FEUCHTE WAND: Müssen Kupferrohre (Warmwasser) in Mauerdurchführungen gedämmt werden? (siehe Foto)
Bei mir kamen die Küchenfliesen von selbst von der Wand. Hab diese abgenommen und den lockeren Putz darunter entfernt. Hab dann gesehen, dass die Wand darunter komplett feucht ist.
Quelle dieser Feuchtigkeit scheinen die Wasserkupferrohre, die durch die Wand gehen, zu sein. Erste Prüfungen auf ein Leck führten zu keinem Ergebnis. Wenn der Haupthahn vom Warmwasser zugedreht wird, scheint die Wand über mehrere Tage langsam zu trocknen - das wurde bereits getestet.
Die Handwerker bzw. der Klempner, der von dem Vermieter geschickt wurde, hat nur Ein- und Ausgänge in der Wand mit Silikon versehen und den Haupthahn vom Warmwasser wieder aufgedreht. Er meinte, es wäre nur Wasserdampf oder Spritzwasser, was von ggü. von der Nasezelle (Badewanne) in die Wand "kriecht". Seither wird aber die Wand wieder feuchter. :-(
Kann es sein, dass für die Feuchtigkeit gar kein Leck im Kupferrohr notwendig sein muss ? Ist das Problem vielleicht, dass das Warmwasserrohr unisoliert in der Wand liegt und so von dort über die Wärmeausstrahlung Feuchtigkeit in die Wand dringt ?
WER KANN HIER WIRKLICH MIT FACHWISSEN HELFEN ???
1000 DANK !
3 Antworten
Kupferrohre müssen in der Wand immer Isoliert sein, da sich das Kupfer bei Wärme ausdehnt, was das Mauerwerk und der Mörtel nicht können.
Früher wurden Kupferrohre zusammengesteckt und gelötet; diese Stellen führen langfristig zu Lochfrass. Deshalb werden heute Kupferrohre nicht mehr gelötet, sondern gepresst.
Es ist wahrscheinlich, dass die Feuchtigkeit durch eine derartige Lötstelle dringt und/oder durch Kondensat an den warmen Kupferrohren und dem kalten Mauerwerk entsteht.
Die Silikondichtung ist fachlich Unsinn. Aus den Fotos ist erkennbar, dass die alten Leitungen verrottet sind und insgesamt erneuert und mit Isolierung versehen werden müssen. Die erkennbare Ausführung widerspricht den Regeln des Handwerks und den entsprechenden Normen.
Na, das ist ja alles richtig, aber etwas gutgläubig. Kupferrohre werden nach den Regeln des Installationshandwerkes heute nicht mehr gelötet, da diese Lötstellen auf Dauer zu unsicher sind, wie tausende alte Rohrleitungen beweisen. Und Kupferrohre für Warmwasser müssen immer eine Isolierung erhalten, entweder durch Kunststoffüberzüge oder vom Hersteller aus. Diese sind dazu da, damit sich das Metall ausdehnen kann und sich kein Kondenswasser bildet. Sonst gibt es immer wegen der kalten Wand und dem Warmen Rohr Kondenswasser.
Freilich nicht in dem geschilderten Umfang, so viel Feuchtigkeit kann nur durch Undichtigkeiten im Rohrsystem frei werden. Die Ursachen für diesen "Rohrbruch" werden aber eben in falschen Lötstellen und unzureichender Isolierung liegen!
Die Antwort überzeugt. Welche entsprechende Normen gelten denn hier ? Damit ich ggü. dem Vermieter was in der Hand hab. DANKE
Es müssen die Rohre nicht isoliert werden,und wenn sie isoliert werden dann nicht wegen Feuchtigkeitsgefahr sondern um Wärmeverluste zu verringern.Ich alten Häusern sind keine Warmwasser oder Heizungsrohre unter Putz oder in Wanddurchgängen isoliert,die Feuchtigkeit in der Wand muss einen anderen Grund haben.Aber auch Spritzwasser kann ausgeschlossen werden,so viel Wasser kannst Du gar nicht verspritzen das das Mauerwerk unter Fliesen so durchfeuchtet wird.Da kommt eher eine entweder fehlende oder kaputte Isolierung am Boden und an den Wänden in frage,ich sehe auf den Fotos keinen Isolieranstrich,der müsste im Bad aber vorhanden sein,und wenn er rundum fehlt und auch im Boden dann kann das Wasser überall ungehindert in Wand und Boden eindringen.
Der Isolieranstrich ist im Bad unter den Fliesen vorhanden. Die Fotos sind von der Küchenwand. Das Bad ist dahinter.
Genauso ist es. Mal abgesehen von dem Wärmeverlust kann sich auch Schwitzwasser an den Leitungen bilden.
Das ist Schwachsinn, genau das Gegenteil ist der Fall: Die Wärme senkt die relative Feuchte.
Eine Leitung durch die warmes Wasser fließt und anschließend kälteres Wasser, beschlägt. Ist doch normal.
Ich lasse mich gerne korrigieren, wenn ich falsch liege: Kupferrohre sind früher dem Lochfraß zum Opfer gefallen, weil vermehrt die Lötstellen mit Stahlwolle gereinigt wurden. Bei Reinigung mit Fließ passiert das nicht. Zudem sollten die Lötstellen von Flußmittelresten gereinigt werden. Die starke Korossion an den Rohren (Fittings) läßt vermuten, daß das nicht gemacht wurde. Pressverbindungen macht man heute, weil es schneller geht und nicht mit Feuer hantiert werden muß. Und die Isolierung der Rohre hat 2 wichtige Aufgaben: Warmeausdehnung -> Knackende geräusche vermeiden und die Rohre vor Kontakt mit Mörtel, Zement... zu schützen, da diese stark alkalisch sind.
Zur eigentlichen Frage: Wenn die Wand so naß ist, daß die Fliesen abfallen, liegt definitiv so was wie ein "Rohrbruch" vor. Abgestelltes Wasser-> Wand trocknet, aufgedrehtes Wasser-> Wand wird naß... eindeutig. Und Rohre unter Putz und Fliesen bekommen so gut wie keine Luft ab, aus der sich Kondenwasser mit solchen Wirkungen niederschlagen könnte.