Wie viele Menschen sitzen in Deutschland unschuldig in Haft?

6 Antworten

Es kommt wahrscheinlich darauf an, wer diese  Schätzung vornimmt.

Für Rechtanwälte sind alle Angeklagten unschuldig und sitzen daher zu 100% unschuldig im Knast.

Die Richter sehen das natürlich vollkommen anders, denn ein Fehlurteil ist im Rechtssystem fast ausgeschlossen, also höchstens 1%  Fehlurteile.

Wenn Frauen gefragt würden, dann sind alle Männer Täter und gehören hinter Gittern, also kann es auch da kein Fehlurteil geben.

Bei diesen Einschätzungen ist also Vorsicht geboten. 

Ein Richter vom Bundesgerichtshof schätzt dass jedes vierte Urteil in Deutschland ein Fehlurteil ist. Damit liegen wir jedoch noch weit unterhalb der Fehlerquote der US Justiz. Dort entscheiden oft Geschworene über Schuld oder Unschuld eines Angeklagten. Diese Leute haben jedoch in den allermeisten Fällen keine Ahnung von dem was sie tun und so hat man nachgewiesen, dass hässliche Menschen dort eher schuldig gesprochen werden als gut Aussehende.

http://www.sueddeutsche.de/politik/ihr-forum-untergraebt-die-hohe-fehlerquote-ihr-vertrauen-in-die-gerichte-1.2481914

Das kommt ganz darauf an, ob man sich mit den offiziellen vom Staat zur Verfügung gestellten Informationen begnügt oder auch mal dazu bereit ist, über den Tellerrand hinaus zu sehen und jene Menschen, die in psychiatrischen Anstalten gegen ihren Willen einsitzen, mit in die Betrachtung einbezieht.
Erst wenn man bereit ist, diesen Schritt zu vollziehen, wird man bemerken, dass es sich bei diesen Menschen in der Regel um Unschuldige handelt, die nur das Pech hatten, dass sie in die Hände von habgierigen Verwandten und/oder einer Betreungsindustrie gelangten, die es verstanden, sie mit einer gerichtlichen Betreunganordnung auszutricksen.
Menschen in dieser auswegslosen Lage müssen sich täglich anhören, dass sie sich keineswegs in einem Gefängnis befänden, sondern in einer psychiatrischen Pflegeeinrichtung, die doch - trotz Elektroschocktheraphie und Zwangsmedikation - nur zur Erhöhung ihres Wohlbefindens eingerichtet worden ist.
Dementsprechend sieht auch unsere Regierung diese Form der Zwangsinternierung als Unterbringung in einer Wohlfühloase an und leugnet, dass Zwangsaufenthalte in Psychokliniken etwas mit Kerker und Folter zu tun haben könnten. obwohl sie auf diese Tatsache ständig von dem UN- Sonderberichterstatter für Menschenrechtsverletzungen hingewiesen wird. Anstatt sich dieses Problems anzunehmen, sitzt die deutsche Regierung die internationalen Proteste gegen die Folter in deutschen Psychiatrien aus.

vgl. hierzu https;//www.youtobe.com/watch?v=vukQpwjoh7m

Der typische deutsche Untertan möchte allerdings von eer Existenz dieser ohne Urteil einsitzenden Gefängnisinsassen nichts wisssen - getreu nach dem Motto: "Was nicht sein darf, kann nicht sein".
Dementsprechend verdrängen viele Bürger, dass es bei uns eine Betreuungsindustrie gibt, der jedes Jahr ca. 250.000 Menschen zum Opfer fallen.
Sie sorgt dafür, dass Fälle, wie der des Psychoopfers Herrn "Mollath" keine EInzelfalle bleiben, sondern nur die Spitze eines Eisberges sind.
Es sind tausende Menschen, die jedes Jahr hinter den dicken Mauern von Psychoanstalten verschwinden, um dort die besten Jahre ihres Lebens unter erbärmlichen Zuständen zu verbringen.

Wer sich über diese täglichen Menschenrechtsverletzungen in Deuschland informieren will, kann das tun unter:

https://correctiv.org/recherchen/stories/2015/09/26/deer-psychiatrie-skandal/

oder

https://youtube.com/watch?v=rtWxtmJSuU

oder

https://youtube.com/watch?v=oZjlWudm8n4


oder

https://youtube.com/watch?v=oZjlWudm8n4








"Süddeutsche Zeitung" vom 1.9.12

Darin:

"Kein Land in Europa zahlt Opfern von Fehlurteilen so wenig wie Deutschland, sagt der Rechtsanwalt Ulrich Schellenberg, Berliner Landesvorsitzender im
Deutschen Anwaltverein. Diese Menschen seien oft traumatisiert, die
geringe Entschädigung ein "bodenloser Skandal". Erst 2008 wurde der Satz von 11 Euro auf 25 Euro pro Tag angehoben. Der Deutsche Anwaltsverein hatte 100 Euro gefordert, so viel etwa zahlen auch mehrere andere EU-Staaten.

Doch die Justizminister der Länder konnten sich zu mehr Geld nicht durchringen. Dabei zahlten sie

2011

nur etwa

1,2

Millionen Euro Entschädigung für mehr als

47.000

Tage, die Unschuldige in Haft verbrachten. Das ergab eine Umfrage der

Süddeutschen Zeitung

unter den Bundesländern, wobei drei Länder - Thüringen,

Sachsen und Baden-Württemberg - keine Zahlen liefern konnten. Die Summe
liegt also höher, frühere Schätzungen gehen von bundesweit 70 000 Hafttagen im Jahr aus. Das würde bedeuten, dass an jedem Tag durchschnittlich 192
Menschen für ein Vergehen in Haft oder Untersuchungshaft sitzen, das
sie nicht begangen haben oder das ihnen nicht nachgewiesen
werden konnte."

Außerdem hier:

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/241461/umfrage/unschuldig-inhaftierte-und-entschaedigte-hafttage-in-deutschland/

666Phoenix  28.08.2017, 16:02

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