Hallo Gute Frage Community,
Mir wäre letzte Woche fast ein Fahrradfahrer in die Seite meines Autos gefahren.
Ich bin aus der Tiefgarage "gefahren", also ich rolle da immer höchstens in Schrittgeschwindigkeit raus, mit gedrückter Kupplung und Fuß auf der Bremse, damit ich notfalls schnell anhalten kann. Währenddessen vergewissere ich mich immer dass ich fahren kann. Auf beiden Seiten der Straße habe ich niemanden gesehen, und auch auf den Gehwegen nicht. Links ist der Gehweg ein bisschen durch die Holzlamellen unseres Müllhäuschens bedeckt. Fußgänger bzw. bei Dingen die sich in normaler Geschwindigkeit fortbewegen kann man rechtzeitig reagieren.
Als ich schon mit der Schnauze des Autos über dem Gehweg stand meinte meine Beifahrerin nur "Vorsicht", weshalb ich dann auch angehalten habe, aber ich stand ja schon auf dem Gehweg und habe trotzdem niemanden gesehen. Erst als der Fahrradfahrer "gehts noch?!" Brüllend neben mir auf dem Gehweg(!) angehalten hat, habe ich ihn gesehen. Er muss also mit einer Geschwindigkeit da lang geradelt sein dass ich ihn bei meinem Check dass ich fahren kann nicht gesehen habe, und er so hart abbremsen musste. Ich habe ihn gemustert und er stand einfach auf seinem Fahrrad und hat mich böse angeschaut, er musste also wirklich nur abbremsen, und es ist kein Unfall passiert. Da er ziemlich aggressiv wirkte, und ich keinen Streit vom Zaun brechen wollte da ja im Endeffekt nichts passiert ist, was mir auch meine Beifahrerin versichert hat, bin ich weitergefahren. Ich hatte so eine Situation noch nie, und man bekommt so Situationen mit Fahrradfahren ja oft mit. Da ärgern sich beide Parteien und fahren weiter wenn nichts passiert ist. Jedoch habe ich dann im Rückspiegel gesehen dass er, immer noch auf dem Gehweg stehend, mir hinterhergeschaut hat und aufs Nummenrschild gestarrt hat, wahrscheinlich um sich dieses zu merken. :/
Ich mache mir schon seit dem Vorfall solche Vorwürfe ob ich nicht falsch reagiert habe, und habe die Befürchtung dass er mich anzeigt. Als ich vorhin an einem Stoppschild bei uns im Ort stand, ist ein Auto an uns vorbei gefahren, aus dem der Beifahrer auf mich zeigte so getreu dem Motto "die da, das da!" Vielleicht unser Auto? Und ich habe gesehen wie dieses Auto dann auf einen Parkplatz fuhr, von dem aus man zu unserer Örtlichen Polizeistelle kommt. Mein Kopfkino ist so am rattern. Aber wofür kann er mich anzeigen? Ich habe von Fällen gelesen die vor Gericht landeten, bei denen der Fahrradfahrer komplett die Schuld hatte, da er fälschlicherweise auf dem Gehweg fuhr. Und wäre er auf der Straße gefahren, hätte ich ihn zu 100% gesehen. Aber eigentlich will ich mir garnicht so einen Kopf machen, weil das ja kein Unfall war. :/ Wie würdet ihr das als Außenstehende beurteilen?
Entschuldigt den Roman, aber nach der Situation vorhin bin ich total verunsichert. :(