Wenden in Nachbareinfahrt (enge Sackgasse) untersagt?
Ich bin vor kurzem in eine neue Wohnung gezogen, Mehrfamilienhaus, am Ende einer recht schmalen Sackgasse. Auf der Straße wenden geht schlecht, da die nur so 1 bis 1,5 Autobreiten breit ist, es gibt hinten auch kein Wendehammer o.ä., links (an unserem Haus) steht eine Laterne und rechts hinten ist der Zaun des Gartens vom Nachbar gegenüber.
Dieser gegenüberliegende Nachbar hat nun vor seinem Haus einen ziemlich geräumigen Stellplatz und dahinter (am haus) zwei große Garagen, in denen die Autos auch immer stehen. An Haus und Garage hängen Schilder mit der Aufschrift "Ausfahrt frei halten, Wenden verboten" (wusste bislang gar nicht, dass aus Wenden verboten Schilder käuflich zu erwerben sind...). Jedenfalls ist es selbst mit meinem Twingo vom Stellplatz meines Hauses fast unmöglich nur auf der Straße zu wenden, wenn ich mir viel Mühe gebe, lande ich oft doch mit einem Reifen auf der Einfahrt (komplett betoniert, also ich fahre da nichts kaputt). Umzugshelfer die Kombis oder Jeeps fahren, mussten da dann oftmals noch weiter an die Einfahrt bzw. den Stellplatz ran, da sie sonst schlicht nicht mehr rausgekommen wären aus der Sackgasse - Und rund 300 mrückwärts fahren ist jedes mal auch nicht das dollste...
Nun haben die verärgerten Nachbarn (Die auch bei jedem Auto aus dem Fenster hinterm Vorhang rausgucken) vor den einen Stellplatz einen Blumenkasten gestellt - ok für mich. Dennoch muss ich die Einfahrt vor der Garage gelegentlich wie gesagt zum Wenden nutzen. Aus Frust stand da heute auch ein Holzfuß von einer Werkbank, wohl zum Blockieren. Nun hat mein heutiger Helfer diesen einfach weggestellt, um Wenden zu können. (Muss ich zugeben, so dreist wäre ich nicht gewesen, aber ok)
Nun ist vorhin die Frau wütend und völlig fassungslos rausgestürmt, hat wild an meinem Fenster geklopft und mich verlangt und mich dann erstmal lautstark mit ihrem Mann zusammengeschissen, das sei doch respektlos und unzulässiig, hier stehen extra Schilder, sie werden tag und nacht dadurch belästigt, dies ist ein Privatgrundstück, pi pa po.
Ich solle das doch meinen Besuchern sagen, von dem, der den Fuß weggestellt hat, erwarte sie eine Entschuldigung, und beim nächsten Mal wird sie Anzeige erstatten.
Nun weiß ich gerade nicht genau was ich davon halten soll. Privatgrundstück schön und gut, die Einfahrt ist durch nichts abgegrenzt, keine kette, keine Pflanzen, kein Zaun. Klar, Gegenstände umstellen ist unzulässig, aber mal für 20 Sekunden eben auf deren Steine fahren um zu wenden - Anzeige - wirklich?!
Parken oder Dinge beschädigen verstehe ich absolut, aber ist das nicht etwas Kleinlich, in einer ohnehin engen Sackgasse sogar das Wenden zu untersagen? Was spricht hier denn das Recht? Hab durch Googlen dies und das Gefunden, bin aber letzten Endes unschlüssig, ob denn eine Anzeige nun wirklich durchgehen würde, wegen "untersagtem Wenden auf Privatgrundstücken"....?!
5 Antworten
Das ist doch recht einfach: Bei einem Privatgrundstück bestimmt der Eigentümer, wer es betreten/befahren/benutzen darf. Ob man das kleinlich findet, ist zunächst egal. Aber: wenn Du beim Wenden mit einem Reifen über die virtuelle Grenze gerätst, kann der NAchbar ja nicht viel machen, ausser Dich anzubrüllen etc. Eine Anzeige wegen ???? würde wohl im Sand verlaufen. Entweder wendest Du, ohne sein Grundstück zu benutzen, oder Du hältst das Gemeckere und beschädigte Nachbarschaftsverhältnis aus. Für Taten Deiner Besucher sollen sich die NAchbarn dann an den betreffenden Besucher wenden. Stabile Nerven und einen schönen Sonntag.
