Darf mein Chef mich zwingen Nachhilfe zunehmen?
Hallo ich bin in der Ausbildung und hab ein durchschnittliches Zeugnis. Jetzt zwingt mein Chef mich, dass ich Nachhilfe nehmen soll. Und das Jeden Anfang des Monates Nachweißlich ohne aufforderung zu zeigen. Darf er das Gesetzlich ? Und wenn Ja muss er die Nachhilfe Stunden von meiner Arbeitszeit abziehen ?
Vielen Dank im vorraus für eure Antworten
6 Antworten
Wenn es während der Arbeitszeit ist, kann er Dich auf jeden Fall dazu verpflichten, denn dann ist es Teil der Ausbildung.
Wenn Du die Zeit neben der Arbeitszeit ableisten sollst, wird es schwieriger, weil da müsste er die Notwendigkeit nachweisen.
Aber ich als Azubi (war ich mal von 1972-1974, hätte mich gefreut, dann hätte ich die Prüfung nicht nur mit 2 gemacht.
Dann muus ich mich da falsch ausgedrück haben. Ich bin seit 45 Jahren und knapp 5 Monaten auf dem Gebiet der Steuerberatung tätig. 1972-1974 Lehre zum Fachgehilfen. Verkürzung der Lehrzeit weil vorher Handelsschule. Daher fehlte das erste Jahr und die Theorie zur Umsatzsteuer, daher nur die 2. Berufsschulezeugnis enthielt aber nur Einser und Zweier.
im Januar 1979 Steuerbevollmächtigtenprüfung (die gab es damals noch) also vor ca. 38 1/2 Jahren (damals war ich für ca. 1 Jahr der jüngste StBv. in Niedersachsen.
Übergang zum StB im Frühjahr 1986.
Da ich alle weiteren Prüfungen auch im späteren Studium, immer neben dem Beruf machen musste (man muss ja von etwas leben) musste ich dann eben auch an die "2 vor dem Komma" gewöhnen udn das akzeptieren.
Ich gebe zu, dass ich in diesen Dingen ehrgeizig bin/war.
Diese Maßnahme dient in erster Linie dir und deiner Karriere, da mutet es mir schon komisch an, dass du da eine "Verschwörung" oder "negative Sache" annimst.
Wie soll dein Chef dich denn ausbilden? Alles paletti, niemals Kritik, keine Korrektur? Das wäre eine Ausbildung ohne Verantwortung. Hier scheint das Gegenteil einzutreten, und dir scheint es offenbar nicht zu passen.
Niemand kann dich zwingen, du kannst jederzeit deinen Ausbildungsvertrag lösen und gut ist. Verwechsle Anweisung nicht mit Zwang!
Apropos Vertrag: geht es nicht genau darin um Wissensvermittlung und berufliche Erziehung?
An deiner Stelle würde ich über diese Situation genau nachdenken und mir mein Feindbild, das du offenbar gut pflegst, noch mal überdenken. Hier haben viele Antworter den Eindruck, das wäre sehr gut für dich - warum wohl? Alle im Irrtum?
Nein, ich plädiere nicht für Wahrheitsfindung durch Mehrheitsbeschluss, aber sehr wohl um sorgfältiges Abwägen - und hier sehe ich beim besten Willen nichts, aber auch gar nichts Negatives für dich und deine Persönlichkeit - im Gegenteil.
Dein Chef hält viel von dir, er möchte offenbar, dass du bestehst - und zwar nicht gerade mit "so lala", sondern mit Chancen für dich, deine Zukunft - und wer weiß - vielleicht auch einem späteren Verbleib im Betrieb.
Stelle dir selbst doch bitte folgende Hilfsfragen:
- was schadet mir die Nachhilfe?
- ist ein Chef gut, dem es egal ist, wie ich abschneide und ob ich Fehler mache?
