Kann es wirklich verboten sein, unter Kollegen eine Kaffekasse zu führen?
Hallo,
ich arbeite in einem Kinderheim in der Betreuung. Unser Team hatte sich darauf geeinigt, eine Kasse anzulegen, die regelmäßig monatlich ausschließlich durch Privateinlagen aller Beteiligten gespeist wurde. Von dem Geld wurde Kaffee gekauft, mal eine neue Kaffemaschine oder eine Thermoskanne wenn die alte kaputt gegangen war. Auch Abschiedsgeschenke für Praktikantin en finanzierten wir so gemeinsam. Wenn die Kasse gut gefüllt war sind wir auch mal mit den Kindern Eis essen gewesen oder haben für alle (Kinder und im Dienst befindliche Mitarbeiterinnen) Pizza bestellt (die Höhe des Taschengeldes der meist jüngeren Kinder erlaubt ansonsten nicht solche Extras). Über die Verwendung des Geldes bestand im Team immer Einvernehmen, Ein - und Ausgaben wurden von einer Mitarbeiterin transparent dokumentiert. Die Teilnahme war freiwillig, Teetrinker mussten nicht mitmachen, wenn jemand z. B. wegen Urlaub oder Krankheit ausgefallen war, gab es keine Verpflichtung zur Einlage.
Mit neuer Heimleitung wehte ein scharfer Wind durchs Haus, begleitet von Tönen, "schwarze Kassen" seien verboten. Das Team behielt seine Praxis bei, vorsichtshalber ohne großes Glockengeleäut und Wecken schlafende Hunde und vor allem ohne Unrechtsbewusstsein. Kaffee ist zwar schwarz, aber ist das ausschließlich von Mitarbeitern gesammelte private Geld dann automatisch auch schwarz? Eine neue Mitarbeiterin fand, Kaffeegeld sei schwarz und so wurden doch schlafende Hunde geweckt, nicht solche die nicht beißen. Worte wie "Entlassungsgrund" und "Abmahnung" fielen. Vermutlich weil es unklug gewesen wäre, ein gesamtes Team gleichzeitig zu entlassen, blieb es bei einer mündlichen Abmahnung. Die Heimleiterin nahm das vorhandene gesammelte Geld an sich und führte es einer dem Team unbekannten, nicht transparenten übergeordneten Gemeinschaftskasse zu. Darf sie das? Sind Kaffekassen grundsätzlich illegal? Welches Gesetz breche ich, wenn ich mit KolegInnen für oben genannten Zweck Geld zusammenlege? Warum sollte diese übergeordnete Gemeinschaftskasse eine legale Kasse sein, obgleich unser und mein Geld in sie floss ohne ausdrückliche Zustimmung oder Spendeneinwilligung? Ist mein Geld überhaupt noch mein Geld wenn ich es aus der Hand gegeben habe? Hat die Heimleiterin ihr Team beklaut?
Das sind meine brennenden Fragen und ich hoffentlich es sind nicht zu viele auf einmal.
2 Antworten
Ich habe jetzt nicht alles gelesen.
Aber ich denke, wenn jeder Freiwillig etwas abgibt und es kein muss ist, geht das.
Hatte das schon mal, das wir das alle mussten. Aber nicht jeder wollte oder konnte was dazu geben.
In Afrika sterben täglich Kinder und ihr habt Probleme mit einer inoffiziellen Kaffeekasse?
Erstellt doch einen digitalen Moneypool (Sammelbecken für Geld), wo jeder digital Geld einbezahlen kann und Geld abbuchen kann. Das funktionierte bis vor kurzem noch mit PayPal.