Brauchen wir ein klares Einwanderungsgesetz?

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Einwanderung wie in Australien?

Vor einigen Jahren ging der Fall eines deutschen Mediziners durch die Presse. Der war mit Familie nach Australien ausgewandert, hatte dort eine Anstellung gefunden und war ein anerkannter Mitbürger. Zu seinem Unglück aber hatte er ein behindertes Kind und der Staat Australien wollte ihm eine Einbürgerung verweigern. Das Kind hätte rein theoretisch das Sozialsystem Australiens belasten können. Es gab in der Öffentlichkeit einen Aufschrei und die Behörden lenkten ein.

So stellen wir in Deutschland uns nicht den Umgang mit Einwanderen vor und deshalb scheidet eine Kopie aus.

Ganz am Rande: Anfang der 50er-Jahre hatte Australien hier in Köln ein Anwerbungsbüro für Arbeitnehmer und mein Onkel wurde akzeptiert obwohl er keinerlei abgeschlossene Ausbildung hatte. So ändern sich die Zeiten. Vielleicht auch deswegen, weil heute die meisten Einwanderer aus Asien kommen.

Was also machen?

Solange wir das Asylrecht nicht ändern oder sogar abschaffen, was niemand wirklich will, können wir uns nicht aussuchen, wen wir ins Land lassen.

Es bleibt der Versuch, Asylbewerber zu integrieren. Das wird oft schwierig.

Wenn wir gezielt nach ausländischen Arbeitskräften im Ausland suchen, dann müssen wir den Neuankömmlingen weit mehr Hilfe anbieten als bisher.

Auch da ein Beispiel: Mein Bruder hatte einen Mediziner aus Indien und danach einen Software-Ingenieur aus demselben Land als Mieter. Beide konnten kaum Deutsch. Mein Bruder hat als Übersetzer fungiert, hat bei der Möbelbeschaffung geholfen und war immer als Ratgeber da.

Besonders oft ist so etwas hier nicht zu finden. Deutschland ist eines der am wenigsten beliebten Ziele von Expats und dazu tragen wir alle bei. Wir brauchen Arbeitskräfte, aber wir mögen keine Ausländer. Ob man daran je etwas ändern kann?

Zur Ergänzung: Der indische Mediziner war mit Forschungsauftrag hier. Seine Frau aber saß zu Hause rum obwohl sie Zahnärztin war. Ihr Abschluß ist allerdings in Deutschland nicht anerkannt worden. Um mal aus dem Haus zu kommen hat sie bei EDEKA Regale eingeräumt.

Wenn wir Gesetze brauchen, dann nicht allgemein gehaltenen Blabla, sondern konkrete Hilfestellungen. Ausländische Abschlüsse müssen häufiger anerkannt werden als bisher. Und Intergration muß systematischer organisiert werden als bisher.

Sind das nicht eigentlich zwei verschiedene Systeme?

1. Asylgewährung, man denke nur an Nazi-Deutschland damals. Unterliegt nicht nur dem Verfassungsrecht, sondern auch EU-Recht.

2. Gewünschte Zuwanderung, je nach wirtschaftlichen Interessen des Landes.

Ich meine, dass Nr. 2 frei geregelt werden kann. Zu Nr. 1 könnte man über den Umgang damit diskutieren.

Gibt es in Kanada/Australien keine (Wirtschafts)-Flüchtlinge?


wfwbinder 
Beitragsersteller
 04.09.2024, 09:43
Gibt es in Kanada/Australien keine (Wirtschafts)-Flüchtlinge?

Beide länder haben den Vorteil entweder keine Landaußengrenzen, oder nur zu einem Nachbarland zu haben. Australien hat wohl ab und zu blinde Passagiere auf Frachtern, Kanada, nur bei leuten, die von der Grenze Mexico/USA direkt durchreisen.

Kanada hat aber viel Migration aus Asien, insbesondere China. Allein 1/3 der Bewohner des Großraums Vancouver stammen aus Asien.

https://www.focus.de/politik/ausland/taeglich-asiatischer-kanada_id_1874115.html

Kanada hat den Vorteil für reiche Ausländer attraktiv zu sein. Das sind wir leider nicht. Eine Umfrage unter Asiaten in Kanada wäre mal interessant, warum die dorthin und nicht nach Deutshcland wollen.

Für viele aus dem Ausland, die nicht nach D wollen, ist die Sprache der Knackpunkt.

Viele können Englisch, kaum einer Deutsch.

Aus langjähriger Erfahrung in einem high-tech betrieb mit vielen ausländischen Programmiern.