Kündigung meiner Sozialwohnung erhalten?
Hallo,
ich lebe seit 21 Jahren in einer 2 Raumwohnung ( sozialer Wohnungsbau ). Neubau Erstbezug 1997.
Bezahle pünktlich meine Miete, habe keine Mietschulden. Letze Mieterhöhung war 2012. Aktuelle Miete für 41 Quadratmeter 328 Euro warm.
Ich hatte noch nie Probleme hier, störe nicht den Hausfrieden bin ordentlich und sauber. 2014 investierte ich enorm in meiner Wohnung, teure Fußböden und es ist alles frisch gestrichen worden. Habe alles selbst bezahlt. Ein halbes Jahr später kam die erste Kündigung, mit den unverschämten Begründungen...ich würde meinen Vermieter beleidigen, hätte ihn die Treppe hinunter gestoßen, meine Wohnung wäre verwahrlost, meine Familie ist asozial. Ich würde den Fi Schalter im Bad ausschalten damit die Lüftung nicht läuft, würde Unrat im Hausflur lagern, würde die Wände beschmieren. Mein Vermieter erzählt bereits herum ich wäre verwahrlost, asozial.... in der Zwischenzeit kam nun auch schon die zweite Kündigung mit den gleichen Vorwürfen.
Letzte Woche war die Anhörung vor dem Amtsgericht. Geladen waren nur Angestellte der Verwaltung sowie 2 Mieter die ich nicht kannte. Die aus der Verwaltung hatten alle das selbe ausgesagt, standen unter Eid und haben nur gelogen. Fast alle haben gelogen. Der Vorwurf ich hätte meinen Vermieter die Treppe hinunter gestoßen, hat sich zerschlagen. Derjenige der es es gesehen haben soll, laut Vermieter. hatte ausgesagt er hat nichts gesehen. Trotzdem hatte der Richter zum Schluss gesagt, ich solle mir eine neue Wohnung suchen.
Es handelt sich um eine Wohnungsbaugesellschaft mit 1300 Wohnungen alles sozialer Wohnungsbau mit öffentlichen Mitteln gefördert worden. Der Mietspiegel ist enorm gestiegen bei uns, somit wird meine Wohnung bei Neuvermietung mit größter Wahrscheinlichkeit 120 Euro teurer werden. Und ich glaube auch, das ich deswegen gekündigt worden bin. Und warum habe ich dann noch teuer investiert ? Ich möchte hier nicht ausziehen, hatte ich nie vor.
Ich lebe von 744 Euro im Monat, kann mir nichts anderes leisten.
Wie geht es denn jetzt weiter ? Ich habe wahnsinnige Angst. Können die mich überhaupt auf die Straße setzen ?
Gruß Thyra
2 Antworten
Alleine ist man mit solchen extremen Problemen hilflos. Ich empfehle diese Möglichkeit Siehe Link http://www.mietrecht-hilfe.de/mietervereine.html
Nachtrag, mit diesem Einkommen sind Sie ein finanzieller Härtefall , das heißt man kann sie nicht so leicht kündigen. In alten, bis Herbst 2001 abgeschlossenen Mietverträgen steht oft, dass nach 10 Jahren Mietzeit eine 12-monatige Kündigungsfrist durch den Vermieter einzuhalten ist. Diese Regelung ist auch heute noch wirksam. Der Vermieter muss sich an diese vertragliche Regelung halten, er kann dann nur mit einer Frist von 12 Monaten kündigen.
Ja, man kann da auf der Straße landen. In jeder größeren Stadt gibt es aber ein Amt zur Vermeidung von Wohnungslosigkeit (heißt überall ein wenig anders). Dort wird einem wegen einer neuen Wohnung geholfen.
Ansonsten gilt: Hausfriedenskündigungen brauchen eine umfassende Beweisaufnahme, um die ganzen angeblichen Störungen feststellen zu können. Ist also klar, dass der Vorsitzende erst mal versucht mit halblebigem Gelaber von Erfolgschancen einen Räumungsvergleich zu bekommen. Dann spart er sich nämlich die Beweisaufnahme.
Daher: jeden Vortrag der Gegenseite zu Verfehlungen streitig stellen und bei neuen (nachgeschobenen) Gründen wachsam sein. Eigene Fotos mitbringen etc.
Na dann, alles Gute! Ist da Termin zur mündlichen Verhandlung beim Amtsgericht?
Hallo,
Fotos von meiner Wohnung hat meine Anwältin. Ich bin nicht verwahrlost.
Nun habe ich letzte Woche von einer Organisation hier bei uns erfahren, das unser Vermieter ausschließlich allein lebenden Mietern gekündigt hat. Diese wohnten alle in der sogenannten Kurparksiedlung, ist sozialer Wohnungsbau, aber eben alles neuwertig und verdammt schick. Waren alles Mieter die pünktlich ihre Miete gezahlt haben. Ales war in Ordnung. Die Mieter haben zwar Widerspruch eingelegt, wurde aber nicht beachtet. Die sind dann einfach ausgezogen, haben aber gleichzeitig beim selben Vermieter wieder eine Wohnung erhalten, allerdings in der alten Wohnsiedlung wo eigentlich keiner gerne wohnen möchte. Ich frage mich wo da die Logik ist. Die Warteliste für eine Wohnung in der Kurparksiedlung ist enorm lang.
Jetzt weis ich warum ich gekündigt worden bin. Sind wir allein lebenden Menschen sowenig wert ?
Ob ich raus muss aus meiner Wohnung erfahre ich am 16.April.
LG thyra