Streit mit Lebensgefährtin von verstorbenem Großvater - Wer bekommt Geld vom Sparfach?
Mein Großvater ist vor ein paar Monaten nach einem Krebsleiden verstorben und nun, wie es ja leider oftmals so ist, bricht der große Streit ums Geld aus.
Nachdem meine Oma 2001 verstarb, lernte er jemand Neues kennen. Mit dieser Lebensabschnittsgefährtin war er dann 14 Jahre zusammen. Im letzten Jahr hatten beide ein Sparfach in der örtlichen Gastwirtschaft. Im Folgenden die wichtigsten Eckpunkte:
- Anfangs hatten beide ein einzelnes Fach, in das mein Opa allerdings JEDES Mal für beide jeweils 50 Euro sparte.
- Dann wurden die ihre Fächer zusammengelegt. An der bisherigen Aufteilung änderte sich nichts. Mein Opa sparte also ab sofort 100 Euro für beide in ein Fach anstatt wie vorher in zwei.
- Weder am Sparfach selbst, noch in dem obligatorischen "Buch" war ihr Name vermerkt.
- Sie waren NICHT verheiratet.
Meine Mutter kümmert sich nach seinem Ableben halt, so wie er es wollte, mit allen möglichen Vollmachten um die bürokratischen Sachen. Und halt auch ums Geld. Wir waren immer gewillt die Lebensgefährtin an allem was er hinterlassen hatte zu beteiligen. Und das obwohl ihr ja eigentlich (so mein Kenntnisstand) rein rechtlich nichts zustünde. Voraussetzung ist allerdings auch, dass erstmal die Beerdigungskosten gedeckt sind.
Ich möchte hier wirklich eine neutrale Sicht der Dinge schildern, aber sie hat sich einiges geleistet, was so einfach nicht in Ordnung ist. ZB hat sie, während mein Opa schwer krank im KH lag, Geld von einem von ihm für meinen Bruder angelegten Sparkonto abgehoben. Sie hat sich außerdem bisher lediglich mit 30 Euro an der gesamten (!!!) Beerdigung beteiligt, obwohl mein Opa auch eine Lebensversicherung für sie hat einrichten lassen. Auch die Trauerkarten der Nachbarn hat sie einfach alleine geöffnet und uns damit vertröstet dass dort angeblich keine Geld enthalten war.
Auch ihr Engagement bzgl meines Großvaters hielt sich sehr in Grenzen. Während der ganzen Zeit hat sie ihn sage und schreibe drei mal besucht.
Ich bin wirklich en friedliebender Mensch, aber wie sie meinen Opa ausgenommen hat und uns vor den Kopf stößt ist einfach nur das Letzte. Und das, obwohl wir alle auch immer für sie da waren und auch in einer ganz schweren Phase ihres Lebens für sie da waren. Lange Rede, kurzer Sinn:
Wie sieht die rechtliche Situation bzgl des Sparfaches aus? Steht uns der gesamte Betrag zu? Oder nur der angebliche Anteil unseres Vaters und Großvaters?
Ich Danke für alle Antworten im Voraus!
9 Antworten
Ich bin selbst Schriftführer eines solchen Vereins.
Deratige Probleme gab es bisher noch nie, wenn ein Mitglied verstorben ist. Sollte sowas jedoch mal auftreten würde ich das Geld solange festhalten bis jemand mit einem Erbschein auftaucht.
Sehr interessant mal die Meinung der quasi "dritten Partei" zu hören. Hört sich für mich auch nach einer vernünftigen Lösung an. Der Wirt des Gasthauses selbst, hat meiner Mutter aber schon unmissverständlich klar gemacht, dass sie sich absolut falsch verhält und er das alles nicht nachvollziehen könnte. Er hat sie ziemlich mies angemacht und es hörte sich eher so an, als ob er es einfach an die Lebensgefährtin auszahlt. Viele Leute in der Gegend (in der wir übrigens früher selbst gewohnt haben) haben natürlich jetzt das Bild der raffgierigen Kinder, und die meisten bilden sich halt ihre Meinung OHNE sich einmal beide Seiten angehört zu haben.
Aber vielen Dank für den Beitrag! :)
Wenn das Sparfach nur auf seinen Namen lief, hat sich auch kein Anrecht auf das dort enthaltene Geld. Außer er hat in seinem Test etwas anderes fest gehalten.
Es ist sehr traurig wie diese Frau sich gegenüber euch und ihrem verstorbenen Lebenspartner verhält und verhalten hat. Schade, dass Geld manchen Menschen Geld wichtiger ist als alles andere. Mein Beileid und viel Kraft euch!
Vielen Dank!
Wenn nicht schriftlich hinterlegt wurde, dass dieses Sparfach (ist das ein Sparbuch?) beiden gemeinsam gehört, hat sie kein Anrecht auf das angesparte Geld. Und da die beiden nicht verheiratet waren, steht ihr rechtlich gesehen meines Wissens direkt gar nichts zu
Lies Du das mal, ich verstehe es so, dass ihr nichts zusteht
http://www.rechthaber.com/ausgleichsansprueche-beim-tod-des-nichtehelichen-partners-update/
lg Lilo
Das ist, so denke ich, einfach auch nur eine Masche der Kneipen die Sparer (meistens Rentner) dort hinzulocken. Und die Auszahlung am Schluss wird immer im Rahmen einer Feier mit Tombola und sonstigem zelebriert.
Mein Opa saß halt sonntags immer da, hat seine 100 Euro gespart und sein Bier getrunken.
Wozu das Ganze? Finde ich ja lustig
Das ist ganz normale Erbfolge, wenn das Fach und somit der Inhalt deinem Opa gehörte. Wenn es kein anderslautendes Testament gibt, sind die Kinder, da deine Oma bereits verstorben ist, gemeinsame Erben. Die Lebensgefährtin ist raus.
Wenn ihr genau wisst, dass es im Sinne des Großvaters war, dass dieses Geld ihnen gemeinsam gehörte, ist es einfach SCHÄBIG von euch, ihr das zu verweigern.
Ja, findest du? Nachdem die "Gute" da vermutlich Geld unterschlagen hat, aber sich sicher nicht an den Beerdigungskosten beteiligt hat?
Das ist immer eine Sache des Blickwinkels. Ich bin der Meinung, dass es schäbig ist sich so gut wie gar nicht an der Beerdigung des Verstorbenen zu beteiligen, aber schon bereits zwei Tage nach seinem Ableben sämtliche Dinge verscheuert, die ihm gehörten. Außerdem ist es schäbig sich an Sparbüchern zu bereichern die einem eigentlich gar nicht zustehen.
Und wie gesagt, wir waren gewillt sie gleichermaßen an ALLEM was nach der Beerdigung übrig bleibt zu beteiligen. Aber halt NACHDEM alles bezahlt ist. Stattdessen hat sie uns Geld vorenthalten und uns zuguterletzt auch noch beschimpft, weil sie in der Danksagung unter "Angehörige" aufgeführt war.
Ich denke ich muss mich auch nicht rechtfertigen, da sind einige Dinge vorgefallen die provozierend uns gegenüber waren.
Nein, das besagte "Sparfach" findet man oft in Kneipen und Gastwirtschaften hier im ländlichen NRW (ich weiß nicht ob es sowas auch in anderen Bundesländern in der Form gibt). Das ist ein großer Kasten mit kleinen Fächern der an der Wand hängt. Man muss halt einmal die Woche Geld hinein werfen, sonst bekommt man eine kleine Strafe (etwas Geld wird vom Besitzer der Lokalität abgezogen). Am Jahresende wird dann alles gesparte Geld ausgezahlt.