Wenn man anderer Meinung als der Arzt ist, kann man dann eine Krankschreibung verweigern?

8 Antworten

Das kommt auf die Diagnose und Arbeitsplatz an.

Gehst du zum Arzt mit Darmbeschwerden und der stellt eine Salmonelleninfektion fest, dann machst du dich strafbar wenn du z.b. Im Lebensmittelbereich oder in der Pflege arbeitest.

Gehst du mit Depressionen zum Arzt, der das auch diagnostiziert und du arbeitest als Pilot, dann machst du dich ebenfalls strafbar und könntest auf Dauer die Lizenz verlieren. Wegen dem Germanwings Unglück will man in dieser Frage die Vorschriften verschärfen.

Wenn ein Arzt einen AN arbeitsunfähig schreibt, steht auf der Bescheinigung für den AG ......voraussichtlich bis...... Ein Arzt ist kein Hellseher und es bleibt jedem AN selbst überlassen, ob er früher wieder zur Arbeit geht oder nicht.

Entgegen vieler (falscher) Meinungen ist ein AN auch dann sowohl unfall- als auch krankenversichert, wenn er trotz laufender AU-Bescheinigung wieder arbeitet. Sollte das jemand nicht glauben, kann er sich gerne bei der Berufsgenossenschaft und/oder der Krankenkasse erkundigen.

Bis auf einige Ausnahmen (z.B. Infektionen wenn man im Lebensmittelbereich arbeitet) kann jeder AN selbst entscheiden ob er früher wieder zur Arbeit geht oder nicht. Wenn das die eigene Entscheidung ist, ist das kein Problem. Nur der AG darf dies von einem AN nicht verlangen. "Gesundschreibungen" vom Arzt gibt es übrigens auch nicht.

Ob Dich der AG arbeiten lässt, steht auf einem anderen Blatt. Er hat auch eine Fürsorgepflicht.

thehealthyman 
Beitragsersteller
 10.09.2015, 11:03

Im Prinzip könnte man doch aber genauso gut zum arzt sagen man fühlt sich gesund genug um zu arbeiten und könnte die krank meldung vor den augen des arztes zerreißen?  Der fall unteressiert mich nur.....

Hexle2  10.09.2015, 11:08
@thehealthyman

Der Arzt braucht keine Krankmeldung auszustellen wenn Du das nicht möchtest.

Ich war auch schon beim Arzt und er wollte mir eine AUB ausstellen. Ich habe ihm dann gesagt, dass ich mich gut genug fühle um zu arbeiten und sollte sich das ändern, wieder kommen würde. Er akzeptiert das, da er weiß, dass ich ob mit oder ohne AUB zur Arbeit gehe, wenn ich mich dazu in der Lage fühle.

Die AUB vor seinen Augen zerreißen würde ich jetzt nicht machen. Du kannst sie ja mitnehmen. Abgeben brauchst Du sie beim AG aber nicht.

Wenn Du sie zerreißt, hast Du bei Deinem Arzt evtl. "Tausend Punkte" (Ironie aus!).

Ja, letztendlich entscheidet der Patient!

Allerdings sollte ein Patient, bei dem Depressionen diagnostiziert wurden, sich schon im Klaren sein, dass es sich dabei auch um eine sehr ernste Erkrankung handelt. In der Gesellschaft spricht es sich inzwischen ja auch "Gott sei dank" rum, dass es sich eben um eine ernste Erkrankung handelt!

Ob jemand mit einer Depression, nun kommt es natürlich auch auf die Schwere der Erkrankung an, selbst entscheiden kann, ob er arbeitsfähig ist oder nicht, sei dahin gestellt.

Eine entsprechende Behandlung sollte der Patient aber nicht ablehnen, wenn der Arzt es für erforderlich hält!

Die jüngste Geschichte hat uns u.a. auch gelehrt, dass eine nicht ernst genommene Depression, viele Menschen ins Unglück stürzen kann. Ich denke es können sich noch alle erinnern, worauf ich hinaus will!

Alles Gute und es gibt durchaus Erkrankungen, wo man seine Eigenverantwortung für eine Weile, einem Arzt anvertrauen sollte!

thehealthyman 
Beitragsersteller
 11.09.2015, 11:42

Aber dieser Pilot ist doch sicher nicht nur depressiv gewesen. Mann kann ja jetzt nicht diesen piloten mit einem nur deprrssiven vergleichen. Ein depressiver hat ist niemand der für andere gefährlich ist. 

auchmama  15.09.2015, 11:53
@thehealthyman

Aber dieser Pilot ist doch sicher nicht nur depressiv gewesen.

Und welche Erkrankung sollte es da noch gegeben haben?

@thehealthyman, Du scheinst Dich mit dem Thema Depressionen absolut nicht auszukennen!? Sonst würdest Du das Wörtchen "NUR" nicht in diesem Zusammenhang verwenden!

Nicht jeder der depressiv ist und vielleicht die Absicht hat von dieser Welt zu gehen, beschränkt dieses Vorhaben nur auf sich selber! Das ist leider Fakt!

Und bevor es zu Katastrophen mit Unbeteiligten kommt, muss solch eine Erkrankung behandelt werden!

Es gibt auch unterschiedliche Schweren einer Depression........wer sollte also mit Gewissheit sagen, wie ein Mensch reagiert, der diese Erkrankung hat?

Du bist ja ein mündiger Patient und der Arzt kann dir nur "raten"zuhause zu bleiben.Wenn du das aber nicht möchtest kann der Arzt dich auch nicht zwingen.

thehealthyman 
Beitragsersteller
 10.09.2015, 10:54

Seh ich auch so, so viel freiheit sollte man haben und hat man auch, wenn  man nicht selbstgefährdet od fremdgwfährdend ust

Darf ein Patient auch vetweigern, wenn der arzt eine atbeitsunfähigkeitsbescheinigung ausstellen möchte.

Du musst gar nichts verweigern, wenn Du dich in der Lage fühlst arbeiten zu gehen darfst Du dies tun.

Vergiss die anderen Antworten welche gegenteiliges Behaupten, ob Du in der Lage bist zu arbeiten bist entscheidest Du, der Arzt kann nur eine Prognose abgeben.

Hexle2  10.09.2015, 11:01

So sieht's aus. Ganz Deiner Meinung