950€ wegen einer Ölspur?
Hallo, bei meinem Auto ist letztens die Ölwanne gerissen und es gab eine Ölspur über etwa 1,5 km, tröpfchenweise und zwei "Lachen". Heute flatterte die Rechnung der herbeigerufenen Feuerwehr, denn ich bin ein ehrlicher Mensch, ins Haus, da habe ich etwas blöd geschaut. 950€, für eine ÖLSPUR!!!!!! Dazu muss man sagen, dass zwei Einsatzfahrzeuge geschickt worden sind mit einem Haufen Feuerwehrleute, 12 an der Zahl. Davon gearbeitet haben sage und schreibe 2, der Rest blieb sitzen oder hat mit dem Abschleppdienst geplaudert. 2 Einsatzfahrzeuge, dabei hätte es zum befördern der Bindemittlel lediglich das kleinere gebraucht. Der Arbeitsaufwand ging beinahe gegen null, nach 10 Minuten wäre die Sache gegessen gewesen, hätten die Herren Feuerwehrleute sich nicht festgequatscht, es ging u.A. um Sauerbraten. So hat es 1,5 Stunden gedauert. Die Ölbindemittel waren mit Abstand der geringste Betrag. Soll ich Widerspruch einlegen oder macht das keinen Sinn? Zahlt das die Versicherung? Ich bin Azubi, wie zur Hölle soll ich nach der nicht gerade billigen Reparatur meines Autos so viel Geld aufbringen?
12 Antworten
Der von germanils verlinkte Artikel erläutert sehr gut, dass es sich hier um einen Haftpflichtschaden handelt.
Melde das umgehend Deiner Haftpflichtversicherung (hättest Du eigentlich früher tun sollen), rechne das mit ihnen ab und teile ihnen mit, dass Du die Rechnung für unangemessen hältst, da die Feuerwehr nicht kosteneffizient vorgegangen ist.
Sie werden Dir aufstellen, was sie dann letztlich bezahlt haben und Du kannst dann wählen, ob Du Dich zurückstufen lässt oder der Versicherung den Schaden ersetzt, um Deinen Schadenfreiheitsrabatt zu bewahren.
Als Verursacher der Ölspur bist du dafür zuständig das die Verunreinigung fachgerecht beseitigt wird. Lass di8r mal ein Angebot von einer Fachfirma für die Beseitigung von 1,5 km Ölspur machen. Ich denke da sind 950 € ein Taschengeld. Für solche Fälle hat man übrigens eine Haftpflichtversicherung.
Zunächst einmal freu ich mich, dass es auch noch ein paar ehrliche Menschen gibt. Was die Ölspur angeht, so solltest du wissen, dass es hierbei eher weniger um die Umweltgefahren als vielmehr um die Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer geht. Besonders Motorradfahrer, die ja bekanntlich mittig auf der Straße fahren und aufgrund der zweirädrigkeit ihrer Gefährten für schmerzvolle Stürze prädestiniert sind werden durch Ölspuren (und seien es nur wenige Flecken) stark gefährdet.
Das Aufgebot der Feuerwehr hat übrigens einen Grund und dieser befindet sich fest vorgeschrieben in der so gennanten Alarm-und Ausrückeordnung. Hier ist klar geregelt, bei welchem Stichwort, welche Fahrzeuge zur Einsatzstelle fahren. Schließlich ist es schwer zu beurteilen, um was für eine Ölspur es sich handelt, wenn man nicht vor Ort ist, sondern irgendwo an einem PC sitzt und innerhalb von einer Minute (egal ob Ölspur, Feuer, Verkehrsunfall oder anderes) entscheiden muss, wer geschickt wird. Kostenpflichtig werden Fahrzeuge und Mannschaften übrigens ab der Alarmierung. Von da an wird stundenweise gerechnet. Die Aufgabe der Feuerwehr vor Ort bestand übrigens nicht nur in der Beseitigung der Ölspur, sondern auch in der Absicherung der Unfallstelle und der Herstellung des "Doppelten Brandschutzes" sprich: Es müssen zwei von einander unabhängige Löschmittel bereit gestellt werden. Bsp: Ein Pulverlöscher und Wasser. All diese Aufgaben spielen sich meist im Hintergrund ab oder werden so nicht bewusst wahrgenommen. Tatsache ist aber, dass du sicherlich gewollt hättest, dass die Feuerwehr mit einem größeren Auto, das Wasser an Bord hat, aufgetaucht wäre, wenn dein Fahrzeug plötzlich mit brennen begonnen hätte. Abgesehen davon kann man schlecht 12 Personen für eine Aufgabe abstellen. Dazu bräuchte man mindestens 12 Säcke Ölbindemittel, die man auch noch alle geöffnet und halb verbraucht wieder mit sich rumfährt und die dann schön alles einsauen... abgesehen davon, dass kein normales Feuerwehrfahrzeug eine solche Menge mit sich führt... maximal 4 Säcke und das wäre schon viel...
Bitte schieb die Kosten für den Einsatz nicht den Feuerwehrleuten in die Schuhe... Diese handeln nach Vorschriften und Gesetzen, die sich schlaue Herren ausgedacht haben und in vielen Fällen schon Schlimmeres verhindert haben.
Abgesehen davon, wird der Einsatz vermutlich von deiner HAFTPFLICHTVERSICHERUNG übernommen.
PS: Eine Ölwanne reißt übrigens auch nicht einfach so von allein... entweder bist du unvorsichtig gefahren und irgendwo hängen geblieben oder dein Fahrzeug wurde nicht nach gängigen Vorgaben auf Mängel kontrolliert ODER du fährst ein tiefer gelegtes Fahrzeug, mit dem man an jeder unglücklichen Schnecke hängen bleibt, die gerade zum letzten Mal in ihrem Leben eine Straße überquerte.
PPS: An die Herren die die Meinung vertreten "Das bisschen Öl tut doch der Umwelt nichts" wie wäre es, wenn sie ihre neunmalkluge Denkensweise mal beseite schieben und sich mit Fakten beschäftigen. Ein Tropfen Öl macht 600l Trinkwasser ungenießbar. Und mit ungenießbar sind nicht etwa der Geschmack gemeint, sondern die Tatsache das Öl bei Inkorporation (Aufnahme in den Körper) stark Krebs erregend ist. Wer das nicht glaubt, darf sich gerne zum Selbsttest anmelden. Wir sind nunmal kein dritte-Welt-Land in der die Natur in den A**** getreten wird und man sich dann wundern muss, dass die Fische im Meer plötzlich eine Flosse zu viel haben. In Deutschland macht man sich im Vorraus Gedanken und versucht aus Schaden klug zu werden.
Die "Rechnung" richtet sich nach der Gemeindesatzung für den Feuerwehreinsatz. Irgendwo auf der Rechnung muss eine Erklärung für die Inanspruchnahme deiner Finanzen stehen. Schau mal nach.
Wenn die Ölwanne ohne Dein Zutun gerissen ist, müsste das ein Fall für Deine Haftpflicht sein. Angabe ohne Gewähr ;-) Am besten mal dort nachfragen.