Schimmel und Feuchtigkeit nach?
Hallo zusammen,
folgendes Anliegen.
Wir kauften vor 5 Monaten ein Haus aus dem Jahre 1937.
Laut Notarvertrag handelt es sich um ein kernsaniertes Gebäude.
Folgende Mängel sind seitdem aufgetreten und dem Eigentümer bereits bekannt.
1.
Nach der Installation neuer Fenster und Türe im Wohnzimmer stellte sich heraus, die Fensterbank wurde nicht richtig montiert.
Folge: Wetterseite durch Regen läuft das Wasser hinter die Klinker.Wand ist nass und Farbe brökkelt bereits ab.
2.
Neue Gasheizung funktioniert nicht, Heizkörper Böllern auf Stufe 3 wie auf Stufe 5, alles darunter bleiben diese kalt, Außenfühler haben wir keinen Raumthermostate sind auch keine Vorhanden.
3.
Nach starken Regenfällen sind die kellerwände feucht inkl. Boden
4.
Im Eingangsbereich des Hauses ist die Feuchtigkeit bis auf ca 1,7 Meter hoch gewandert.
Massig Kondenswasser sowie Schimmel rund um Wand, Türe, Boden sowie Glasbausteine
Bislang haben wir immer schriftlich sowie telefonisch den Kontakt zum Ehemaligen Eigentümer gesucht, wir werden gefühlt immer vertröstet und es passiert nichts.
Habt Ihr Erfahrungswerte bzw Ideen wie wir eine Kaufpreisminderung oder Schadensersatzansprüche angehen?
Danke im Vorfeld
4 Antworten
Die Frage nach etwaigen Ansprüchen kann niemand beantworten der nicht den vollständigen Text des notariellen Kaufvertrags und die Gesamtumstände kennt.
Der Begriff "kernsaniert" sagt nichts über den Umfang der Sanierungsarbeiten aus und ist unergiebig. Wenn gleichzeitig jeder Anspruch auf Gewährleistung ausgeschlossen wurde, was beim Verkauf gebrauchter Häuser üblich ist, steht Euch im Prinzip überhaupt nichts zu.
Anders ist es nur dann,wenn Mängel bekannt waren und arglistig verschwiegen wurden. Dann könnte man sogar den Kauf wegen arglistiger Täuschung anfechten.
Da der Verkäufer keinen Anlass zum Handeln sieht bleibt Euch ohnehin keine andere Alternative als den Fall gerichtlich geltend zu machen und dazu braucht Ihr einen Anwalt. Die Anfrage in einem Laienforum wie diesem ersetzt die Anwaltsbeauftragung nicht.
Richtet Euch auf ein mehrjähriges und sehr teures Gerichtsverfahren ein. Hoffentlich hat der Verkäufer nicht pünktlich zu dessen Abschluss den Kaufpreis unauffindbar verschwinden lassen.
Ein Bausachverständiger hätte schon vor dem Kauf Euch sagen können, was auf Euch zukommt, denn "kernsaniert" bei einem Haus aus den dreißigern sagt nichts aus bezüglich nachträglich vorgenommener Sanierungsarbeiten. Feuchtigkeit im Keller bedeutet schlichtweg, dass der Grundwaasserspielgel sehr hoch ist und die aussenseitige Drainage ungenügend ist. All diese Schwaachpunkte kann man beseitigen, aber dazu muß man Geld anfassen. So wirkt sich der Einbau neuer dichter Fenster oft sehr nachteilig auf die Feuchtigkeitsbildung im Gebäude aus; ebenso nachträglich angebrachte Außenisolierung; denn die Atmungsaktivität des Gebäudes wird stark negativ verändert, so dass man viele Gegenmaßnahmen ergreifen muß.
Das ist echt nicht einfach zu Beantworten, ob man Ansprüche hat.
Ich kann nur ein paar Tipps zur Reinigung dalassen. Alkohol eignet sich auf jeden Fall ideal, um einige Schimmelarten einzudämmen.
Also auf dem 1. Foto kann man sehr schön erahnen woran es liegt.
Jeder Fachmann wird das bestätigen.
Als erstes sehe ich eine Alu-Tür mit Scheibe drin. Sowas baut seit jahrzehnten niemand mehr ein. Weil Alu ein schöner Wärme und Kälteleiter ist und immer kondensiert.
Anhand der Glasbausteine kann man sehr schön die Wanddicke erkennen. Da wird klar das keinerlei Dämmung dort ist und keine 2-schaliges Mauerwerk dort ist. Dann auch noch Glasbausteine, die man auch seit 30 Jahren nicht mehr nimmt. Eben wegen der Kondensat-Bildung. Die sind nicht mal ausgefugt. Da wird klar, da hat jemand was selbst gebastelt und die Sanierung wurde nicht von einer Fach-Firma gemacht. Bei der Türscheibe, was steht da für ein Datum drin?
Da dürfte eine Sanierung wohl eher nicht in Frage kommen. Deshalb lässt das den Verkäufer kalt. Der hat sein Geld und den interessiert sein Pfusch nicht.
Gegen von außen eindringendes Wasser kann man was machen, aber das wird teuer meist im 5-stelligem Bereich.