Arbeitgeber bietet mir BEM Gespräch an. Was tun?
Ich bin seit 32 Jahren in der Produktion beschäftigt. In den letzten Jahren war ich immer für mehrer wochen krankgeschrieben. Mein Arbeitgeber hat mich deswegen schon ein paar mal zu einem Personalgespräch geholt (warum ich immer krank bin und wieso). Ich bin körperlich nicht mehr so fit wie früher. Ich habe mittlerweile auch vom Versorgungsamt einen Schwerbehindertenausweis 60%.
Ich wurde vor 1 jahr auch vom Lohn runtergestuft, da ich nicht mehr so "produktiv" bin. Nun habe ich von meinem Arbeitgeber eine schriftliche Einladung zu einem Betrieblichen Eingliederungsmanagement (BEM) Gespräch bekommen. Ich muss bis nächste Woche schriftlich zu- oder absagen.
Ich habe den anschein, dass mein AG mich "los werden" möchte.
Was soll ich tun? Was meint ihr?
3 Antworten
Ein BEM ist positiv zu sehen, da es in Zusammenarbeit mit dem Integrationsamt bzw. Berufsförderungswerken steht. Es geht hier darum, den Arbeitnehmer im Arbeitsalltag zu unterstützen, ganz individuell im Bezug auf seine Erkrankung. Alles, was bei einem BEM-Gespräch besprochen wird, unterliegt der Schweigepflicht. Ziel ist Erhalt der Arbeitsleistung und Verminderung der Krankentage.
Beispiel: jemand mit Rückenproblemen bekommt einen besonderen Arbeitsstuhl oder Stützkissen
Soviel ich weiß kannst du auch ein Mitglied des Betriebsrates mit dazuholen, wenn du Bedenken hast. Meist werden diese Gespräche von speziellen Mitarbeitern eines externen Dienstleisters geführt.
Hi, ob dein Arbeitgeber dich los werden möchte oder nicht, solange du dir nichts zu Schulden kommen lässt, kann er wahrscheinlich nichts machen.
(Wahrscheinlich = große Firma hat es dabei schwerer wie eine Kleine)
Nimm den Termin wahr, höre dir an was dort gesagt wird und unterschreibe nichts ohne Bedenkzeit.
Gerne wird "ein gehen" des Arbeitnehmers auch mit großer Abfindung versüßt. Das kann man gerne annehmen wenn man weiß wie es danach weiter geht.
D.h. in kurzer Zeit in Rente gehen oder einen anderen Arbeitsplatz sicher.
Sinn eines BEM ist es nicht, jemanden zu entlassen, sondern zu klären, ob es Dinge gibt in Deinem Arbeitsbereich, die zu weiteren Krankmeldungen führen können. Es geht sicher darum, evtl. Erleichterungen zu erreichen oder einen Wechsel des Arbeitsgebietes.
Du kannst auch jemanden vom Betriebsrat mitnehmen, das sollte eigentlich angeboten werden soweit ich weiß.