Fristlose Kündigung der Ausbildung, obwohl eindeutiger Beweis gegen Kündigungsgrund, was tun?

5 Antworten

Du bist definitiv in der Beweispflicht.

Erstmal kann Dein Chef das über den versehentlich entdeckten Zettel ja nur falsch verstehen

Hast Du in der Ausbildungsfirma einen Stundenzettel?

Kann Dir die BS eine Bestätigung über Anwesenheiten geben (wahlweise über Abwesenheiten..da dürfte ja nix drin stehen, was Dich mit Stdzttl. Aushilfsjob deckt..quasi umgekehrter Beweis

Ansonsten alles sichern, was Dir helfen kann..z.B.Screenshots von WA-Verlauf usw

Ob WA überhaupt ein rechtlich anerkannter Beweis ist, kann Dir nur ein Anwalt sagen.

Und bevor Du jetzt dem Chef Arglist unterstellst und rechtliche Schritte überlegst.. Vorsicht, erstmal siehts aus, als ob Du betrogen hast. Da muss man nicht gleich die Retourkeule schwingen und böses argwöhnen..aber selber auf Vertrauen pokern.

Nicht falsch verstehen!

Das kann halt nur sehr seltsam wirken.

Idealst wäre, es lässt sich in Ruhe klären

Habt Ihr einen Betriebsrat?

Auch ein Gedanke: Mitglied in Gewerkschaft werden? Subito?

Das ist für Azubis echt nicht teuer und sie beraten sofort oder vertreten Dich im blodesten Fall auch vor Gericht.

Versuch die Chose zu retten.. es wäre ja echt schade für Dich, wenn die Kündigung wegen diesem bloden Missverstandnis echt erfolgt.

Nochmal:

sichere Dir alle Nachweise so weit es geht.

Such Dir Hilfe, BR oder GW.

Das der Chef Dich bewusst gnatzt hat.. ja, es gibt so A@, aber glauben wir Dich mal ans Gute im Menschen: Du hast nicht beschissen und er wollte Dich nicht linken.

Ich drück Dir ganz doll die Daumen, echt..auf dass sich das doch klären lässt und gut ausgeht.

Versuch Dich jetzt erstmal abzulenken, dass Du innerlich nicht durchdrehst.

Oft trifft ja auch der Spruch zu: nichts wird so heiss gegessen wie es gekocht wird.

Ganz ganz platt gesagt, noch eins für alle Fälle: wenn Dir so was inderArt nochmal in irgendeiner Form passsiert.. dann entweder null Unterschrift.. oder gedruckten Text streichen und nur unterhalb der handschriftlichen Notiz abzeichne.

Aber wie gesagt,ich kann mir vorstellen, das war jetzt nur im Eifer des Gefechts, nicht um Dich zu vera@

noname97s 
Beitragsersteller
 30.01.2018, 01:16

Vielen Dank für die Antwort!

Ja ich habe in meinem Betrieb einen Stundenzettel zu führen, mit diesem hat der Stundenzettel des Nebenjobs nicht zusammengepasst.

Die Berufsschule kann belegen dass ich keine unentschuldigten Fehlstunden habe, bin aber ab und zu paar Minuten zu spät gekommen, hoffe das fällt nicht ins Gewicht...

Nun ja, um die Kündigung kommst Du scheinbar ja nur rum, in dem Du zugibst, dass Du und die andere Firma sich ja nicht legal verhalten, weil ihr die Stunden so notiert und abrechnet, dass ihr das Arbeitsschutzgesetz umgeht.

Mit der Unterschrift hast Du lediglich den Empfang bestätigt, nicht aber das Du damit einverstanden bist!

Auf jeden Fall musst Du innerhalb 3 Wochen tätig werden, ansonsten wird eine nicht wirksame Kündigung wirksam.

Ich empfehle Dir:

a) melde Dich vorsorglich sofort arbeitssuchend. Nicht das noch ne Sperrfrist folgt

b) nehme Dir einen Anwalt! Alleine reißt Du dich und die andere Firma nur noch weiter rein, wenn Du das nicht eh schon gemacht hast. Wer sich einen Anwalt nicht leisten kann, bekommt Hilfe, der Anwalt kennt sich aus

Viel Erfolg!

noname97s 
Beitragsersteller
 30.01.2018, 01:17

Vielen Dank für die seriöse Antwort!

Nestron  29.01.2018, 22:32

Hätten se sich an die Regeln gehalten, gebe es keine Probleme. Deshalb keine Gnade. Für die Firma wird’s richtig blöd, er kriegt - wahrscheinlich - nur etwas auf den Deckel. Die Ausbildung ist es aber denk alle Male wert.

In der Ausbildung sind einseitige Kündigungen eigentlich so gut wie unmöglich (außer es gibt einen zwingenden Grund und das Vertrauensverhältnis ist völlig im Eimer). Hast du aber einen Aufhebungsvertrag unterschrieben, womit du sozusagen (nach der Argentur für Arbeit) selbständig gekündigt hast, dann wird’s blöd. Einspruch einlegen. Mit Klage vor dem Arbeitsgericht/Anwalt drohen (mit Fristsetzung).
Arbeitsrechtlich rechne ich dir aber hohe Chancen aus, da es keinen zwingenden  Kündigungsgrund gab.

Lg

Violetta1  29.01.2018, 22:38

Die Stundenzettel der anderen Firma, die sich mit hiesigen und BS überschneiden sind Deines Erachtens kein Grund?

Anderswo nennt man das erstmal Betrug.

Und das kann eine fristlose Kündigung begründen, natürlich

noname97s 
Beitragsersteller
 30.01.2018, 01:18

Hey, ich habe keinen Aufhebungsvertrag oder Ähnliches unterschrieben:)

Zuerst einmal, eine Empfangsbestätigung ist das, was das Wort schon aussagt, man bestätigt den Empfang der Kündigung. Dies darf man erstens nicht verweigern und es bedeutet nicht, dass man mit dem Inhalt des Schreibens einverstanden ist. Man bestätigt nur, es eben erhalten zu haben und das hast du ja.

Du hast daher 3 Wochen Zeit, gegen die Kündigung beim Arbeitsgericht vorzugehen. Das kann man auch erst mal beim Gerichtshelfer persönlich dort erklären, um die Frist zu wahren und man kann die Klage jederzeit wieder zurück ziehen. Mindestens die fristlose Kündigung wird damit wohl zurück genommen werden.

Jetzt solltest du aber gleich deine "Beweise" sammeln und dem Chef schnellstens vorlegen, damit die Sache hoffentlich gütlich bereinigt werden kann und er die Kündigung zurück nimmt.

ich gehe mal davon aus dass du unter 18 Jahre bist. Damit gilt Jugendarbeitsschutzgesetz wo du je nach Alter nur eine bestimmte Stundenzahl pro Tag und Woche beschäftigt sein darfst. Nun hat Chef Kenntniss dass du überschritten hattest und wenn er das weiter duldet bekommt er Strafe.

Er hätte gegen mehr Stunden warscheinlich nichts einzuwenden, der Gesetzgeber sieht das aber anders

noname97s 
Beitragsersteller
 29.01.2018, 22:19

Danke für die Antwort. Ich bin bereits volljährig.