Wie viel Arbeits- & Fahrtzeit ist zumutbar?
Über das Arbeitsamt mache ich eine Umschulung in einem Bildungszentrum und eigentlich ist alles perfekt.
Allerdings verlasse ich morgens schon um fünf das Haus und bin abends nicht vor neunzehn Uhr zu Hause. Sprich ich bin täglich gute 14 Stunden unterwegs und muss mir dann noch selbstständig den Schulstoff beibringen, weil ich nicht nur Berufsschule gehe (während einer Umschulung besteht keine Berufsschulpflicht). Ich habe eine Vielzahl psychischer Erkrankungen, Schlafstörungen, mir wurde vor kurzem ein Geschwür entfernt und auf Dauer schaffe ich das körperlich einfach nicht.
Es wäre möglich, dass ich in der Filiale vor Ort arbeite, oder Praktika in kooperativen Betrieben vor Ort mache und mein Arbeitgeber würde das voll und ganz unterstützen, aber das Arbeitsamt untersagt mir das!!
Ein Umzug oder eine Zweitwohnung kommen nicht in Frage. Vor Ort hat mein Mann Arbeit, hier ist die Familie, meine Freunde, meine Ärzte und die Forstwirtschaft lässt sich auch nicht umpflanzen.
Meine Frage: ist es rechtens, dass das Arbeitsamt mir so viel Arbeits- und Fahrzeit zumutet, oder sollte ich mich rechtlich beraten lassen?
7 Antworten
Ich glaube nicht, dass das zumutbar ist.
"Als Vergleichswerte anzusetzen sind:
• bei einer täglichen Arbeitszeit von 6 Stunden: 2,5 Stunden Pendelzeit,
• bei einer tägliche Arbeitszeit von mehr als 6 Stunden: 3 Stunden Pendelzeit."
http://www.sozialhilfe24.de/sozialhilfe-forum/ftopic22158.html
"Pendelzeit" bedeuet Hin- und Rückweg.
Bei Dir lese ich 6 Stunden heraus, falls Du täglich 8 Stunden umgeschult wirst.
Vielleicht solltest Du Dich besser rechtlich beraten lassen, wenn sich das AA quer stellt.
Ich bin auch fast jeden Tag von 7 - 22 Uhr unterweg, außer am Wochenende. Find ich ncht schlimm.
Du musst dich Wohlfühlen, als ich zur Berufsschule gefahren bin waren das so fast 2h für eine Strecke und das war mir schon zuviel. Wenn es dir dabei nicht gut geht würd ichs lassen oder mal schauen ob es was in deiner Nähe gibt und dann wechseln. Es bringt ja auch nichts wenn du jetzt krank wirst und du ein halbes Jahr ausfällst.
lass dich mal rechtlich beraten. dem arbeitsamt dürfte doch daran gelegen sein, das du aus dem leistungsbezug rauskommst. wenn du die gleiche umschulung vor ort machen kannst, dürfte denen doch daran gelegen sein.
Die Leute auf dem Amt wissen oft überhaupt nicht was sie erlauben oder verbieten dürfen, deshalb tun sie entweder gar nichts oder verbieten alles (ich hatte mit der gesammelten Inkompetenz dort schon genug zu tun -.-). Mach dich schlau, leg dem Menschen dort alles vor was du herausgefunden hast und schau ob was möglich ist.
Du bist zwar nichtmehr schulpflichtig aber wär es nicht entspannter trotzdem hinzugehen und dort zu lernen statt irgendwann zwischen Feierabend und Bett noch schnell was durchzusehen? das würde dir 2 tage vergleichsweise ruhigen Unterricht und ein geringeres Pensum neben der Arbeit bescheren, vielleicht auch einen freien Nachmittag wenn du genug Stunden hast.