Strafarbeit in der schule rechtens?
Ich habe heute in Deutsch, erstmals mein Buch vergessen (eine Lektüre die wir momentan lesen). Ich habe mein Buch eigentlich immer in der Tasche zumal es auch recht klein ist, aber da ich gestern meine Tasche ausgemistet habe, habe ich vergessen das Buch wieder hinein zu packen. Jedenfalls meinte meine Deutschlehrerin heute, ich solle bis morgen 100 mal den Satz,,Ich darf mein Buch nicht vergessen" aufschreiben und ihr geben. Auch wenn es vielleicht in 30 Minuten gemacht ist, aber es geht mir ums Prinzip, dass ich das ein Ding der Unmöglichkeit finde. Sie ist zwar bekannt dafür dass sie sehr streng ist, aber ich bin auch nur ein Mensch. Darf ein Lehrer/IN sowad überhaupt ? Das ist doch unzumutbar...
9 Antworten
Ob die Lehrerin das Recht hat, Dir eine Strafarbeit zu geben, entscheidest Du und nicht sie. Wenn Du sie erledigst, dann durfte sie, wenn Du sie nicht erledigst, dann durfte sie nicht. Es ist doch völlig egal, was im Gesetz steht. Nach dem Gesetz war auch die Prügelstrafe mal erlaubt. War sie deshalb richtig? Nein!
Strafarbeiten heißen heute Erziehungs- oder Ordnungsmaßnahmen und die entsprechenden Paragraphen und Verordnungen sind schwammig formuliert. Ein Lehrer wird es immer verstehen, seine Machtposition auszunutzen. Ich empfehle Dir deshalb, nicht auf der rechtlichen Ebene zu argumentieren.
Es darf bezweifelt werden, dass das hundertmalige Aufschreiben ein und desselben Satzes verhältnismäßig und angemessen ist. Genau das sollen Erziehungsmaßnahmen laut Gesetz aber sein. Da es, wie Du schreibst, bir Dir äußerst selten und bei dieser Lehrerin vermutlich noch nie vorgekommen ist, dass Du etwas vergessen hast, Darf man ihr den Vorwurf machen, unpädagogisch gehandelt zu haben. Aber wie gesagt, ich würde gar nicht auf der rechtlichen Ebene argumentieren.
Wenn Du die Aufgabe erledigst, wird die Lehrerin denken, sie hätte richtig gehandelt und es das nächste Mal wieder so machen. Du scheinst Dich aber ungerecht behandelt zu fühlen, deshalb solltest Du widersprechen und die Aufgabe nicht erledigen. Völlig egal wie die Lehrerin dann reagiert.
Also, selbst wenn sie Dir nach dem Gesetz so eine bekloppte Aufgabe geben dürfte, heißt das ja nicht, dass Du so bekloppt sein musst, diese auch zu erledigen. DU entscheidest das, nicht die Lehrerin.
Wenn Du die Aufgabe dennoch erledigen willst, schreib des Satz am Computer. Die Tastenkombination für "kopieren" und "einfügen" wirst Du wohl kennen
Außerdem kannst Du Dir mal durchlesen, was auf der Seite lehrerfreund.de zu diesem Thema steht:
http://www.lehrerfreund.de/schule/1s/strafe-paedagogisches-mittel/3731
Oder auch im Focus
http://www.focus.de/familie/rechte/was-duerfen-lehrer-unterricht_id_2030293.html
Gruß Matti
Wie immer HERVORRAGENDE Antwort und ein ebensolcher Kommentar ! Derlei Strafarbeiten waren schon in den 60ern nicht mehr originell !
Ich würde mir ZUMINDEST die Freiheit erlauben, die Lehrerin nach dem PÄDAGOGISCHEN Sinn einer solch' bescheuerten Maßnahme zu fragen !!
pk, Lehrer
also 100 mal finde ich auch drakonisch bin angehender Lehrer und es hat einen so finde ich sehr züchtigenden Effekt... würde aber lieber mit deiner Lehrerin verhandeln in dem du ihr versprichst es nie wieder zu vergessen und wenn doch du ihr z.B. das vergessene Buch abschreibst, das zeigt ihr dann das du es ernst meinst und die Strafe vllt leicht überzogen ist, als Lehrer also aktiver würde ich das durchgehen lassen nur musst du dann zu deinem Wort stehen und auch wenn es die Buddenbrocks sind :D :P
Ihr seid ja alle mal wieder bestens informiert nicht war qugart? Sei so lieb und bleib bitte beim Thema anstatt eine derartige unproduktive Antwort von dir zu geben . Danke
sorry das ist mein Studium und er hat recht, du wirkst sehr sehr wütend und das kann der Lehrerin sehr missfallen haben, denn Demut ist sehr wichtig wenn du dem aus dem Weg gehen möchtest... wollte ich nur mal anmerken
und das ich gerade eben nicht die beste Laune ist doch wohl völlig verständlich nach einer derartigen Situation ...
glaube ich und das ist der Sinn so einer Arbeit :P
Demut gegenüber der Lehrerin ?!?! Es gäbe nichts Schrecklicheres, als sich höchst unsinnigen Strafarbeiten auch noch kleinlaut zu beugen ! So erzieht man spätere Mitnicker, Ja-Sager !!
pk, Lehrer
man kann das nicht vergleichen schließlich bin ich jetzt aus der schule. Würde ich so eine Tonart der Lehrerin gegenüber am Tag legen sehe meine Konsequenz definitiv schlimmer aus.
okay denke ich auch.... also ich würde sie anrufen und jammernd ihr das Angebot machen denn Lehrer wird man weil man Kinder mag (ich zähle mal unverschämter weise alle bis 20 dazu) und da will man nicht das es denen schlecht geht und würde ihr aber auch entgegenkommen und mich die nächsten 2 Wochen reinhängen bis zum geht nicht mehr... bis zum "Knochen k*tzen" wie man so schön sagt..... und dann würde ich wieder so sein wie immer..
