Mietkauf?

Ein Mietkauf ist sowas wie: ihr zahlt Miete und irgendwann habt ihr das Recht zu kaufen, nach einigen Jahren - das was ihr an Miete bezahlt habt, wird euch dann zum Kaufpreis angerechnet. (irgendwie so ähnlich)

Allerdings, Achtung! Der Mann ist 90. So ewig ist er nicht mehr auf dieser Welt. Wenn er euch das Haus wirklich geben möchte (hat er keine Familie?) dann sollte er es euch schenken. Ich glaube die Schenkungssteuer ist nicht so hoch wie die Erbschaftssteuer. Wenn er erbberechtigte Verwandte hat wirds hässlich. Es gibt nämlich nen Pflichtanteil, auch wenn er ihnen nix geben möchte, sondern lieber dir.

Mietkauf ist etwas anderes.

Wie stellt sich der Freund denn das vor? Will er einen Vertrag machen, was das Haus kosten soll oder was mit dem Haus passieren soll, wenn er nicht mehr lebt.

Sind noch Kinder oder Enkelkinder da, die Erbberechtigt sind (Pflichterben).

Auch ein Mietkauf ist nichts anderes als ein Erwerb, nur mit dem Unterschied, dass man in der Kaufsache bereits wohnt, die man abzahlt.

geht sowas ohne Bank eher von privat zu privat ?

Ohne notariellen Vertrag geht hier gar nichts.

er selbst sagt ich kann es euch vererben aber das wird teuer weil die Erbschaftsteuer kosten zu hoch sind

Unsinn. Ob man das Ganze nun per Mietkauf oder per Erbschaft erwirbt, Kosten verursacht das immer.

was passiert aber wenn der Besitzer stirbt

Das ist abhängig vom Vertrag. Und genau deswegen bedarf es einer notariellen Verbriefung. Ich bezweifle zudem, dass das billiger wäre als die simple Erbschaft - je nachdem, wie wertvoll die Immobilie ist.

Das muss alles vertraglich festgelegt werden und der alte Herr muss ein entsprechendes Testament anfertigen, welches notariell beglaubigt sein sollte.

Fraglich ist auch, ob evtl. noch andere Erben einen Anspruch (im Falle des Ablebens) geltend machen können.

Wenn das Haus tatsächlich 800.000 € wert ist, kann das m.E. nichts werden mit Euren Plänen. Als Nichtverwandte würde Dich das bei einer Schenkung oder Vererbung 30% = 240.000 € Schenkungs- bzw. Erbschaftssteuer kosten. Selbst wenn eine Schenkung gegen ein lebenslängliches Wohnrecht des jetzigen Eigentümers erfolgen würde, das den Schenkwert in Höhe des kapitalisierten Wohnrechts vermindert, wird sich bei einem 90-jährigen der für das Wohnrecht ergebende Kapitalbetrag auf m.E maximal 50.000 € belaufen, so dass Du immer noch für 750.000 € schenkungs- bzw. erbschaftssteuerpflichtig sein würdest, also mit Steuer von 225.000 € rechnen müsstest. Wenn er Dich zum Erben einsetzen würde und Du die 30% des Wertes versteuern müsstest, ginge das wohl nur, indem Du das Haus sofort verkaufst, aus dem Erlös die Steuer bezahlst und mit dem verbleibenden Betrag (immerhin mehr als 1/2 Million €) Dir ein preiswerteres Haus kaufst. Das solltest du aber nicht ohne Beratung vornehmen, z.B. durch einen seriösen Immobilienmakler oder Rechtsanwalt.

Welche steuerliche Wirkung es hätte, wenn Du z.B. mit dem Herrn einen Mietkaufvertrag in der Weise schließen würdest: Du zahlst eine um einen Anteil am unterstellten Hauswert erhöhte Miete an den Herrn gegen die Vereinbarung dass bei seinem Tod das Eigentum auf Dich übergeht (Mietkauf), solltest Du prüfen lassen. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass das Finanzamt es akzeptieren würde, wenn der Herr nach z.B. 2 oder 3 Jahren stirbt, dass Du dann ohne Steuern das Haus übernehmen kannst. Aber frage dazu einen Steuuerberater.