Bewohnerin (Behindertenheim) in mich (Pflegekraft) verliebt
Hallo. Ich habe zur Zeit ein Problem. Ich arbeite als Pflegekraft in einem Behindertenheim und eine unserer Bewohnerinnen (Rolllstuhlfahrerin, 25 Jahre, nur körperliche Behinderung keine geistige, noch nie in einer Beziehung aber sehnt sich danach) hat mir (21 Jahre, männlich, arbeite mit nur einer Basisversorgungs-Pflegeausbildung dort) vor ein paar Tagen ihre unendliche Liebe für mich gestanden. Ich hab sie zwar sehr gerne, aber erwidere ihre Liebe nicht. Hab ihr das dann auch schweren Herzens klargemacht. Sie ist jetzt viel am weinen. :( Jetzt stellt sich für mich die Frage, wie es weitergehen soll: In so einem Fall würde ich es gefühlsmäßig als unangebracht halten weiter Körperpflege an ihr vorzunehmen. (Sexualisierung der Pflege, falsche Hoffnungen in ihr wecken und Sicher nicht hilfreich beim über mich hinwegkommen) Sie braucht Hilfe bei allem was Körperpflege anbelangt (Baden, Toilette usw...) Ich bin alleine im Dienst dass jemand anders ihre Pflege macht ist deshalb unmöglich. Einen Wechsel des Arbeitsplatzes ist für mich auch schwierig: Ich habe eine Sonderregelung, da ich schon lange in diesem Wohnhaus arbeite und immer alles zur vollen Zufriedenheit aller gemacht habe. Deshalb bin ich dort mit einer Anstellung/Gehaltsstufe angestellt, die in einem anderen Wohnhaus mit meiner jetzigen Ausbildung nicht haben könnte. Ich würde sehr viel weniger verdienen und meinen jetzigen Lebensstandard nicht mehr halten können.(Wohnung, Auto....) Was habt ihr für Meinungen oder Ideen was ich tun soll?
4 Antworten
Also gleich den Job aufgeben muss man bestimmt nicht. Ich arbeite auch mit Behinderten Menschen. Meiner Meinung nach solltest du mit deinem Chef sprechen. Oder hat die Bewohnerin eine Bezugsperson? Einfach eine Person, die sich gut mit der Bewohnerin besteht sollte es sein! Der Chef muss einfach informiert sein. Auch zu deinem Schutz! Solche Dinge müssen immer weitergeben werden. Dann würde ich versuchen, ein Gespräch mit der Bewohnerin zu führen. Zu Dritt. Eben am besten mit einer Vertrauensperson der Bewohnerin noch. Ihr könntet sie fragen, was ihr helfen würde um darüber hinwegzukommen oder so. Und du solltest ihr vielleicht nochmal klarmachen, dass du sie magst, aber nicht liebst. Wichtig fände ich auch, dass ihr die Rollen klar klärt. Du bist Betreuer und sie Bewohnerin. Aber lasst sie auch den Schmerz ausleben. Nur weil sie eine Behinderung hat muss man sie nicht in Watte packen! Liebeskummer ist hart, da muss jeder mal durch! Versucht sie doch auch dabei zu unterstützen. Also nicht du ;) vielleicht eine andere Mitarbeiterin. Und wegen der Körperpflege.. Da muss es halt einfach möglich sein, dass du das in nächster zeit nicht bei ihr machst! Auch wenn es zuwenig Personal hat oder so.. (Auch so ein Thema, das mich wütend macht!! Immer zu wenig Mitarbeiter -.-) So ich könnte noch viel mehr schreiben.. Aber zum Schluss noch, ich finde deine Einstellung echt gut! Hoffe die Bewohnerin kommt darüber hinweg.. Ich hab noch eine Frage.. Arbeitest du in Deutschland?
Ich finde dich sehr verantwortungsbewusst und kann deine Gedankengänge gut verstehen! Am besten redet du nochmal mit ihr über die Punkte : 1) Deine Ablehnung hat nichts mit ihr als Frau oder ihrer Behinderung zu tun 2) Du würdest sie gerne weiterhin unterstützen und deinem Beruf nachgehen (nochmal betonen, dass es dein Beruf ist). Du kannst ja noch hinzufügen, dass du einfach aktuell Interesse an niemanden hast, weil du erst dein Leben aufbauen willst und keine Freundin suchst. Es ist hart, aber da muss sie jetzt durch. Wenn die Situation sich nicht bessert (bestimmt dauert es lange, weil sie nicht so die Möglichkeit hat sich anders zu orientieren) würde ich ihr vielleicht sogar "anvertrauen" dass du schwul bist. Also, als maximale Notlüge! Du kannst ja auch nicht dein Leben verschlechtern, weil sie es nicht verkraften konnte. Denk auch an dich. Alles Gute!
In dem Behindertenheim wird ja nicht nur eine Behinderte wohnen. Versuch, die Zuständigkeiten zu wechseln und wenn der Betreiber mehrere Einrichtungen hat, kannst Du sicher zu den gleichen Konditionen in ein anderes Heim wechseln. Habt Ihr eine Supervisionsgruppe? Wenn ja, sprich dies da mal an.
Red doch mal mit deinem Chef/deiner Chefin über die Sache.