Ich hatte es bis jetzt jedes mal dabei weswegen ich mich ja auch so aufrege, ich vergesse nie meine Materialien. . . Deswegen frage ich mich was der Frau über die Ritze gelaufen ist
Ich tippe daruf, dass es dein Verhalten war, dass zu der Strafarbeit geführt hat und nicht das Vergessen des Buches.
denke auch an de Verhalten... durch Demut kommt man schneller ans Zeil
Das nennt sich "Pädagogische Maßnahme" und ist u.a. auch in der Schulordnung deiner Schule so festgelegt und natürlich erlaubt.
Unverhältnismäßig war sie, weil es beim ersten Fehlverhalten bereits eine nicht erforderliche und geeignete Maßnahme gibt. Die erfüllt auch keinen legitimen Zweck o.Ä. Das sagt mir mein Judiz.
NOCHMALS: Eine UNSINNIGE STRAFRBEIT kann keine pädagogische (!) Maßnahme sein !!
pk, Lehrer
Auch hier nochmal:
Jede Maßnahme muss in einem angemessenen Verhältnis zum Fehlverhalten der Schülerin oder des Schülers stehen.
§49 Abs. 1 HmbSG.
Und das wird in JEDEM Schulgesetz stehen. So oder so ähnlich.
Woher deine Annahme, dass die Strafarbeit unverhältnismäßig war? Bauchgefühl? Gefühle in Recht? Schlechte Entscheidung.
Das hat nichts mit mehr mit pädagogischer Maßnahme zu tun. Er schreibt ERSTMALS. Wenn dir das einmal passieren würde, würdest du dich ja auch nicht auf "pädagogische Maßnahmen" einstellen.
Die Tatsache (so es denn eine ist und keine Mutmaßung) dass die pädagogische Maßnahme aufgrund des einmalig vergessenen Buches durchgeführt wurde, führt nicht zu einer unrechtmäßigen Auslegung der geltenden Schulgesetze.
nein ganz im gegenteil, finde ich sogar richtig so....
Du spinnst genauso wie sie.
Was ist daran so schlimm eine Strafarbeit von der Lehrerin zu bekommen. Das war bei uns damals genauso....gut 100 mal einen satz schreiben ist übertrieben da gibt es auch andere Möglichkeiten..
Es geht um's Prinzip. Wenn du einmal vergisst dir morgens die Zähne zu putzen, dann schlägt dir die auch keine aus, oder? Nennt sich Verhältnismäßigkeit.
DAMALS ist nicht heute! merk dir das !
Oh eine ganz schlaue....Selber Schuld hab einfach alles dabei oder mache deine Hausaufgaben dann hast so ein Problem nicht...
Nein, darf er nicht. Sinnloses wiederholtes aufschreiben von Sätzen ist verboten.
Finde ich auch total überzogen. Eine einfache Rüge doch bitte dran zu denken hätte es beim ersten mal übrigens auch getan.
Wo steht, dass das verboten? Jetzt rein aus Interesse....
In den meisten Schulgesetzen, die sind aber von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich
Nein. Da steht kein einziger Satz über ein Verbot von pädagogischen Maßnahmen.
Päadagogische Maßnahmen sind ja auch nicht verboten.
Es wäre zwar auch überzogen, aber erlaubt gewesen wenn du einen Aufsatzt hättest schreiben müssen, warum es sinnvoll ist , seine Unterrichtsmaterialien mitzubringen.
Aber bei reinem mehrmaligen schreiben lernt man nicht wirklich was. deshalb verboten
Ein User hat mal auf eine änliche Antwort von mir, mit dem "längeren Hebel" argumentiert, an dem der Lehrer sitze. Ich habe folgendes geantwortet:
Die Lehrer sitzen nur so lange am längeren Hebel, wie man sie
da sitzen lässt. Auch sie sind lernende Wesen und werden irgendwann
begreifen, dass Entscheidungen, die nicht auf Basis der Vernunft,
sondern von Macht getroffen werden, nicht wirklich hilfreich sind; auch
für die Lehrer selbst nicht. Warum wohl zählt die Berufsgruppe der
Lehrer zu denen, wo es die meisten Frühverrentungen und Burnouts gibt?
Lehrer sind schnell psychisch am Ende, wenn sie fortwährend im Wiederstand mit ihrem Gegenüber sind. Sie mögen in der einzelnen Auseinandersetzung der Sieger sein; unter anderem, weil sie die stärkeren Waffen haben. Am Ende können sie jedoch nicht gewinnen.
Das geschieht natürlich nur dann, wenn man als Schüler in den Widerspruch zum Lehrer geht. Natürlich nicht wie ein bockiges Kind, sondern sachlich. Ich habe nicht umsonst geschrieben, dass, wenn die Fragestellerin die Aufgabe unwidersprochen erledigt, der Lehrer im Glauben bleibt, seine Erziehungsmaßnahme sei sinnvoll und so weiter machen wird. Je öfter man sich dagegen wehrt, desto schneller wird der Lehrer merken, dass seine Methoden nicht wirken.