Wer bezahlt den Schaden und den ganzen Aufwand?
Meine Nachbarin ist vor 3 Jahren gestorben. Ihr (uraltes) Bauernhaus gehört jetzt einer Erbengemeinschaft, bestehend aus 3 Familien, die aber alle miteinander verstritten sind. Nun habe ich mit selbst schon Gedanken über die Substanz des Hauses gemacht (ist offensichtlich zu sehen). Und auch die eine Familie die bei uns im Ort wohnt hat mich gewarnt, daß das Dach massiv einsturzgefährdet ist und wenn er mal das Dach runterkracht, dann kracht das ganze Haus auch gleich mit. Sie hat mich gewarnt, meine Kinder in meinem Garten spielen zu lassen (dazu muß ich sagen, daß unsere Häuser nur ca 5-6 Meter auseinander stehen). Nun kann ich erstens die Kinder nicht vor dem Haus spielen lassen ( an der Hauptstrasse werden sie überfahren) und nun kann ich sie hinter dem Haus auch nicht mehr spielen lassen (also wohl am besten einsperren - oder was). Das Problem ist jetzt, daß die Häuser ja über die Stromleitungen zusammenhängen. Wenn das Nachbargebäude nun einstürzt wird mein halbes Dach (samt Dachgaupe) abgerissen. Das darunterliegende Badenzimmer ist dann auch mit hinüber sowie alles, was ich auf dem Dachboden eingelagert habe. Die Erbin hat mir klipp und klar erklärt, daß es für das Haus keine Haftpflichversicherung gibt. Nun meine Frage: Wer kommt für den Schaden auf, wenn da wirklich was passiert? Und nicht nur für den Schaden sondern auch für den Aufwand. Denn z.B. während der Reparatur könnte ich ja nicht zu Arbeit (lasse ja schließlich keine Handwerker alleine in meinem Haus rumfurwerken) bzw. für die ganzen Putz- und Aufräumarbeiten, Staub zsw. Dies muß ja alles dann erledigt werden und ich habe ja keine Langeweile durch Schuld anderer mir Arbeit aufzuhalsen. Was kann ich im Vorfeld dagegeben unternehmen und wer würde bezahlen im Fall der Fälle. Ich habe die Erben um eine Haftpflichtversicherung für das Haus gebeten - ohne Erfolg.
10 Antworten
Schnapp Dir eine Kamera und dokumentiere den Zustand des Nachbarhauses. Wende dich mit den Bildern an die örtliche Baubehörde. Wenn das Haus wirklich einsturzgefährdet ist, sind von amtlicher Seite Schutzmaßnahmen anzuordnen. Bestehe darauf, dass von Deiner Meldung ein Protokoll angefertigt wird und Du eine Kopie bekommst - nur so kannst Du sicher sein, dass auch wirklich etwas unternommen wird.
Wende Dich an das für Dich zuständige Bauamt und mach eine Gefährdungsanzeige. Dann kommen die und gucken sich das Haus an, ob es einsturzgefährdet ist. Wenn es so ist, bekommt die Erbengemeinschaft eine Aufforderung, tätig zu werden.
Es geht dabei sicher nicht darum, einen Schaden zu begleichen, es geht darum, einen möglichen Schaden zu verhüten. Google mal unter "Verkehrssicherungspflicht". Ansonsten haben wir doch wirklich reichlich Behörden in Deutschland, deren Aufgabe es ist, Schäden im Vorfeld zu erkennen und zu verhindern -> bauamt, Bürgermeisteramt etc.
Na super.
die eine Familie die bei uns im Ort wohnt hat mich gewarnt, daß das Dach massiv einsturzgefährdet ist
Das ist ein Fall für die Bauaufsicht der betreffenden Kommune bzw. des Landratsamtes. Geht von einer baufälligen Immobilie eine Gefährdung der Allgemeinheit aus, kann (und wird!) die zuständige Gebietskörperschaft notfalls Sicherungsmaßnahmen erzwingen. Entweder per Anordnung oder bei Gefahr im Verzuge durch Ersatzvornahme (Feuerwehr oder Bauarbeiter im Auftrag der Kommune auf Rechnung des Eigentümers!).
Dennoch ist der nachbar kein Bausachverständiger (und geredet wird viel).Solltest Du aber ernsthafte Bedenken haben, dann unverzüglich zur lokalen Baubehörde, notfalls zur Feuerwehr gehen. Wegen der Stromleitungen kannst Du Dich zudem an die Hotline des regionalen EVUs wenden, die reagieren unverzüglich bei jedem Wind und Wetter.
Die Erbin hat mir klipp und klar erklärt, daß es für das Haus keine Haftpflichversicherung gibt.
Dann macht sie sich ggfs. strafbar, denn als Eigentümerin ist sie zur Gebäudehaftpflicht verpflichtet.
Wenn die Situation so dramatisch ist, warum ziehst Du dann nicht einfach aus ?
Hmmm, dann wirds schwierig !
Dann vielleicht immer wieder den Behörden auf den Nerv gehen, vielleicht hilfts ?
Ausziehen? Es ist mein Eigenheim und ist abbezahlt. Wenn ich in einer popeligen Mietwohnung hausen müsste, dann wäre ich schon lange weg. Aber nicht bei meinem liebevoll aufgebauten, ausgebauten und hergerichteten eigenen Haus.