Fall kamen wir direkt aus einem Geschäfts-Meeting und waren beide sehr gut angezogen. Mein Mann im Anzug und ich ebenfalls im Buisinees-Dress mit Schickimicki-Täschchen. Wir sind also definitiv nicht im Jogger aufgeschlagen....
Ja, da ist was Wahres dran :D
Und jetzt?
Vielleicht hat der "Möbelverkäufer" keinen Spaß an seinem Beruf und ist daher desinteressiert an seinen Kunden...
Aber wie kann er so desinteressiert an seinem Gehalt sein? Geld ist zwar nicht alles, aber doch ganz nett, wenn man am Ende eines Monats seinen Verpflichtungen nachkommen kann.
Na, wenn er nur angestellter ist, bekommt er sein Geld. Egal ob der Kunde zufrieden ist oder nicht. Letzendlich hat dann der Eigentümer des Ladens das Problem, dass weniger Kunden kommen.
Aber er zieht ja kaum einen Nachteil daraus.
Ich glaube, sie erhalten auch nicht viel Provision. Der Konkurrenzkampf ist groß und da kann man keine größeren Summen an einen Verkäufer ausbezahlen.
Na ja, aber kurz fragen, ob man Hilfe bräuchte oder eine Beratung, könnte schon drin sein ;-) Und wenn man sogar auf den Verkäufer zu geht und er nur 3 Wörter rausbringt ... na ja^^