- wie reif fühle ich mich, selbst Verantwortung zu übernehmen und damit auch selbst auf solche positiven Ansätze mal zu vertrauen und diese anzunehmen?
- macht mir meine Ausbildung überhaupt Spaß oder sollte ich mir nicht eine andere, einfachere Tätigkeit suchen und dann konsequent kündigen, auch wenn diese jetzige Chance dann "weg" ist?
Ich wünsche dir viel Erfolg und - wie ich es aus meinem Abstand sehe - Einsicht. Klar mag ich mich irren, aber ich finde deinen Ansatz schädlich für dich selbst.
Sie haben recht Natürlich, nur das Problem ist er kümmert sich garnicht um uns Azubis und im Gegenteil er zwingt uns die Nachhilfe und wenn wir Sie nicht wahrnehmen droht er mit einer Abmahnung.
Im endeffekt hab ich jetzt gerichtliche schritte gegen Ihn eingeleitet. Er haltet sich nicht an mein Ausbildungsbertrag. Laut Arbeitsvertrag 40h die Woche aber ende des monates komme ich auf circa 170-180 stunden anstatt 160. und die bekomme ich nicht ausgezahlt. Er zwingt uns nach der schule wenn ich um 15.30 aus habe, 4h arbeiten zu kommen ??? Hallo ? An manchen samstagen heisst es für uns 14 stunden arbeten bis 2 stunden pause.
Das habe ich jetzt alles meiner Anwältin übergeben mit beweisen und Fotos.
Mal kuken was rauskommt
Das ist somit etwas anderes. Das wusste ich nicht.
In diesem Zusammenhang berät dich deine Anwältin sicher korrekt.
Mit den 160h stimmt aber nicht, denn wir haben nicht jeden Monat nur "Februar" mit 28 Tagen = 160h - o.k., Feiertage gehen wiederum ab...
Viel Erfolg auf einer neuen Stelle, die alte Stelle ist damit natürlich weg - von beiden Seiten aus.
Ich hoffe, auch wenn du "Recht" hast, dass du dir damit nicht die Zukunft verbaust, denn auch neue Chefs haben "Angst" vor Anwälten und wollen normalerweise keinen Ärger. Schade, dass dein Chef nicht von der Sorte ist, dass man reden könnte - das hätte alles ändern können - zum Guten.
Weißt du, wir hatten mal vor Jahren eine Anfrage für eine Studienarbeit - vom Sohn eines sehr wichtigen und sehr mächtigen Kunden - den wollte aus "Angst" keiner haben und so gab es eben keine Stelle für ihn... das wäre die Folge zu starker "Vertretung" durch Anwälte. Es ist nicht so einfach, Recht zu haben....
Dein Chef muss die Nachhilfestunden sowohl bezahlen als auch dir die Zeit als Arbeitszeit anrechnen wenn er so großen Wert drauf legt.
Schlechte Noten sind kein Kündigungsgrund in der Ausbildung.
wenn dein Chef das möchte, mußt du das machen. ob er dir die zeit abzieht, muß du mit ihm abklären
genau so ist es
und wenn ich m öchte, dass meine sekräterin unter meinen tisch kriecht und du weißt schon was macht, dann muss sie das auch tun!
Aber bitte in Ihrer Freizeit.
Wie kommst denn da drauf? Ein Chef hat nicht über die Freizeit seiner Arbeitnehmer zu bestimmen.
Erst einmal:
Wann findet die Nachhilfe statt? Während der regelmäßigen Ausbildungszeit?
Wie wird diese Zeit behandelt? Ist es Ausbildungszeit oder zieht er sie ab?
Wer bezahlt die Nachhilfe?
Herr Binder, Sie haben die Prüfung nur mit 2 bestanden???
Ich bin schockiert! Eine Welt bricht für mich zusammen.
Aber ich meine mich dunkel zu erinnern, dass Sie mal gesagt hätten, dass Sie seit 40 Jahren Steuerberater sind...?