Wie viel darf ich freiberuflich verdienen, wenn ich zusätzlich fest angestellt bin?
Ich habe einen Teilzeitjob im Büro und würde gerne nebenbei freiberuflich arbeiten.
Wenn ich eine Gewerbe anmelde darf mein Verdienst nicht den aus meinem Hauptjob übersteigen. Ist das auch bei Freiberuflern so?
Und welcher "Verdienst" ist hier gemeint? Brutto oder Netto? Und der Umsatz oder der Gewinn?
Ein Kleingewerbe kommt für mich nicht in Frage, da ich mit einem Gewinn von monatlich ca. 2000€ brutto rechne.
Vielen Dank für eure Hilfe schon mal.
PS: ich werde mich auch noch an einen Steuerberater wenden, bevor es ernst wird. Allerdings versuche ich mir erstmal einen groben Überblick zu verschaffen.
5 Antworten
Du darfst so viel verdienen wie du willst.
Für dich relevant ist aber ob die Tätigkeit als nebenberuflich zu behandeln ist. Falls nicht musst du dich privat oder freiwillig gesetzlich versichern. Das könnte relativ teuer werden, so das es sich eventuell nicht lohnt.
ob es nebenberuflich ist oder nicht muss im Einzelfall entschieden werden. Der erzielte Gewinn ist nur ein Anhaltspunkt
für eine nebenberufliche Tätigkeit spricht, wenn die Tätigkeit weniger als 20 Stunde pro Woche ausgeübt wird oder wenn diese Einkünfte nicht überwiegend zur Deckung der Lebenshaltungskosten dienen.
von einer hauptberuflichen Tätigkeit wird hingegen ausgegangen wenn du mehr als einen geringfügig Beschäftigten oder einen sozialversicherungspflichtigen Arbeit Arbeitnehmer hast.
besprich das am besten mit deinem Steuerberater.
solange du aber als Arbeitnehmer Vollzeit arbeitest sehe ich eher kein Problem, solange du keine Arbeitnehmer beschäftigst oder durch die selbständige Tätigkeit nicht deutlich mehr verdienst. Wobei da die netto Einkünfte relevant sein sollten, da nur diese für die Deckung des Lebensunterhalts verwendet werden können. vergiss dabei aber nicht das du du den Gewinn deiner selbständige Tätigkeit auch versteuern musst.
Verdienen darfst Du erstmal grundsätzlich soviel wie Du willst, bzw. in der Lage bist zu verdienen und das mit Deinem Arbeitgeber vereinbar ist.
Wenn du im Nebenjob mehr verdienst als im Hauptjob verschieben sich nur die Sozialversicherungsanforderungen. Die Versicherungspflicht in der Krankenversicherung hängt von der Haupteinnahme ab. Verdienst Du als Freiberufler mehr als im Hauptjob, hast du die Wahl dich privat oder als freiwilliges Mitglied in einer gesetzlichen Krankenversicherung zu versichern. Nachteil, die kostenlose Familienversicherung entfällt. Der Arbeitgeber würde in dem Fall keine Krankenversicherungsbeiträge mehr für Dich abführen, sondern Dir Deinen und seinen Anteil mit auszahlen und Du müsstest selbst für die Beitragszahlung sorgen.
Und welcher "Verdienst" ist hier gemeint? Brutto oder Netto? Und der Umsatz oder der Gewinn?
Weder noch, sondern der Teil des Gewinns, den Du dir auszahlst. Du kannst, musst und solltest auch Rücklagen für das Unternehmen schaffen die vorläufig nicht auf Dein Privatkonto fließen.
Da Du diesen Teil der Frage so in der Art stellst, solltest du auch unbedingt professionelle Hilfe eines Steuer- oder Unternehmsberaters in Anspruch nehmen. Was ist schon Umsatz? Der interessiert doch letztendlich niemanden, worauf es ankommt ist der Ertrag.
Einer der Kernpunkte ist die Arbeitszeit, die Du für diese Tätigkeiten aufwenden musst.
Wenn ich eine Gewerbe anmelde darf mein Verdienst nicht den aus meinem Hauptjob übersteigen.
Warum nicht? Du darfst Millionen erzielen, wenn Du es möchtest.
Wenn ich eine Gewerbe anmelde darf mein Verdienst nicht den aus meinem Hauptjob übersteigen.
Warum sollte das so sein? Warum solltest du nicht so viel verdienen dürfen, wie es dir möglich ist?
Das ist so nicht richtig, natürlich darfst Du grundsätzlich soviel verdienen wie Du schaffst, nur bleibt der Hauptjob dann nicht der Hauptjob, sondern wird zum Nebenjob und davon Abhängig gelten andere Vorraussetzungen der Sozialversicherung.
Worum geht es dir denn eigentlich? Um die Krankenversicherung etc?
Weil die freiberufliche Selbstständigkeit nicht mein "Hauptjob" ist, sondern nur der Nebenjob und mit dem darf ich nicht mehr verdienen als mit meinem Hauptjob, der Festanstellung im Büro. Zumindest habe ich das bei meinen Recherchen so verstanden...