Darf man Kindern Lektüre verbieten als Eltern?
Mal abgesehen davon, dass man Kindern kaum verbieten wird können, etwas zu lesen, wenn sie es wollen, hat man als Eltern das Recht Kindern Bücher zu verbieten, wenn sie als altersgerecht eingestuft werden?
Und können Eltern zum Beispiel irgendwas tun, außer Umgang zu verbieten, wenn jemand anderes dem Kind so ein Buch gibt, vorliest oder so?
10 Antworten
Wenn jemand deinem Kind zum Beispiel eine Bibel-Übersetzung gibt, du das aber nicht willst, dass das Kind in seiner Kindheit mit religiösen Vorstellungen konfrontiert und geprägt wird, dann haben die Eltern das Recht, das Buch vom Kind fern zu halten.
Ab einem bestimmten Alter sollten Kinder aber alleine bestimmen können, was sie lesen wollen und was nicht.
In der Schule werden Bücher manchmal aufgezwungen, ich bezweifle, dass man dann auch so einfach nein sagen kann.
sie können versuchen das buch vom kind fernzuhalten. was dem kind in einem bestimmten alter nicht schwer fällt, ist das buch außerhalb des hauses zu lesen - bei freunden, in der bibliothek oder auf dem handy. was wollen die eltern also machen?
bücher die ich zum beispiel lese sind alle auf englisch. darunter auch bücher die meines erachtens für kinder nicht geeignet sind. meine tochter umging es indem sie sich verbotene bücher als hörbuch auf den mp3player lud. spätestens mit 15 war es vorbei, da sie sie in der sprache muttersprachniveau erreicht hatte und somit egal ist ob das buch in deutsch oder englisch ist,...
wenns verboten ist, werden die kinder es so oder so lesen.
Natürlich können und sollten Eltern das im Rahmen der Erziehung tun. Man stelle sich vor: Bei den Nachbern ist der Opa gestorben, diese entrümpeln das Haus und die Kids finden auf dem Sperrüll ein Exemplar von "Mein Kampf".
Ich denke schon dass man dann als Eltern die Lektüre untersagen sollte.
Allerdings wusste ich auch vorher, was ich da lesen werde und war auch nie in der Gefahr auch nur ansatzweise in Richtung Nazi zu gehen, sondern liebäugelte in der Zeit eher mit der Antifa...
Theoretisch kann man das zwar, aber erzieherisch wirksamer wäre es , einem Kind zu erklären, warum ein bestimmtes Buch zu einem bestimmten Thema derzeit noch zu schwer verständlich ist.
Wenn sie eh als altersgerecht eingestuft sind, sind wohl eher die Eltern das Problem.
Verbote verlocken dazu, es gerade deshalb heimlich zu tun. Einsicht ist da wirksamer.
Die Eltern sind primär erst mal für den Medienkonsum ihrer Kinder verantwortlich. Und zu Medienkonsum zählen halt auch Bücher. Viele Eltern haben ja bestimmte Vorstellungen davon, wie und in welche Richtung und mit welchen Inhalten sie ihre Kinder erziehen wollen.
Letztlich sollten aber alle Eltern ihre Kinder auch dazu erziehen, mit zunehmendem Alter selbst eine Medienkompetenz zu entwickeln und die Inhalte ihrer Medien selbst zu bestimmen und einordnen zu können.
Wenn also Eltern beispielsweise ihre Kinder nicht schon mit vier Jahren aufgeklärt sehen möchten sondern erst mit sechs oder sieben Jahren, werden sie ihnen auch eigentlich altersgerechte Bilderbücher nicht zeigen.
Keine Ahnung, ich habs gelesen als ich 15 war... stand viel Müll drin und war schlecht geschrieben...