Insolvenz beantragen oder eher nicht?
Hallo ihr lieben, ich habe da mal eine Frage an euch. Ich bin heute etwas verwirrt und würde gerne mit euch über ein nicht so schönes Thema sprechen.
Ich brauche gerade einfach mal einen Austausch in der Hinsicht -INSOLVENZ ANMELDEN-
Ich war heute bei einer Schuldnerberatung und nach einem langen und intensiven Gespräch wurde entschieden eine Insolvenz anzumelden mit rund 28.500,00€. Ich muss ehrlich zu geben, dass ich in meinem Leben noch nie so ein komisches Gefühl hatte. Ich kann gerade überhaupt gar nicht in Worte fassen, wie mich dieser Schuldenberg belastet. Klar es war im Grunde genommen meine Entscheidung und mein Fehler, aber ich meine jeder macht Fehler und die Hauptsache ist ja, man lernt daraus und nimmt was mit für die Zukunft.
Ich bin 27 Jahre alt, verheiratet und habe einen Sohn. Meine Frage wäre, würdet ihr in meiner Situation dem Insolvenz Antrag zustimmen, wenn ja, wieso?
Wenn nein, wieso?
Ich wünsche euch eine angenehme Nacht
12 Antworten
Zwar ist eine Privatinsolvenz eine Chance, aber "hinter vorgehaltener Hand" entrechtet sie dich auch. Wenn du die Möglichkeit hast durch eine angemessene Ratenzahlung und einem Entgegenkommen der Gläubiger hinsichtlich deren Forderungshöhe die Schuld zu begleichen, dann ziehe die Möglichkeit vor.
Aufjedenfall musst du mit den Gläubigern kommunizieren.
Viel Glück und Erfolg
Bei einer Privatinsolvenz solltest du definitiv zustimmen. Du bist überschuldet. Das ist der einzige Weg, um dir und deiner Familie Ruhe zu verschaffen.
ca. 2000€ netto
bei wie viel Ausgaben (fix + unbedingt nötig). Könnte man die Fixkosten irgendwie senken? Könntest du die Einnahmen (zweitjob) steigern?
Mit 2000€ Netto solltest du das in den Griff bekommen.
Was du jetzt benötigst, ist eine Person, die dir helfen kann und möchte.
Da deine Schufa vermutlich eh schon negativ ist, kannst du in die vollen brechen und angreifen.
1) Starte Vergleichsverhandlungen mit deinen Gläubigern
2 ) Vereinbare Ratenzahlungen
Mach deinen Gläubigern bewusst, wie ernst deine Lage ist und dass bei Scheitern der Vergleichsverhandlung eine Insolvenz folgt und sie leer ausgehen.
3 ) Viel Glück
Sie war bereits bei der Schuldnerberatung. Da gibt es Hilfe.
Ich habs gelesen. Das hat nur leider wenig zu sagen. Ich erlebe es bedauerlicherweise immer wieder, dass man Menschen zu schnell dazu rät in die Insolvenz zu gehen.
Wenn du keine realistische Option hast, die Forderungssumme von € 28.500.-- aufzubringen, dürfte die PI die einzige Lösung darstellen. Du musst dir natürlich darüber im Klaren sein, dass mit Einleitung des Verfahrens du jegliche Kreditwürdigkeit mindestens bis zum Ende der Verfahrens verlieren wirst. D.h., Dispokündigung, Einzug Kreditkarte (falls vorhanden), Kündigung von laufenden Ratenzahlungsvereinbarungen, sofern diese eine Bonitätsklausel haben etc.
Letzteres scheint mir nicht der Fall zu sein, wenn ich das hier lese:
" im Fall der Fälle könnte man, dann nichts mehr auf Raten kaufen."
Der Ratenkauf dürfte einer der Hauptgründe für deine Zahlungsunfähigkeit sein. Du musst einfach aufhören, Dinge zu kaufen, die du dir nicht leisten kannst. Kaufe nur noch, was du bar oder per Girocard bezahlen kannst.
Wie es in Deutschland läuft, weiss ich nicht. Kenne aber das Schweizer SchKG.
Du musst dich vorher noch weiter ins Bild setzen, was dir die nächsten 5 bis 10 Jahre blüht punkto Kreditwürdigkeit, Wohnungssuche und andere Dinge, die für dich wichtig sind. Bei jedem, der deine PI und Kreditwürdigkeit zu sehen bekommt, kriegst du für 5 - 10 Jahre kein Bein mehr auf den Boden. Wenn du bereit bist, dieseKonseqauenzen zu tragen, dann bist du bereit für eine PI.
Ich nehme an, du sprichst von einer Privatinsolvenz. Wenn es geschäftlich ist, dann gibt es Regeln an die du dich halten musst und ggf anmelden musst, weil du sonst Insolvenzverschleppung begehst und privat in die Haftung kommst.
Bei einer Privatinsolvenz würde ich mir ausrechnen, ob ich eine Chance habe, die 28.500 schneller als in drei Jahren zurückzuzahlen, was vermutlich nicht geht. So ist die Insolvenz halt ein Ende mit einem drei Jahre dauernden Schrecken.
Du musst dir bewusst sein, dass dein Arbeitgeber davon erfahren wird, aber vermutlich hast du sowieso schon Lohnpfändungen und dann ist der Spuk nach drei Jahren wenigstens vorbei.
Das stimmt, so denke ich nämlich auch. Das einzige, was ich ein wenig abschreckt ist die Schufa. Es wird ja dort gespeichert und im Fall der Fälle könnte man, dann nichts mehr auf Raten kaufen.
das stimmt natürlich. Aber wahrscheinlich hast du schon jetzt Schufa Einträge und wirst wenn du die Sache nicht abschliesst noch weitere sammeln, das ist dann auch nicht besser
ob es eine gute Idee ist, nach der Insolvenz gleich wieder mit Ratenkauf anzufangen, das ist eine ganz andere Frage. Da besteht dann die Gefahr, dass du genau wieder in den gleichen Mist rutschst.
Zum Glück noch nicht, da ich bis jetzt immer pünktlich gezahlt habe.
Dann frage dich, ob du eine realistische Chance hast, alle Schulden abzubezahlen, auch wenn es statt drei vielleicht 5 oder 7 Jahre dauert. Ob dir die längere Zeit dann das Schufa Thema wert ist, musst du selbst wissen, genauso wie ob du wirklich die Selbstdisziplin hast, das dann auch zu machen.
Auf Raten sollte man nach Möglichkeit nie etwas kaufen. Vor allem wenn du schon einmal so hoch verschuldet warst. Ratenkauf ist in der Regel der Anfang einer Verschuldung. Es kann eine Rate nicht bezahlt werden, dann gehts an das Inakssobüro und die Abwärtsspirale nimmt seinen lauf.
im Fall der Fälle könnte man, dann nichts mehr auf Raten kaufen.
was vielleicht nicht das Schlechteste ist. Ratenkauf und der unbedachte Umgang damit ist bei vielen überschuldeten Haushalten der Quell des Übels.
Es wird nicht reichen, einfach nur einen Zettel zu unterschreiben und Juchhe in 3 Jahren bin ich frei zu rufen.
Wenn du dein Verhältnis zu und Umgang mit Geld nicht grundlegend änderst, steht die nächste Katastrophe vor der Tür.
etwas nicht auf raten kaufen zu können sollte dein geringstes Problem sein!
such dir nen Nebenjob und zahl deine Schulden ab
woher weißt du das? Man kann auch mit weit darüber nicht überschuldet sein. Es kommt darauf an wie viel man verdient bzw. verdienen kann wenn man etwas ändert.