Lange Delle in der Deckenfarbe entlang Betonnaht
Hallo,
kürzlich sind wir in eine Eigentumswohnung im Dachgeschoss gezogen (Bj.1980). An der Decke des Wohnzimmers bildet sich entlang einer Betonnaht (nennt man das so?) eine 1-2cm lange Delle in der Farbe. Früher war die Decke tapeziert, wir haben bis auf den Beton alles entfernt, mit Uniflott gespachtet, geschliffen, zwei Mal grundiert und mit Glemalux gestrichen. Die Farbe hält sonst wunderbar. Unweit der Stelle, an der gleichen Naht, gab es vor fünf Jahren einen Wasserschaden durch eine undichte, innenliegende Regenrinne, über der Decke liegt ein schwer begehbarer Teil des Schrägdaches. Die Regenrinne wurde nach außen verlegt. Der Schaden war nach Entfernung der Tapete noch sichtbar, musste weiträumig weggeschliffen und gespachtelt werden. Die Delle bildet sich jetzt an der Fortführung des alten Wasserschadens an der gleichen Naht. Wir haben Angst, dass die Farbe an dieser Stelle bald runter kommt. Als Eigentümer ist ein Verwandter eingetragen, könnte es ein Versicherungsschaden werden?
Danke
2 Antworten
Bist du sicher, dass es sich um eine Betondecke handelt? Ich kenne keine Dachgeschosswohnung, deren Decke aus Beton ist. Viel wahrscheinlicher ist Gipskarton. Und dann gehe ich davon aus, dass entlang des Risses die Stoßkanten zweier Platten liegen, die möglicherweise nicht fachgerecht (mit Glasfaserband oder glasfaserverstärkter Spachtelmasse) verbaut wurden. Dieser Riss wird dann immer wieder auftauchen. Eine Abhilfe steht in keinem Verhältnis zum Akzeptieren des Risses: die Stoßkante muss freigelegt werden, und entweder mit dem erwähnten Band oder mit der Spezialmasse neu verspachtelt werden. Ein unglaublicher Aufwand, verbunden mit viel Dreck und Feinstaub.
Nein sicher Beton. Wir haben auch keine Schrägen. Beim Anbringen von Lampen bohrt man in keinen Hohlraum, die Dosen der Lampen sind ca. fünf cm. tief und enden ebenfalls in keinem Hohlraum. Also, sicher Beton oder etwas ähnliches, keine Gipskartonplatten oder dergleichen.
Wenn dort eine Dehnungsfuge im Beton ist, kannst Du dieses Problem nicht lösen.
Die Dehnungsfuge ist ja nicht für Spaß da - die muss "arbeiten".
War die Fuge "v-förmig"? Wenn Sie alle 100 cm liegen, dann könnte es sich um Fertigelemente handeln, oder, wie der Mitstreiter schrieb, es handelt es sich nicht um Beton sondern um nicht fachgerecht verspachtelten Gipskarton.
Wie gesagt, sicher keine Gipskartonplatten oder Ähnliches, ich kann locker 8cm Bohren ohne einen Hohlraum zu treffen und brauche hierfür bis zuletzt den Schlagbohrer. V-förmig war die Fuge m.E. nicht. Deswegen die Beschreibung Betonnaht. Sah ohne Tapete aus wie eine Betonfläche, die ca. alle 100cm einen 1cm breiten Streifen hatte. Dieser hat sich aber nur farbig abgesetzt, war also nicht spürbar.
Dann handelt es sich wahrscheinlich um einen Rand eines Schalungsbrettes. Möglicherweise wurde dieser mit einem ungeeigneten Spachtel glattgespachtelt (auf Gipsbasis, Beton muss aber mit Mörtel gespachtelt werden). In diesem Fall reagiert der Gips mit dem Zement im Beton.
Ok, ich lerne hier dazu. Ich hatte die Decke flächig dünn mit Uniflott gespachtelt und geschliffen. Das hat auch überall gut funktioniert, hält bombenfest. Die Reaktion von Gipsspachtel und Beton müsste doch überall auftreten, oder? Ich kenne die Vorgehensweise beim Bau nicht gut genug. Wäre es denkbar, dass die Delle eine Folge des alten Wasserschadens ist, so dass der Beton an der Kante dieses Schalungsbrettes Schaden genommen hat? Ich will natürlich auch eine aktuelle Undichtigkeit im Dach nicht ausschließen, offenbar hat sich das Wasser bereits damals einen Weg genau zu dieser Stelle gebahnt. Dies zu überprüfen würde aber einen hohen Aufwand bedeuten, die Schräge ist nur äußerst aufwendig durch eine Nachbarwohnung zu erreichen.
Feuchtigkeit begünstigt die Unverträglichkeit zwischen Gips und Beton, insofern kann das die Ursache für das lokale Auftreten sein...
Ok, das könnte also eine Ursache sein. Hätten Sie einen Vorschlag für eine sinnvolle weitere Vorgehensweise? Das Wohnzimmer hat 37m², ist also nichts, was man mal eben machen kann.
Vielleicht erstmal die Feuchte bestimmen lassen... und dann ggf. neu schleifen und abspachteln. Lässt sich auch punktuell durchführen.
Danke für die Antwort. Ob es eine Dehnungsfuge ist, kann ich nicht sagen. Solche Fugen liegen ca. alle 100cm und überspannen die Decke von der Außenwand zur nächsten tragenden Wand. An keiner anderen Naht ist etwas ähnliches sichtbar. Wieso bilden sich dann Dellen nach unten, müsste es nicht eher Risse geben? Woran erkenne ich eine Dehnungsfuge?