Wieso kaufen manche kleinere Gastronomie ihre Produkte im Supermarkt statt zb Metro?
4 Antworten
der vorteil, den ich bei der metro sehe, sind nur die extremen großpackungen, wo du auf die masse gerechnet etwas preiswerter fährst. Vorsteuer kannst du auch auf die supermarkt-quittungen ziehen, sofern die steuer auch wirklich ausgewiesen ist.
Ich kenne jemand mit einem Lokal, der kauft die hochpreisigen Getränke wie Whisky ...chevas..etcetc alle paar Wochen in Einkaufswagenvolumen, offensichtlich wird es günstiger sein
Ein anderer kauft quark Mehl etc jede Woche nen vollen Einkaufswagen, hab vergessen was der damit macht
Ein Dritter...aber schon 15 Jahre her hatte alle paar Wochen "persil" waschmittelpckg 20 Paletten...kein plan wieviel auf so einer Europalette sind, hat er bar bezahlt und mit eigenen abgeholt...Erst kam er nicht raus mit der Sache, dann hatte er meinem damaligen Chef erzählt das geht alles nach Holland da ist bzw war Waschmittel erheblich teurer, ob das heute noch so ist weiß ich nicht, auf jedenfalls ging der nicht zum Großmarkt
Ist doch klar:
Der Metro-Markt verkauft nur an Kunden die einen Einkaufsausweis vorlegen können und dieser Name taucht auch auf der Rechnung auf.
Der Supermarkt verkauft gegen bar und ohne Rechnung. Auf dem Kassenbeleg steht kein Kundenname.
Die Steuerfahndung hat schon seit vielen Jahrzehnten ein bewährtes Mittel in der Hand um Steuerhinterziehung bei der Gastronomie ermitteln zu können:
Man erfaßt die Einkäufe eines Lokals und rechnet sich aus, wieviele Portionen Pizza und ähnliches man von einem Kilogramm Mehl backen kann. Entsprechende Erfahrungswerte hat die Steuerfahndung im PC.
Dann schaut man in die Speisekarte und rechnet sich aus, wie hoch der Umsatz der aufgrund des Einkaufsvolumens ermiitelten Speisen sein müßte.
Bei gravierenden Abweichungen wird ein Steuerstrafverfahren eröffnet und die Steuer nacherhoben.
Nur über namentliche Rechnungen aber kann man heraus bekommen, wie hoch der Wareneinkauf ist. Bei Barzahlung beim Discounter fehlt jede Ermittlungsmöglichkeit.
So die graue Theorie. Nicht wenige Steuerpflichtige aber schießen sich ein Eigentor indem sie den Großteil der Einkäufe versuchen steuerlich abzusetzen statt die Kassenbelege einfach verschwinden zu lassen.
Da gibt es neben den dargestellten steuerlichen eine Menge weiterer, wirtschaftliche Gründe:
Großhändler haben oft Mindestabnahmemengen oder Verpackungseinheiten, die für kleine Gastronomiebetriebe zu groß sind, aber im Supermarkt/Discounter können sie genau die an Lagerplatz und Verbrauch angepasste Menge kaufen und müssen dadurch nichts entsorgen.
Manche Supermärkte/Discounter haben ausserdem Sonderangebote oder Rabattaktionen, die im Einzelkauf günstiger sein können als die Großhandelspreise. Zusätzlich bieten Supermärkte/Discounter teilweise sehr günstige Eigenmarken an, die preislich mit Großhandel-Markenprodukten mithalten können bzw. preislich sogar unterbieten.
Ferner gibt es im Supermarkt diverse im Großhandel nicht erhältliche spezielle Produkte (z. B. bestimmte Gewürze, Bio-Produkte oder Spezialitäten).
Großhändler führen ausserdem oft Gastro-Marken, aber nicht immer genau diejenigen, welche ein Gastronom gerne verwendet, besonders dann, wenn die Gastronomen bestimmte Marken oder Produkte bevorzugen, die sie aber nur im Supermarkt bekommen.
Der Preisunterschied von Metro zum normalen Supermarkt ist längst nicht so groß,wie der Außenstehende denkt. Wenn man nicht gerade in der Nähe lebt, lohnt sich der Weg daher nicht. Wir waren fast 15 Jahre lang Kunde der Metro, sind aber immer weniger dorthin gefahren..die 2x 60km Fahrstrecke fraßen die Ersparnis weitestgehend wieder auf.