Darf ein Arzt es verweigern medizinische Unterlagen des Patienten an die Rentenversicherung zu übersenden?
Hallo Community!
Eine Schweigepflichtsentbindung wurde unterschrieben und liegt dem Rentenversicherungsträger bereits vor.
Die DRV informierte mich darüber, dass seit der Anforderung meiner Unterlagen (vor ca. 3 Wochen) keine Antwort zurück kam.
Wie schätzt Ihr das ein?
Habe bald wieder einen Termin und werde meinen Arzt darauf ansprechen.
Vielen Dank fürs Lesen und Antworten
MfG.
4 Antworten
So schnell geht das nie. Du musst mit drei Monaten rechnen.
Mein Mann war Richter am Sozialgericht. Der musste Ärzte ständig mahnen, Berichte zu schicken, vom Versorgungsamt weiß ich das auch, dass es ewig dauert, bis was von Ärzten verschickt wird.
Dass es 'nie' so schnell geht, ist kompletter Quatsch. Nachdem man einmal sinnlos lange Geduld haben musste, stellt man sich am besten auf die Hinterbeine und hakt nach, woran es liegt, eventuell kann man dann im Vorfeld die 'neuralgischen' Punkte minimieren. Wie in meiner Antwort schon angedeutet: wenn der Arzt auf Deiner Seite ist - und davon gehe ich aus - kann man Verzögerungen von der Seite ausmerzen. Meine Erfahrung sagt mir: es liegt zumeist an dem inkompetenten Desinteresse der Behörden.
Bis der Arzt, die Unterlagen übersendet?
Hallo Tinnitus,
Sie schreiben:
Darf ein Arzt es verweigern medizinische Unterlagen des Patienten an die Rentenversicherung zu übersenden?
Antwort:
Jeder Einzelfall ist grundsätzlich anders und GF ist keine Rechtsberatung!
Ihr allererster Ansprechpartner bei derartigen Dingen sollte grundsätzlich immer Ihr Arzt des Vertrauens sein, schließlich geht es um den Datenschutz Ihrer Daten in Ihrem eigenen Interesse!
https://www.aerzteblatt.de/archiv/58474/Krankenunterlagen-Wer-darf-Einsicht-nehmen
Niemand hier hat einen Einblick in die Leistungsfähigkeit Ihrer Arztpraxis, was die Versendung von Patientenakten anbelangt!
Es gibt Patientenakten mit einem einzigen Blatt und es gibt Patientenakten mit einem ganzen Rattenschwanz an Unterlagen, welche sich im Laufe der Zeit angesammelt haben!
Beste Grüße, viel Erfolg und bestmögliche Gesundheit
Konrad
Wenn Du sowieso bald einen Termin hast, lässt es sich ja dann klären.
Nur: dass die Entbindungserklärung der Rentenversicherung vorliegt, macht weder eine Aussage darüber, ob der Arzt das auch schon weiß, und auf den kommt es dabei schließlich an, noch wie die Mühlen der Bürokratie mahlen.
Aber dass die Rentenversicherung die Unterlagen nach drei Wochen noch nicht hat, ist keineswegs ein Hinweis, dass Dein Arzt sich geweigert hat, die Unterlagen weiterzureichen. Das müssen nicht einmal Verzögerungen bei ihm sein (während der Sprechzeiten kann sich ohnehin niemand um dss Kopieren von Unterlagen kümmern), im Posteingang der 'DRV' oder auch dass die Rentenversicherung die Erklärung gar nicht übermittelt hat. Oder glaubst Du der Rentenversicherung mehr als Deinem Arzt?
Das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient hat für mich einen deutlich höheren Stellenwert, und vielleicht für Deinen Arzt auch. Eventuell möchte er erst noch mit Dir darüber sprechen. Wenn ich so etwas habe, für irgendwelche Anträge oder so, dann genügt sogar ein Blick zwischen ihm und mir, und seine Sprechstundenhilfen können einen Kopierer bedienen und wissen, wie man Papier in einen Umschlag steckt und eine Briefmarke draufklebt - alles Dinge, die ich einer Behörde erst zutraue, wenn ich sie mit eigenen Augen gesehen habe.
Das klingt wirklich einleuchtend für mich! Herzlichen Dank für Ihre Einschätzung.
Frage deinen Arzt, ob die Anfrage angekommen ist. Du kannst dir die Befunde auch selbst aushändigen lassen und an die Rentenversicherung weiterleiten.
Danke für den Tipp :)