Wenn die Einfahrt zum Grundstück gehört, betritts Du damit ein Privatgrundstück und begehst somit Hausfriedensbruch. Warum bist Du nicht einfach mal mit einer Dose Kekse, oder Pralinen zu den Nachbarn gegangen und hast gefragt ob Du auf der Einfahrt wenden könntest? Vielleicht solltest Du Dich jetzt erst einmal entschuldigen und die Frage vielleicht nachholen? Sehr oft kann man so die Eskalation vermeiden, wenn man redet.
Viel Text und kurze Antwort. juristisch Hausfriedensbruch, wenn ein privates Grundstück ohne Erlaubnis betreten oder befahren wird.
Falsch. Hausfriedensbruch setzt ein befriedetes Besitztum voraus, welches hier nicht gegeben ist. Befriedet bedeutet, dass es gegen das willkürliche Betreten gesichert ist. Dafür reicht ein symbolischer Blumenkasten oder ähnliches nicht aus.
Umgedreht wirt ein Schuh daraus. Du bist der, der die Regeln ungefragt gebrochen hat, wenn auch nur ein wenig .Und dann wunderst du dich über die Reaktion .Versetze dich in die Lage deines Nachbarn der sich sicher oft belästigt fühlt wenn alle ein wenig vor seinem Haus wenden. Wenn ich eine Wohnung mit ungünstigen Bedingungen miete kann ich nicht davon ausgehen das der Nachbar das wenden schon toleriert. Die Sackgasse nicht befahren sondern ein paar Schritte zu Fuß gehen wäre auch eine Möglichkeit.
Ich selbst habe wie gesagt die Einfahrt höchstens mit 1-2 Reifen "berührt" und nicht zum kompletten Wenden benutzt, da ich wie gesagt mit meinem kleinen Auto fast ohne Rumkomme, aber eben nur fast.
Auch habe ich mich entschuldigt und blieb freundlich, nachdem die Frau und ihr mann sehr sehr unfreundlich und laut mit mir geredet haben, und dies war unser erstes Gespräch. Auch hat sie nicht mal freundlich bei mir geklingelt und mich höflich vor die Tür gebeten, sie hat wild an meinem Fenster geklopft und mir in die Wohnung geglotzt und mich regelrecht mit einer Todesmiene rauskommandiert. Ein "Guten Abend, ich bin Frau Soundso, ihre Nachbarin" wäre so als erster Satz auch angebracht gewesen.
Zudem konnte die Frau mir auch genausestens sagen, wer bei mir zu Besuch ist, welches Auto er fährt und was er gemacht hat, was ich in Kombi mit dem Dauer am Fenster Gehocke etwas gruselig finde. Sorry, aber Entschuldigen und Pralinen bringen werde ich da sicher nicht - und Weitergegeben habe ich es auch an meine Bekannten, also soll sie die das nächste Mal anschnauzen.
"Sieh" es mal so natürlich ;-)
Denk nochmal drüber nach, wenn sich deine verständliche Wut gelegt hat. Die Nachbarn verhalten sich unmöglich und merken es selbst vermutlich nicht. Ich glaube nicht, dass sie mit einer Anzeige etwas erreichen können, was auch?
Ich finde sabirkes Idee sehr gut, hast du die schon gelesen?
Bist du dort neu eingezogen? Dann wirst du noch öfter bei denen wenden müssen, auweia. Deshalb würde ich an deiner Stelle doch noch einen Versuch in Güte machen.
Wenn sie nichts anderes zu tun haben, als die Nachbarschaft zu beobachten, sind das armselige Gestalten, sie es mal so.
Nachbarschaftskrieg auf Dauer ist was Furchtbares.