Ärztliches Gutachten?

Der Sachverhalt ist ein wenig verworren präsentiert.

Da Du erst in einigen Monaten mit dem Führerschein anfangen willst wird Dir doch wohl kaum jemand jetzt schon auferlegt haben ein Gutachten über die Fahreignung zu erbringen.

Du hast doch wohl hoffentlich nicht die Absicht, ein solches Gutachten dann spontan in Auftrag zu geben. Das wäre völlig sinnlos ohne zu wissen, was die Behörde eventuell verlangt.

Völlig unklar ist für mich, was denn da eigentlich passiert ist. Man kann keine Anzeige fallen lassen. Möglicherweise ist da ein Ermittlungsverfahren eingestellt worden. Dann gibt es natürlich auch keine Verurteilung und es gäbe für die Staatsanwaltschaft oder das Gericht auch keinen Anlass, die Führerscheinstelle über irgendetwas zu informieren.

Ich habe in der Führerscheinstelle gearbeitet.

Wenn du eine solche Anzeige erhalten hast und sie der Führerscheinstelle mitgeteilt wurde, wird erstmal von dir einfach ein Führungszeugnis gefordert, um zu schauen, was draus wurde. Du kannst dich aber für den Fall auch einfach schon bei Antragstellung mit der Einstellungsmitteilung wappnen. Falls du dann also auf das Führungszeugnis (13 Euro extra) angesprochen wirst, frage weshalb es benötigt wird, die Auskunft kann man dir geben. Und dann sagst du einfach, dass du dir gedacht hast, dass es darum geht, aber das Verfahren eingestellt wurde und legst das Schreiben vor.

Eine MPU sehe ich hier nach deinem Sachverhalt nicht. Es könnte allenfalls sein, dass du nochmal ein aktuelles ärztliches Gutachten einreichen müsstest, wonach ersichtlich ist, dass du kein regelmäßiger Konsument bist. Das wäre aber wirklich worst case Szenario, was einfach bedeutet, dass du ein paar Euros mehr in die Hand nehmen musst. Da du ja weisst, dass du nicht konsumierst, bräuchtest du dir dann also keine Sorgen machen. Cannabis-Besitz ist nicht gleich Cannabis-Konsum. Ausserdem unterscheiden die Richtlinien auch noch danach, ob es auffälligkeiten im Zusammenhang mit der Teilnahme am Straßenverkehr (auch als Radfahrer) gegeben hat, oder ob die Person in der Lage ist, zwischen Verkehrsteilnahme und Konsum zu unterscheiden (sogenanntes Trennungsprinzip). Du sagst ja selbst, du hast weder konsumiert noch (hoffe ich jetzt einfach mal) dich nicht im öffentlichen Verkehrsraum mit Bike & Co. befunden. Dann sollte alles glatt laufen. Mach dich nicht verrückt.