Haushaltshilfe für Sehbehinderte?
Ich wohne seit zwei Jahren mit einem sehbehinderten Menschen in einer WG zusammen. Zwar sieht er noch ein bisschen, nach eigenen Angaben wird sein Augenlicht jedoch immer schlechter. Soweit ich weiß, bezieht er Blindengeld bzw. Sehbehindertengeld oder wie das heißt.
Bevor ich weiter erzähle, möchte ich noch bemerken: Ich möchte keinem Menschen mit einer Sehbehinderung zu nahe treten! Ich denke, ich kann nachvollziehen, wie schwierig ihr Leben in vielen Situationen sein kann, egal ob ihre Krankheit angeboren oder erst später zutage getreten ist.
Alle Mitbewohner sind natürlich auch total zuvorkommend und helfen wo sie können, ohne jemals eine Gegenleistung zu erwarten. Nur langsam schleicht sich das Gefühl bei mir und den anderen ein, dass er oftmals seine Behinderung ausnutzt, um uns Arbeiten übernehmen zu lassen. Wenn man ihn darauf anspricht, wehrt er dies natürlich vehement ab und behauptet, er würde das so gar nicht wahrnehmen. Nunja, das Thema ist eine Gratwanderung. Ich für meinen Teil bin jetzt so weit, dass ich demnächst ausziehen werde.
Meine eigentliche Frage wäre aber: Gibt es nicht irgendein Gesetz, das ihm eine Haushaltshilfe gewähren muss? Und wenn ja, was sind da die Voraussetzungen? Oder ist er vielleicht sogar verpflichtet, von seinem Blindengeld eine Haushaltshilfe zu bezahlen?
Die Frage ist ja nicht nur die, ob wir als Mitbewohner denn das alles erdulden müssen. Aber was ist denn eigentlich, wenn wir mal nicht mehr da sind? Wer hilft ihm dann?
5 Antworten
Ich selbst bin hochgradig sehbehindert und habe gute Freundinnen (alle blind), die ihre eigene Wohnung besitzen und diese auch voll im Griff haben. Aber ich kenne auch andere Blinde, die für ihren Haushalt immer jemand brauchen werden, weil sie es nie gelernt haben. Den Haushalt kann ein Blinder oder Sehbehinderter, je nach dem wie man in seiner Kindheit und Jugend gefordert und gefördert bzw. über behütet wurde, selbstständig führen. Ist man dazu nicht in der Lage, muss man sich um eine Haushaltshilfe bemühen, die dann auch bezahlt werden muss. Das Blindengeld ist unter anderem dafür gedacht. Denn es soll helfen blindheitsbedingte Mehraufwendungen abzudecken. Die Höhe des Blindengeldes ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Wobei es auch noch variieren kann. Minderjährige, Heimbewohner und Pflegebedürftige Menschen bekommen häufig weniger Geld.
Er sollte eine Mobilitätsschulung machen. Tausende Blinde und Sehebhinderte leben alelin und kommen perfekt klar in ihren eigenen 4 Wänden. Es scheint, der Herr ist ein wenig faul und verläßt sich auf die anderen. Das Blindengeld dienst auch dazu, sich solche Leistungen "einzukaufen". Redt in der Gruppe mit ihm und sprecht ab, was er tun kann und was er tun MUSS. Und wenn gar nichts mehr geht, muss er eben ausziehen und dann wrid er sehen wie das ist. Lasst euch nicht ausnutzen, das tut er nämlich eindeutig.
Aus eigener Erfahrung ( mein Mann ist Blind ) kann er alles alleine machen im Haushalt. Mein Mann kocht, bügelt , putzt also alles was man in einem Haushalt machen muss. Das Problem bei euch wird sein das ihr ihn nicht vordert das heist wenn er laut plan mit Abwaschen dranne ist dan muss er das auch tun und kann sich nicht rausreden das er das nicht sieht, es ist vieleicht nicht unbedinngt immer alles Perfekt aber mit Übung geht alles /es dauert nur etwas länger als bei normal sehenden). Mein Mann hat Jahrelang alleine gelebt und seine Wohnung war immer sauber und Aufgeräumt ohne Hilfe von aussen.
so ein problem löst man nicht per gesetz sondern mit menschlicher wärme und verstand.
sprecht mit ihm was er machen kann. zum beispiel abwaschen oder kartoffekn schälen, es gibt sicher dinge, die man als sehbehinderter mensch tun kann.
du hast schon recht, die Haushaltshilfe muß er vom Blindengeld bezahlen. Man kann ihn aber nicht zu einer Haushaltshilfe zwingen, ich glaube derzeit beträgt das Blindengeld 112,- € im Monat, also nicht die Masse.