Wie schafft man es 20.000€ Schulden bei der Krankenversicherung zu begleichen?
Hallo ihr lieben,
seit Tagen macht es meinen Kopf kaputt. Kurze Zusammenfassung:
Meine Mutter hat seit einigen Monaten Schulterentzündungen und ist deshalb unfähig zum arbeiten gehen. Da nun ihre Krankenversicherung nicht mehr von der ehemaligen Arbeitsstelle übernommen wird, häufen sich die Beträge von Monat zu Monat. Aktuell liegt der Betrag bei knappe 20.000€. Einnahmen hat sie nicht und Sozialhilfe bezieht sie keine.
Kann man das irgendwie anders regeln? Vielleicht einen Kulanzantrag oder ähnliches stellen?
Mit freundlichen Grüßen
6 Antworten
Wodurch häufen sich 20.000 € Krankenkassenschulden an und wovon lebt die Mutter aktuell?
Sie sollte ALG 1, 2 und/oder Sozialhilfe beantragen.
Vielleicht bietet es sich für sie an, einen Termin bei einem Fachanwalt für Sozialrecht zu machen:
Danke für den Tipp! Ich werde gleich einen Termin ausmachen🙏
Dann hat sie seit mehr als 2 Jahren keine Krankenversicherung mehr und sich nicht gekümmert. Denn nur dann wird man per Gesetz in der Höchststufe, die bei ca. 950,-- Euro liegt, eingestuft. D.h. da häufen sich seit mehr als 2 Jahren Beiträge an. Sie sollte dringend mit ihrer Krankenkasse Kontakt aufnehmen und:
- darum bitten, sie nun nach den tatsächlichen Einkünften einzustufen= ca. 200,-- Euro
- einen Ratenzahlungsplan vereinbaren, in dem sie monatlich zu den Beiträgen einen bestimmten Betrag abträgt von den Schulden
- ggf. beim Sozialamt- wenn sie arbeitsunfähig ist, einen Antrag auf Leistungen stellen, wobei das Einkommen des Freundes mit dem sie eine Bedarfsgemeinschaft bildet, herangezogen wird. Nur, wenn er durch die Übernahme der Beitragszahlungen auch in eine wirtschaftliche Schieflage geraten würde, wird sie Unterstützung vom Sozialamt bekommen.
Meine Mutter hat seit einigen Monaten Schulterentzündungen und ist deshalb unfähig zum arbeiten gehen
Dann bekommt sie Krankengeld, und ihre Beiträge werden durch diese Leistung gedeckt.
Da nun ihre Krankenversicherung nicht mehr von der ehemaligen Arbeitsstelle übernommen wird
Sofern die AU über das Ende der Beschäftigung hinaus fortbesteht, erhält sie auch weiter Krankengeld. Nur wenn die AU zwischenzeitlich beendet oder die AU nicht rechtzeitig verlängert wurde, kann der KG-Bezug auslaufen.
häufen sich die Beträge von Monat zu Monat.
Irgendeine Leistung wird sie ja wohl beziehen. Damit ist auch die KK abgedeckt.
Aktuell liegt der Betrag bei knappe 20.000€.
Eine solche Summe kann nur über mehrere Jahre auflaufen. Ohne Einkünfte liegt der Mindestsatz der GKV für KV/PFV bei etwa € 200.-/mtl. Irgendwas kann hier nicht stimmen. Ist sie privat versichert?
Einnahmen hat sie nicht
Auch das ist schwer vorstellbar; sie muss mindestens Anspruch auf ALG1 haben, wenn nicht ALG2.
und Sozialhilfe bezieht sie keine.
Das ist doch Unsinn. Sollte sie aufgrund der fortbestehenden AU kein ALG1 bekommen, kann sie ersatzweise mindestens Hilfe zur Deckung der KV/PFV auf Grundlage von SGB XII beziehen.
Hi, danke für die hilfreiche Antwort. Ich war mehrmals beim Landratsamt. Wir bekommen keine Unterstützung. Meine Mutter lebt von dem Geld ihres Freundes, der selber nicht viel hat. Miete und alles zahlen sie keine da sie in einer Eigentumswohnung von ihm leben. Diese große Summe kam unerwartet erst dieses Jahr per Post zugeschickt.
Wenn sie während der Mitgliedschaft krank geworden ist, hat sie ja Anspruch auf Leistungen. Bezog sie Krankengeld, ist die Versicherung so lange beitragsfrei.
Wovon hat sie denn jetzt gelebt?
Ja wenn sie nicht mehr arbeitsfähig ist,dann muss sie ja Krankengeld beantragen,und dann ist sie auch versichert ,aber 20000 ist auch viel,wie hat sie das geschaft,und wovon leben?