Muss ich als Mieter die Wartung der Heizung zahlen?

10 Antworten

Nach allem, was ich gelesen habe, schmerzen Dich die gestiegenen Kosten, für die der Vermieter auch nichts kann, doch ziemlich stark.

Da stellt sich mir dann schon die Frage, ob Du Dich nicht mit der Anmietung eines ganzen Bungalows übernommen hast. Vielleicht solltest Du Dir eine günstigere Etagenwohnung suchen.

Sidney1punkt7 
Beitragsersteller
 13.02.2019, 16:49

Klar schmerzt es, dass die NK jedes Jahr um 100 euro teurer werden. Glaub nicht, dass das jmd toll findet. Und wenn man sich nicht auskennt informiert man sich halt ob 340 euro berechtigt sind oder nicht. Und Sie haben absolut recht, wenn das jetzt jedes Jahr so weiter geht wird das Bungalow unbezahlbar u wir werden wohl ausziehen👍

bwhoch2  13.02.2019, 16:58
@Sidney1punkt7

Unsere Erfahrung als Vermieter. Vielleicht hilfreich im Gespräch mit Eurem Vermieter:

Reiheneckhaus mit rund 100 m² Wohnfläche:

Heizkosten (Gas) wird von den Mietern selbst beschafft. Die Auswahl eines günstigen Versorgers hat rund 350 € pro Jahr eingespart.

Strom wird ebenfalls von den Mietern selbst bezogen. Wenn man noch beim Grundversorger ist, zahlt man ca. 250 € pro Jahr mehr als notwendig.

Alle anderen Kosten belaufen sich für eine dreiköpfige Familie auf rund 70 € je Monat.

Als Vermieter haben wir keinen Einfluss auf Wasserverbrauch und Wasserkosten, Abwassergebühren, Müllgebühren, Grundsteuer.

Bei den Versicherungen kommt es auf die Auswahl eines günstigen, im Schadensfall aber guten Versicherers an. Gerade hier hat ein Vermieter die Verpflichtung, nach dem Wirtschaftlichkeitsgebot einen günstigen Vertrag abzuschließen und vielleicht hilft es, den Vermieter mal zu bitten, die Marktlage zu prüfen. Aufgrund eines nicht mal wirklich hohen Versicherungsschadens hat uns eine bekannte Versicherungsgesellschaft mal die Beiträge deutlich erhöht. Der Wechsel zu einer anderen Versicherung brachte sofort eine deutliche Erleichterung für unsere Mieter.

Zu den Heizkosten gehören auch die Kaminkehrerkosten. Bei einer Ölheizung muss er jährlich prüfen. Bei einer Gasheizung nur alle 2 Jahre. Auch das schlägt sich in den Kosten nieder.

Die Heizungswartung halten wir für unbedingt erforderlich und deshalb haben wir einen Wartungsvertrag abgeschlossen, der ins gesamt viel teurer kommt, als die von Euch genannte Wartungsrechnung. Seid froh, wenn der Vermieter sich um regelmäßige Wartung kümmert. Achtet aber auch hier in Zukunft darauf, dass die Kosten im Rahmen bleiben.

Ich hoffe, ich konnte Euch helfen, dass Ihr noch Kosten einsparen könnt, um das Häuschen zu halten.

Sidney1punkt7 
Beitragsersteller
 13.02.2019, 17:04
@bwhoch2

Danke. Das ist sehr nett😊

Wir mögen unsere Vermieter wirklich gerne und möchten keinen unnötigen Streit provozieren. Deshalb hab ich mich erst informieren wollen. Wir machen hier am Haus auch alles selbst. Sogar den Garten haben wir komplett neu angelegt. Deshalb sind unsere Vermieter auch froh mit uns. Die Abrechnung konnte ich einfach nicht nachvollziehen. Jetzt macht es Sinn für mich🙂👍

Heizungskosten sind umlagefähig gem. § 2, Nr. 3 BetrKV. Dies umfasst die Wartung dieser Heizung!

Wartung ist keine einmalige Sache sondern eine laufende. Eine Reparatur oder ein Austausch wäre einmalig und nicht umlagefähig.

