Bildungsweg - Immobilienfondsmanager
Wie sieht der übliche Bildungsweg eines Immobilienfondsmanagers aus?
Ist ein Studium der Immobilienwirtschaft der übliche Weg? Wie sieht es mit einer Ausbildung als Immobilienkaufmann mit anschließenden Weiterbildungen aus?
Kann mir jemand da nen Einblick geben?
2 Antworten
Ich weiss leider nicht ob deine Frage noch aktuell ist, aber versuch dir trotzdem weiter zu helfen.
Wenn Du in einen Immobilienfond möchtest solltes Du auf jeden Fall ein Immobilienwirtschaftliches Studium absolvieren. Es geht sicher auch ohne, jedoch ist dass vermittelte Fachwissen in den Bereichen und Teildisziplinen der ImmoBWL von unschätzbarem wert! Dies fängt im MietR (Wohnen vs. Gewerbe) an und geht weiter über Projektentwicklungen/Steuerrungen bis hin zum Portfolio- und Risikomanagement. Du wirst in einem ImmoFond früher oder später mit allen Bereichen zu tun haben. Wenn Du Spezial-Sondervermögen betreust sicher nicht ganz so breit gefächert wie im "normalen" Sondervermögen. Zum beispiel ist die Assetallokation extrem wichtig, in Fonds finden Ankäufe i.d.R. nicht unter 20 Mio. € statt, bei 10% Anschaffungsnebenkosten kannst man ein Objekt auch nicht einfach so verkaufen, anders als Aktien oder Deviesen. Die Unterschiede sind schon enorm!
Ich habe selber meinen BA an der HTW-Berlin (ehemals FHTW) absolviert. Ich würde dir für den Fall empfehlen die VWL-Facher der BWL´er zusätzlich belegen. Für einen Fond bzw. KAG/Sondervermögen, wirst du um einen Master nicht umhin kommen. Ich bin nach meinem BA nach Regensburg ein die IREBS gegangen. Was besseres kann dir nicht passieren. Hier sind die Kontakte zur Wirtschaft da und die IREBS ist einfach ein Türöffner. Allerdings ist der Master nicht so Immobilienlastig wieder BA in Berlin. Auch der BSc in Regensburg ist primär BWL mit zwei Immofächern im letzten Semester, also nicht wirklich Immobilienspezifisch.
Als Praktika empfiehlt sich eine Bewertungsabteilung oder Bewertungsbüro, hier lernst du die Stellschrauben und Werttreiber einer Immobilien kennen. Anschließend solltest Du dich im Risikomanagement umschauen. Wenn dieses gut in die Prozessabläufe integriert ist bist du schon sehr nah am Fondmanagement dran. Hier kannst Du dann auch Kontakteknüpfen für ein weiteres Praktikum oder eine Juniorstelle im Fondmanagement.
Wenn Du sonst noch Fragen hast, einfach schreiben. Lg
Es gibt die Ausbildung zum Investmentfondskaufmann: http://www.bankmitarbeiter.de/html/investmentfondskaufmann.html
Eine gute Freundin von mir ist Fondsmanagerin in USA. Dort würde man typischerweise zuerst einen MBA in Stanford, Harvard oder Chicago machen... und dann bei einem Fondsmanagement als Junior einsteigen und sich hocharbeiten. Man muss von einem alten Hasen entdeckt werden und bekommt dann schrittweise mehr und mehr Verantwortung.
In Deutschland haben alle vier Fondsmanager aus meinem Bekanntenkreis ein BWL-Studium, z.T. nach Banklehre, hinter sich. Das liegt daran, daß in Deutschland Wert auf einerseits auf Bankgeruch, andererseits aber auch sehr viel Analytik und Methoden gelegt wird, die eigentlich nur an einer Universität vermittelt werden.
In Bezug auf Immobilien ist eine Affinität daher schon sinnvoll, aber Fondsmanager führen i.a. nicht selbst Bewertungen von Immobilien aus, sondern entscheiden nur über Beteiligungen anhand von Berichten anderer. In diesem Sinne ist der Weg über Immobilienwirtschaft wahrscheinlich nicht essentiell - wobei ich das definitiv nicht sagen kann, da alle fünf genannten Aktienfonds managen.