Und was die Gebäudeversicherung angeht ist dies auch völlig normal. Denn eine Gebäudeversicherung ist eine gleitende Neuwertversicherung und daher steigt der Preis jährlich analog zum steigenden Baupreisindex. Beitragsanpassungen aufgrund der Schadenquote des Versicherers außen vor aber die würden dem Versicherungsnehmer ein Sonderkündigungsrecht bescheren.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Sidney1punkt7 
Beitragsersteller
 13.02.2019, 16:57

Vielen Dank Kevin. Sehr hilfreiche Antwort. Hatte einfach keine Ahnung davon. Aber man kann ja auch nich alles wissen🤷‍♀️

... aber wenn ein Haus gemietet wurde, kann es eigentlich keine BK-Abrechnung geben, weil es nichts zu verteilen gibt. So Blank, Börstingshaus, und teilweise auch schon der BGH zur Grundsteuer.

Die Rechnungen/Bescheide können also einfach nur so dem Mieter zugeleitet werden.

Die Beiträge für die VGV dürften nicht unwirtschaftlich sein, ich höre von deutlich höheren Anpassungen. Frage ggf. einfach Deinen Berater/Makler.

Wartungskosten sind zu wuppen, wenn es mietvertraglich vereinbart wurde. Davon gehe ich aus!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Heizungswartung ist keine Instandsetzung.

Wartungskosten sind gem. §2 der Betriebskostenverordnung umlegbar.

Steht in deinem Vertrag (sinngemäß) das Du die Betriebskosten tragen mußt sind alle 16, u. a. Wartungskosten, der insgesamt 17 BK-Arten umlegbar, sofern sie tatsächlich anfallen.

https://dejure.org/gesetze/BetrKV/2.html

Sidney1punkt7 
Beitragsersteller
 13.02.2019, 16:52

Dankeschön😊

Sehr hilfreich die Antwort.

Alles ok! Die Wartung kann umgelegt werden! Ob die Versicherung teurer geworden ist, kannst du dir ja belegen lassen.

Sidney1punkt7 
Beitragsersteller
 13.02.2019, 01:46

Was ich daran nicht verstehe ist, dasd wir seit letztem Jahr monatlich 20 euro mehr zahlen in der Hoffnung weniger nachzahlen zu müssen u nun zahlen wir 120 euro insgesamt mehr nach als letztes Jahr. Nun sollen wir monatlich 30 euro mehr zahlen. Wo führt das denn hin wenn das jedes Jahr so weiter geht?! Dann wird die Miete ja iwann unbezahlbar🤔

kevin1905  13.02.2019, 04:12
@Sidney1punkt7

Dein Einkommen sollte auch jedes Jahr um 2-3% mind. steigen. Wenn nicht würde ich mal den Job/Arbeitgeber wechseln.

bwhoch2  13.02.2019, 13:46
@Sidney1punkt7

Das hat doch mit der Miete nichts zu tun.

Sidney1punkt7 
Beitragsersteller
 13.02.2019, 16:51
@bwhoch2

Nein. Aber mit Geld dass an den Vermieter geht.

bwhoch2  13.02.2019, 17:03
@Sidney1punkt7

Sicher! Das Geld geht an den Vermieter. Aber im Vergleich zur Miete sind das Kosten, die auch jeder Hauseigentümer hat und die nicht mit den Einkommenswünschen des Vermieters zu tun haben.

Es sind auch die Kosten, die ihr nirgendwo vermeiden könnt, wenn Ihr ein Haus oder eine Wohnung bewohnt. Egal ob gemietet oder Eigentum.

Ihr könnt Euch z. B. was kleineres oder was in anderer Lage suchen, sodass Ihr vielleicht für ähnlich viel Wohnfläche weniger Miete zahlt, aber auf die Nebenkosten hat das nur wenig Einfluss.

Falls ein Ortswechsel in Frage kommt, unbedingt schauen, wie hoch die Grundsteuer, Abfall-, Wasser- und Abwassergebühren sind. Ich kenne eine Stadt, die verlangt überdies noch 1 € (ausgeschrieben "ein Euro") pro Jahr für die Straßenreinigung.

Es könnte also sein, dass Ihr allein durch einen Ortswechsel weniger Miete zu zahlen habt, aber dafür weitaus höhere Nebenkosten.

Sidney1punkt7 
Beitragsersteller
 13.02.2019, 17:06
@bwhoch2

Danke für den Tipp. Ich werde mich auf jeden Fall mal umschauen🙂